Verwaltungsmodernisierung in Thale

  1. Projektdaten
  2. Kurze Vorstellung von Thale
  3. Die Reformmaßnahmen in Thale

1. Projektdaten

Laufzeit: 05/1998 bis 12/2000
Auftraggeber: Stadt Thale
Bearbeiter: Karsten Schneider

Seit Mai 1998 unterstützt die Forschungsgruppe Verwaltungsautomation die Stadt Thale in Sachsen-Anhalt bei ihrer Verwaltungsmodernisierung. Gemeinsam mit den Beschäftigten werden Konzepte und Instrumente für eine wirtschaftlichere Haushaltsführung, eine verbesserte Bürger- und Kundenorientierung sowie eine Optimierung der Arbeitsabläufe entwickelt.

2. Kurze Vorstellung von Thale

Thale liegt am nordöstlichen Rand des Harzes und ist überregional als Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen im Bodetal bekannt. Touristische Ziele in Thale selbst sind der Hexentanzplatz, die Roßtrappe, das Bergtheater, der Tierpark und das Hüttenmuseum. Thale hat etwa 16.000 Einwohner und gehört zum Landkreis Quedlinburg. Als Rathaus dient ein ehemaliges Sommerhotel, auf dessen Terrasse einst Theodor Fontane seine "Cécile" schrieb.

3. Die Reformmaßnahmen in Thale

Den Auftakt der Aktivitäten zur Verwaltungsreform in Thale bildete eine etwa viermonatige Analysephase. Während dieser Zeit wurde eine Beschäftigtenbefragung durchgeführt, nachdem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer eigens einberufenen Versammlung über die geplanten Aktivitäten informiert worden waren. Ferner wurden Workshops mit Vertretern der Kommunalpolitik, Führungskräften und interessierten Beschäftigten sowie zahlreiche Arbeitsplatzinterviews durchgeführt.

Ausgehend von den Ergebnissen dieser Analysephase wurden im Herbst 1998 zwei Projektgruppen zu den Feldern "Bürgernähe und Personalentwicklung" und "Haushalt und Rechnungswesen" gebildet. Nach einigen verwaltungsinternen Unsicherheiten über den Fortgang des Reformprojekts wurde Anfang 1999 das Vorgehen leicht modifiziert. Ergänzend zur Weiterarbeit einer Projektgruppe, die sich nun ausschließlich mit Fragen der Bürgernähe beschäftigt, führen die Berater der Forschungsgruppe umfangreiche Analysen innerhalb der Verwaltung durch. Diese münden in ein Maßnahmen- und Vorgehenskonzept, das im Herbst 1999 der Stadtverwaltung und den Kommunalpolitikern vorgestellt wurde. Seit Ende 1999 arbeiten die beiden Projektgruppen auf der Grundlage der vorgeschlagenen Empfehlungen. Außerdem wurde eine Projektgruppe "Personalentwicklung" eingerichtet, die die Durchführung von Mitarbeitergesprächen vorbereitet.

Gesteuert wird die Verwaltungsreform durch einen Lenkungsausschuß, dem Bürgermeister, Amtsleiter, Vertreter der Kommunalpolitik, des Personalrats und der Gewerkschaft ÖTV sowie die Gleichstellungsbeauftragte angehören. Die Koordination der zahlreichen Aktivitäten erfolgt durch eine Mitarbeiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung.

Nach über einjähriger Vorbereitung ist im Juni 1999 nun auch eine Kooperationsvereinbarung zwischen Stadtverwaltung und ÖTV abgeschlossen worden.

Als ein wichtiges Ergebnis des Prozesses ist trotz einer sehr angespannten Haushaltslage die Einrichtung eines Bürgerbüros geplant und in weiten Teilen schon vorbereitet. Bereits im Stadium der Umsetzung befinden sich sowohl die Einführung der Budgetierung in einem Modellamt sowie Mitarbeitergespräche in allen Ämtern.

Letzte Modifikation: 11. Juli 2000