Bahnhof Papierfabrik

bzw. Cassel-Waldkappeler-Eisenbahn (CWE)

 

 

Die Cassel-Waldkappeler-Eisenbahn (CWE) wurde nach dem Gesetz vom 17. Juni 1874 und dem Erlass vom 8. September 1874 auf Staatskosten gebaut. Die Strecke verlief von Kassel (Wilhelmshöhe, Niederzwehren, Bettenhausen), über Kaufungen, Helsa, Hessisch Lichtenau und Walburg bis nach Waldkappel.

 

Der Streckenabschnitt von Bettenhausen bis Waldkappel konnte am 1. Dezember 1879 eröffnet werden. Die Teilstrecke Bettenhausen bis Wilhelmshöhe wurde wenige Wochen später, am 13. März 1880, ebenfalls fertig gestellt und eröffnet. Die Strecke diente sowohl dem Güter- als auch dem Personenverkehr.

 

1895 verkehrten auf der Strecke täglich drei Personenzüge in beide Richtungen. 1913 waren es bereits 13 (nach Waldkappel) und 17 (von Waldkappel), dazu 11 Triebwagen in beide Richtungen. Im Jahr 1925 waren es ebenso viele Triebwagen, aber nur noch 7 Personenzüge in beide Richtungen.

 

In Kaufungen gab es drei Haltepunkte, je einen bei der Papierfabrik, in Niederkaufungen und in Oberkaufungen. Die Haltestelle in Niederkaufungen und das Bahnhofsgebäude wurden zeitlich nach dem Bahnhof Papierfabrik errichtet.

 

Zum Bahnhof Papierfabrik:

1883 wurde der Gensunger Konrad Reuße leitender Beamte der Haltestelle, der diese Position dort bis 1891 hatte. Anschließend leiteten dort Heinrich Franke, Konrad Neuenhagen, Justus Weiß, Johannes Dörrbecker und Karl Preßler die Haltestelle.

1931 übernahm Heinrich Wacker das Amt und 1962 bezog er das eigene Haus am Bahnhofsweg als Ruhesitz.

 

Am 31. Mai 1985 wurde die Strecke für Personenzüge von der Deutschen Bahn (Betreiber) stillgelegt. Der letzte Zug fuhr von Kassel Hbf. über Walburg nach Waldkappel (und Eschwege). Der geringe Güterverkehr (Kohlentransport) blieb erhalten.

 

1996 wurden die Staatsbahngleise vom Bahnhof Kaufungen-Papierfabrik bis Hessisch Lichtenau durch die Regionalbahn Kassel GmbH (RBK), eine Tochter der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) und Kassel Naumburger-Eisenbahn AG (KNE), übernommen und nach und nach umgebaut. Es wurde eine Straßenbahnverbindung bis nach Hessisch Lichtenau gebaut, wobei zum größten Teil die Gleise/Trasse der CWE genutzt wurden.

Das Gelände, auf dem das Bahnhofsgebäude gestanden hat, ist noch Bahneigentum.

 

Seit dem 2. Oktober 1998 verkehren Straßenbahnen bis nach Kassel-Papierfabrik (Wendeschleife; vorher nur bis Kassel/Lindenberg). Seit 10. Juni 2001 besteht auch der Anschluss bis nach Helsa. In Oberkaufungen wurde zusätzlich eine neue Straßenbahntrasse angelegt um den Güterverkehr auf dem alten Gleis der Waldkappeler Bahn weiterhin nutzbar zu machen. Am 29. Januar 2006 war der Ausbau bis nach Hessisch Lichtenau (Wendeschleife) abgeschlossen.

Von 2006 bis 2007 fuhren zusätzlich RegioTram-Züge.

 

 

 

Text von: Maren Witte und Nicole Neubauer (11.12.2007)

 

Quellen:

 

Koch, Wolfgang/Schmidt, Ralf (1993): Ab von Kassel. Fotodokumentation: Kassel Hauptbahnhof, Cassel-Waldkappeler Eisenbahn, Kleinbahn Kassel-Naumburg, Söhrebahn, Herkulesbahn. Hessisch Lichtenau

 

Zeihe, Wolfgang (1967): Das Niederkaufunger Dorfbuch, Hg. Gemeinde Niederkaufungen

 

Regionalverkehr – Verlag und Redaktion. Verlag Jochen Neu, München

Hg. Tim Schulz. Online. http://www.regionalverkehr.de/pages/rv_meld_060214.htm [10.12.2007]

 

VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. (Zeitschrift für Umwelt und Verkehr in Kassel. Ausgabe März 2006.) Online. http://www.vcd.org/kassel/gv_27.pdf [10.12.2007]

 

Herr Käse, Gemeinde Kaufungen. Gespräch vom 19.12.2007