Seite 11 - Uni-Kassel

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SCHWERPUNKTPROFIL NEUE WERKSTOFFE
Seit etwa 25 Jahren hat sich die Leistungsfähigkeit des Betons,
aber auch anderer konstruktiver Werkstoffe, zunehmend erhöht.
Neue Zemente, Zusatzstoffe und chemische Zusatzmittel verbun-
den mit einem wachsenden Know-how über das Verhalten der
Werkstoffe im Nano-, Mikro- und Makromaßstab ermöglichen
heute immer festere, leichter zu verarbeitende und damit wirt-
schaftlichere, nachhaltigere und dauerhaftere Betone und eben-
solche Bauwerke.
Ein Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt des Fachbereiches
ist seit etwa zehn Jahren der Ultra-Hochfeste Beton (UHPC) mit
seinen stofflichen und konstruktiven Eigenschaften. Am Institut
für Konstruktiven Ingenieurbau gelang es durch konsequente
Anwendung nano- und mikrotechnologischer Verfahren und
physikalischer Erkenntnisse, diesen stahlähnlich festen, äußerst
dauerhaften Beton zu entwickeln, sein Verhalten im Bauwerk mit
den im Institut zur Verfügung stehenden Großversuchsanlagen
zu simulieren und schließlich daraus die Konstruktionsprinzipien
für die erste größere Brücke mit UHPC in Deutschland abzuleiten,
die Gärtnerplatzbrücke in Kassel. Der Fachbereich hat mit diesen
Entwicklungen weltweit eine führende Position auf dem Gebiet
der Hochleistungsbetone, die sich auch in der Koordination eines
Schwerpunktprogrammes der Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) zum nachhaltigen Bauen mit UHPC und in der Verleihung
verschiedener Preise und Auszeichnungen manifestiert.
Diese Position soll zukünftig ausgebaut werden. Zum einen sollen
insbesondere die mechanischen Eigenschaften von UHPC weiter
erforscht und in stoffgerechte Bemessungsregeln und neue kon-
struktive Anwendungen auch in Verbindung mit Stahl und Holz
umgesetzt werden. Hier ergeben sich Aufgaben insbesondere für
die Fachgebiete Massivbau sowie Bauwerkserhaltung und Holz-
bau. Ziel der Weiterentwicklung der stofflichen Eigenschaften
sind sogenannte
smart concrete materials
. Ein weiteres Ziel sind
Hochleistungsbetone, die mit Nanoteilchen und / oder nanotech-
nologischen Verfahren so modifiziert werden, dass sie multiple
Eigenschaften besitzen.
SCHWERPUNKTPROFIL UMWELT
Das Umweltingenieurwesen war bereits lange Jahre in den Ver-
tiefungsrichtungen
Wasserwesen
und
Umwelttechnik
im Studien-
gang Bauingenieurwesen verankert, bevor der Fachbereich 2008
den grundständigen Studiengang Umweltingenieurwesen ein-
richtete. Dieser verbindet hochaktuelle umweltrelevante Frage-
stellungen mit wissenschaftlichem und technologischem Know-
how des Ingenieurwesens. In der Forschung wurde das Umwelt-
profil intensiv weiterentwickelt:
So forscht das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft mit gro-
ßem nationalem und internationalem Erfolg auf den Gebieten
der Emission von gasförmigen Stoffen und Geruchsstoffen
und deren Behandlung sowie auf dem Gebiet der Membran-
technik zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung.
Der Rucksack
PAUL
zur Aufbereitung von verseuchtem
Wasser, der die Wasserversorgung in Katastrophengebieten
sicherstellen soll, erlangt große Aufmerksamkeit – deutsch-
landweit und international. Bei den regenerativen Energien
spielt die Biogastechnologie, die in enger Verbindung mit der
Klärschlammvergärung steht, eine führende Rolle.
Im Bereich des umweltverträglichen Hochwasserschutzes
kooperiert und forscht das Fachgebiet Wasserbau und Wasser-
wirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Ziel ist
es, optimierte Hochwasserschutzkonzepte hinsichtlich Wirk-
samkeit, Kosteneffizienz sowie Umwelt- und Raumverträg-
lichkeit zu erarbeiten.