Tagung: 75 Jahre Psyche - Aufklärung im Angesicht der Katastrophe
Als die Zeitschrift PSYCHE im Juli 1947 erstmals erschien, hatte die Katastrophe von Nationalsozialismus und zweitem Weltkrieg gerade stattgefunden; sie hatte kaum eine politische, soziale oder moralische Institution unbeschädigt gelassen und das Vertrauen in die Errungenschaften der Aufklärung fundamental erschüttert.
Heute, 75 Jahre später, stehen wir erneut unter dem Eindruck sich häufender, drohender und nicht absehbarer Katastrophen, und die Voraussetzungen eines aufgeklärt-rationalen öffentlichen Diskurses erscheinen erneut gefährdet.
Wie reagieren Menschen auf die Nähe der Katastrophe? Wie werden ihr Denken und ihr Leben beeinflusst, beeinträchtigt, vielleicht aber auch stimuliert? Wie kann man, zwischen – vielleicht illusionärer – Hoffnung und lähmender Furcht eingeklemmt, die Welt noch erkennen? Was kann Psychoanalyse dazu sagen und was hat sie daraus zu lernen? Mit diesen Fragen befasst sich die von der Zeitschrift 'PSYCHE' veranstaltete Tagung am 7. 5. 22 in Frankfurt/M.