Uni Kassel

Universität Gesamthochschule Kassel

Pressemitteilung 3/98


8. Januar 1999

Wissenstransfer-Projekt erhält zwei Millionen Mark EU-Förderung

Produktinnovation durch neue Technologien

Kassel. Mit rund zwei Millionen Mark fördert die Europäische Union (EU) ein Projekt, das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU`s) Weiterbildung in Sachen neue Technologien anbietet. Damit sollen die KMU`s ihre Produkt- und Prozeßinnovationen intensivieren und so ihre Marktposition halten und ausbauen können. Das ADAPT- Projekt, so der Programmname, wird von der Technologietransferstelle der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) koordiniert. Innerhalb der GhK sind sechs Arbeitsgruppen aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik, den Wirtschaftswissenschaften, Angewandte Sozialwissenschaften/ Rechtswissenschaft, dem Wissenschaftlichen Zentrum für Umweltsystemforschung und aus dem Weiterbildenden Studiengang Informationsorganisation beteiligt. Sie liefern Weiterbildungsbausteine für Entscheidungsträger und Fachkräfte von KMU`s sowie für die Qualifizierung von Mitarbeitern vor allem in den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.
ADAPT ist ein grenzüberschreitendes Strukturförderungsprogramm der Europäischen Union, das die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen anstrebt. Zugleich sollen die dort beschäftigten Arbeitnehmer durch Qualifizierungen vor Arbeitslosigkeit bewahrt werden.
Das nun an die GhK vergebene Projekt mit dem Titel "Intensivierung der Nutzung neuer Technologien bei der Produkt und Prozeßinnovation in kleinen und mittleren Unternehmen durch umfassende interdisziplinäre Weiterbildungsangebote" hat ein Mittelvolumen von 4,7 Millionen Mark. Während die EU davon 1,936 Millionen Mark bereitstellt, gibt das Land Hessen bzw. die GhK durch die Bereitstellung der Arbeitskraft von 20 Mitarbeiter/innen über den Projektzeitraum von zweieinhalb Jahren weitere 2,7 Millionen Mark Eigenanteil in das Vorhaben: Ein Beitrag zur Strukturförderung für die Region, die um Regionalauftrag der Kasseler Universität begründet ist, wie Klaus Lekies als Projektkoordinator unterstreicht. Er dankte auch dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das die GhK bei dem Projektantrag unterstützt hat.
Die Projektgruppe an der GhK will rund 50 kleinen und mittleren Betrieben Gelegenheit geben, neue rechnergestützte Verfahren der Produkt- und Prozeßinnovation kennenzulernen, zu bewerten und in den Betrieben umzusetzen. Dabei sollen die Möglichkeiten u.a. von Computersimulation und Internet für die betriebliche Praxis, etwa bei der Entwicklung neuer Produkte oder der Änderung betrieblicher Abläufe erlernt, ausprobiert, weiterentwickelt und schließlich im Betrieb umgesetzt werden. So können Betriebe beispielsweise Probleme im Produktionsprozeß durch Simulation des Ablaufs, die Überprüfung der Varianten am Computer, die Entwicklung neuer Elemente über das Netz zusammen mit anderen Unternehmen lösen. Um sie in die neuen Technologien einzuarbeiten und Umsetzungsprozesse zu begleiten, wird an der GhK einerseits ein Demonstrationszentrum eingerichtet und werden Rechnerpools bereitgehalten, wo die neuen Softwaretools und Technologien erprobt werden können. Dieser Prozeß wird unterstützt durch eine Kombination von Vorlesungen, Seminaren, Selbststudium und gruppenbezogenen Arbeiten im Demonstrationszentrum. Ein weiteres Element ist das betriebliche Lernen, das auch als "Training on the Job" am jeweiligen Arbeitsplatz im Betrieb, unabhängig vom Lernort Universität, mittels Internet und CD-ROM möglich ist. In der Rückkopplung mit den betrieblichen Notwendigkeiten sollen auch Werkzeuge zur umwelt- und resourcenschonenden Produkt- und Verfahrensgestaltung entwickelt und Mitarbeiter im Umgang damit qualifiziert werden. Dabei wird auch ein Netzwerk zwischen den Unternehmen, zu Telehäusern als Dienstleistern für Telekommunikation und den GhK-Arbeitsgruppen den Erfahrungsaustausch fördern. Von der Kasseler Universität sind die Arbeitsgruppen Technische Informatik (Prof. Wloka), Rationelle Energiewandlung (Prof. Schmid), Leichtbau (Prof. Klein), Weiterbildendes Studium Informationsorganisation (Anne Höhmann), Umweltgerechte Produktgestaltung (Dr. Hübner, WZ III) und Betriebliche Kooperationsnetzwerke (Prof. Tjaden) beteiligt. Doch Ziel des ADAPT-Projektes ist es auch, neue Kommunikationsbezüge zu eröffnen: So unterstützt es die transnationale Zusammenarbeit der Projektgruppen in verschiedenen europäischen Ländern. Mit dabei sind neben der Kassler Hochschule die Handwerkskammer in Orleans (Frankreich), die Universität Salford (England) sowie Unternehmen der Wirtschaftsförderung in Süditalien. Diese Gruppen beschäftigen sich ebenfalls mit der Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien in kleinen und mittleren Unternehmen, so daß über den Erfahrungsaustausch hinaus auch für die beteiligten Unternehmen die Möglichkeit europäischer Kooperationen besteht.
Betriebe, die sich an dem Projekt beteiligen wollen, wenden sich bitte an
Universität Gesamthochschule Kassel
Technologie- und Innovationsberatung
Herrn Dipl.-Ing. Klaus Lekies
Mönchebergstraße 19
34109 Kassel
Tel. 0561 804-2498; Fax –2326

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(letzte Änderung am 25.03.99)