Arbeiterwohnhäuser der Firma Fröhlich und Wolf

 

(Heiko Schätzle)

 

1907 - 1912 war um die Fabrik, die 1908 ihren Betrieb eröffnet hatte, eine Riesenbaustelle - Wohnhäuser entstanden zunächst in der heutigen Richard-Wolff-Straße, weitere in der Heinrichstraße und in der Bürgermeister-Peter-Straße. In den 20er Jahren folgten noch 24 Häuser in der Fröhlich-Straße, der Leipziger Straße und in der Rexinger Straße. Zuzug von Arbeitskräften kam vor allem aus Thüringen, insgesamt zählte man 880 Personen.

 

1933 beschäftigt Fröhlich & Wolff 1.432 Personen - Lichtenau hat zur selben Zeit 2.800 Einwohner.

(Mitteilungsblatt für die Stadt Hessisch Lichtenau 26.11.1999)

 

 

Mit Hilfe der gemeinnützigen Baugenossenschaft, an der die Firma Fröhlich und Wolff selbst beteiligt war, erbaute sie eine größere Anzahl von Arbeiterhäusern in der Nähe des Fabrikgeländes, das von den Lichtenauer Bürgern „Gelände" genannt wurde und bis heute noch so heißt. Die ersten acht Häuser mit ebensoviel Wohneinheiten entstanden 1907 und 1908 in der heutigen Richard-Wolff-Straße. In den Jahren 1910 und 1911 folgten sechs weitere mit 12 Wohneinheiten in der gleichen Straße und 1911 und 1912 sechs Häuser mit 10 Wohneinheiten am „Neuen Weg", der heutigen Heinrichstraße und sechs mit 12 Wohneinheiten in der Bürgermeister-Peter-Straße. Während des Ersten Weltkrieges wurden 3 Häuser mit 12 Wohneinheiten in der Marienstraße gebaut, in den zwanziger Jahren entstanden 24 Häuser mit 66 Wohneinheiten in der Fröhlichstraße, Leipziger Straße und Rexinger Straße. Die letzten 7 Häuser mit 36 Wohneinheiten wurden in den Jahren 1948 und 1952 in der Heinrichstraße, Fröhlichstraße und Rexinger Straße gebaut. Nach Hauseingängen bzw. Hausnummern handelt es sich insgesamt um 60 Häuser mit 156 Wohneinheiten, ansonsten sind es 34 Gebäude, meist Doppelhäuser mit unterschiedlichen Wohneinheiten. (Heyner)

 

Noch heute bestimmen die Fabrikgebäude und die nahegelegenen Wohnhäuser den östlichen Teil der Stadt Hessisch Lichtenau. Weitere Wohnhäuser errichteten Lichtenauer Bürger ab dem Jahr 1907 in der Biegen- und Friedenstraße. Mit der Ansiedlung der Firma Fröhlich und Wolff fanden viele Menschen aus Hessisch Lichtenau und aus den umliegenden Dörfern einen Arbeitsplatz. (HNA Lossetal-Gelstertal vom 28.07.2007 Hans H. Gold)

 

 

 

Quellen:

 

NINO Standorte

 

Mitteilungsblatt für die Stadt Hessisch Lichtenau 26.11.1999

Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde e.V

Zweigstelle Hessisch Lichtenau „Industrialisierung in Hessisch Lichtenau“

 

Georg Heyner, Hessisch Lichtenau von 1890 bis 1918 aus 700 Jahre Hessisch Lichtenau

Hrsg. Stadt Hessisch Lichtenau, 1869

Seite 130 – 133

 

Gregor Espelage, „Friedland“ bei Hessisch Lichtenau

Geschichte der Stadt Hessisch Lichtenau

Hessisch Lichtenau, 1992

Seite 18 – 20 „Die Textilfabrik Fröhlich & Wolff“

 

Gregor Espelage, „Friedland“ bei Hessisch Lichtenau

Geschichte der Stadt Hessisch Lichtenau

Hessisch Lichtenau, 1992

Seite 142 – 152 „Die Lichtenauer Textilwerke 1938 – 1948. Die „Arisierung" der Firma Fröhlich & Wolff“

 

Heimatfest Hessisch Lichtenau vom 16.-25.August 1975

VERLAGSBEILAGE HNA „Tradition verpflichtet: Seit 1867 Fröhlich & Wolff ein Unternehmen von weltweitem Ruf“

 

HNA Lossetal-Gelstertal vom 28.07.2007

Hans H. Gold

Weber brauchten Wasser. Vor 100 Jahren wurden die ersten Gebäude der Firma Fröhlich und Wolff errichtet“