Uni Kassel

Universität Gesamthochschule Kassel

Pressemitteilung 109/98


4. November 1998

Kunst, Visuelle Kommunikation und Produkt-Design jetzt Fachbereich 20 der GhK:

Aus drei Fachbereichen wird "Hochschule für Kunst und Gestaltung"

Kassel. Aus den drei künstlerischen und gestalterischen Fachbereichen Kunst (FB 22), Visuelle Kommunikation (FB 23) und Produkt- Design (FB 24) ist seit dem 4. November ein Fachbereich der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) geworden: Als "Hochschule für Kunst und Gestaltung" wird der neue Fachbereich 20 nun seinen Weg als teilautonome Hochschule unter dem Gesamthochschul-Dach beginnen. Damit konnte die 1996 von den beteiligten Fachbereichen getragene Initiative für eine Kunsthochschule im ersten Schritt realisiert werden. Diese Initiative wurde auch vom Präsidenten der GhK unterstützt, durch Beschlüsse der zuständigen GhK-Gremien getragen und schließlich durch Erlaß des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK) vom 12. Oktober genehmigt.

Damit wird eine in der Bundesrepublik einzigartige Einbindung einer Kunsthochschule in eine Universität unter Wahrung größtmöglicher Entscheidungsbefugnisse ermöglicht. Für die Hochschule für Kunst und Gestaltung, deren Beginn auf das Jahr 1777 zurückgeht und die 1971 als damalige Hochschule für bildende Kunst (HbK) in die neugegründete GhK eingegliedert wurde, soll eine deutliche Profilbildung ermöglicht werden. So wollen sich die Angehörigen der neuen Kunsthochschule einerseits deutlich im Rahmen der anderen deutschen Hochschulen für bildende Künste positionieren, andererseits mit ihrer "Zwillingslösung" die wichtigen Verbindungen zur Universität Gesamthochschule Kassel in Lehre und Forschung als universitäre Verankerung weiterhin pflegen. Dies gilt insbesondere für die Lehramtsstudiengänge für das Fach Kunst (in Kassel gibt es die einzige Ausbildungsstätte für den gymnasialen Lehramtsstudiengang Kunst in Hessen) und für den Magister-Teilstudiengang Kunstwissenschaften, aber auch für die Freie Kunst: Als Mittlerin kultureller Werte benötigt sie heute beste universitäre Ausbildung- vergleichbar anderen freien Berufen.

Auf seiner konstituierenden Sitzung am 4. November hat der Kunsthochschulrat einen  Gründungsdekan gewählt*. Der Kunsthochschulrat ist ein Gremium aus Mitgliedern der beteiligten Fachbereiche, der als Gründungsfachbereichsrat nun die Ausgestaltung seiner Hochschule trägt. Dieser führt die Geschäfte der Hochschule für Kunst und Gestaltung bis zur Wahl einer Kunsthochschulrektorin/ eines Rektors zum Ende des Wintersemesters 1999/ 2000.

Zusammen mit dem Gründungsdekan wird der Kunsthochschulrat bis Jahresende 1998 einen Strukturplan erarbeiten, der die inhaltliche und organisatorische Form der Hochschule für Kunst und Gestaltung definiert. Eine der wichtigen inhaltlichen Fragen bei der Strukturplanung wird – auch im Hinblick auf die begrenzten Ressourcen- sein, wie viele Design- Kapazität eine Hochschule für Kunst und Gestaltung für ihr Profil benötigt. Die Hochschule für Kunst und Gestaltung wird mit der Zielzahl von rund 75 Stellen, davon 30 Professuren, operieren; die bisherigen Fachbereiche 22, 23 und 24 verfügen über 87 Stellen, davon 41 Professuren.

Organisatorische Kernpunkte der Neuregelung sind:

  • Wahl eines Rektors/ einer Rektorin der Hochschule im Jahr 2000: Diese/r nimmt für die Hochschule für Kunst und Gestaltung Aufgaben wahr, die dem Präsidenten der Universität Gesamthochschule Kassel für den Fachbereich 20 zustehen. Der Katalog der Aufgaben wird in der Grundordnung der GhK festgelegt, über die spätestens im Januar 1999 entschieden wird.
  • Globale Übertragung der anteiligen Haushaltsmittel aus dem Gesamtetat der GhK an den Fachbereich 20.
  • Vorschlagsrecht mit bindender Wirkung für künstlerisches, wissenschaftliches und sonstiges Personal.
  • Entscheidung bei der Flächenverteilung, verstärkter Einfluß bei Planung und bei baulichen Maßnahmen am Standort Menzelstraße.

Daß mit der "Hochschule für Kunst und Gestaltung" ein erfolgreiches Modell gefunden wurde, wünschte der GhK- Präsident Prof. Dr. Hans Brinckmann dem neugewählten Gründungsdekan. Er verwies auf die nun abgeschlossene Umstrukturierung der Kasseler Universität, in deren Verlauf Fachbereiche zusammengelegt und die Anzahl der Professuren zugunsten des Mittelbaus reduziert wurden, um so zu Straffung und größerer Effizienz zu kommen. "Mit der Teilautonomie der Hochschule für Kunst und Gestaltung wurde darüber hinaus ein Sonderweg innerhalb der GhK gewählt worden, der aber mit Blick auf die angelsächsischen Hochschulen und ihre Colleges of Fine Arts andernorts gute Tradition sind. Der mit der Kunsthochschule in Kassel eingeschlagene Weg orientiert sich insofern an internationalen Vorbildern", so Brinckmann.

Annette Ulbricht-Hopf / p

*Zum Gründungsdekan wurde Prof. Reiner Kallhardt, emeritierter Professor des bisherigen Fachbereichs Kunst, gewählt.

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(letzte Änderung am 25.01.99)