Fachpublikationen – Artikel und Beiträge
Lochner, B., Prigge, J. & Simon, S. (2018). Das Bildungs- und Teilhabepaket als „schizophrene Geschichte“? Perspektiven von Frühpädagog_innen auf sozialstaatliche Unterstützung. Sozial Extra, 3(42), 42-45.
Kurzzusammenfassung: Der Artikel befasst sich ausgehend von dem empirischen Material des Forschungsprojektes mit dem Dilemma pädagogischen Handelns in Kindertagesstätten in sozial benachteiligten Stadtteilen, mit einer sozialstaatlichen Individualleistung für Kinder konfrontiert zu sein, wo sie doch sehr genau einen institutionellen Unterstützungsbedarf sehen.
Prigge, J., Gumz, H., Simon, S. (2020 i.E.). Ungleiche Perspektiven auf Familie in und zwischen Bildungsinstitutionen. In Sektion Sozialpädagogik und Pädagogik der frühen Kindheit (Hrsg.), Familie im Kontext pädagogischer Institutionen. Theoretische Perspektiven und empirische Zugänge. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.
Kurzzusammenfassung: In dem Beitrag wird auf verschiedenen Ebenen in sozialpädagogischen Feldern Verhältnisse von und zwischen Bildungsinstitutionen sowie Familien ungleichheitstheoretisch beleuchtet. Herangezogen werden dafür kontrastierend empirische Materialien aus zwei Forschungsprojekten. Die Herausarbeitung von zentralen Prämissen in der Rekonstruktion von Praktiken und Konzeptionen ermöglicht eine Problematisierung der dominanten Politikstrategie der „Schaffung von Chancengleichheit durch Bildung“.
Prigge, J., Simon, S., Lochner, B., & Bastug, B. (2019, i.E.).Professionelle Deutungs- und Handlungskompetenzen im Umgang mit Armut entwickeln. Empiriebasierte Überlegungen zu curricularen und didaktischen Anforderungen in der frühpädagogischen Ausbildung. Pädagogischer Blick 4/2019, S. 331-343.
Kurzzusammenfassung: In diesem Artikel wird ausgehend von der Analyse der länderspezifischen Lehrpläne der Erzieher/innen-Ausbildung und den Befunden aus dem Forschungsprojekt erstmals der daraus entwickelte didaktische Ansatz präsentiert, wodurch zunächst inhaltliche Bezüge in den Hintergrund gestellt werden müssen. Über den Rekurs auf eine armutsbewusste Haltung erhalten die Bereiche Wissen, Reflexion und Selbsttätigkeit/Übungen Relevanz für Ausbildungsprozesse, die wiederum anknüpfungsfähig sind an das“ Qualifikationsprofil für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erzieher“ der KMK (2012).
Prigge, J., Simon, S., & Schildknecht, L (2019). "...zweierlei Schuhe". Pädagogik der Kindheit und Wissenstransfer. Sozial extra, 4/43, S. 276-280.
Kurzzusammenfassung: Der Artikel reflektiert kritisch anhand des Forschungsprojektes insbesondere strukturelle Aspekte des Anspruchs eines „Praxistransfers“ von wissenschaftlichen Befunden in das Feld der Pädagogik der Kindheit.
Simon, S. (2018). Belastete Kindheit – belastete Kinder? Kindheitskonstruktionen im Kontext prekären Aufwachsens. In I. Kaul, Desirée Schmidt und Werner Thole (Hrsg.). Kinder und Kindheiten. Studien zur Empirie der Kindheit. Unsicherheiten, Herausforderungen und Zumutungen (S. 13-32). Wiesbaden: Springer VS.
Kurzzusammenfassung: In diesem Artikel werden anhand des Materials aus dem Forschungsprojekt kontrastierende Vorstellungen von Frühpädagog/innen über Kindheit und Aufwachsen in prekären Lebenslagen herausgearbeitet und in den aktuellen Stand der Forschung eingebettet, so dass ihre Relevanz für das pädagogische Handeln sichtbar wird – was bisher in der Forschung offenbar vernachlässigt wurde.
Simon, S. (2019). Teilnahme statt Teilhabe? Zur Notwendigkeit von Teilnahmeermöglichung in Kindertagesstätten. In Kommission Sozialpädagogik (Hrsg.), Teilhabe durch*in*trotz Sozialpädagogik (S. 76-88). Weinheim und Basel: Beltz Juventa.
Kurzzusammenfassung: In dem Beitrag geht es um die Frage, wie sich Praktiken der Teilhabegestaltung in Kindertagesstätten modulieren. An zwei kontrastierenden Beispielen aus dem empirischen Material wird der schmale Grat zwischen der Ermöglichung von Teilnahme und einer Teilhabe im Sinne von Partizipation unter Ungleichheitsaspekten rekonstruiert. Es wird deutlich, dass bestimmte Teilhabe- oder Teilnahmevorstellungen ungewollt Exklusionsmechanismen in Gang setzen können. Die Widersprüchlichkeiten in der Teilhabegestaltung unter Ungleichheitsaspekten, unter denen pädagogisches Handeln stattfindet, werden sichtbar.
Simon, S., Kerle, A., & Prigge, J. (2020, i.V.). „In ner Kita gibt’s erstmal keinen Stempel“ – Praktiken der Ent_nennung von Armut und strukturellen Benachteiligungen in der frühpädagogischen Praxis.
Kurzzusammenfassung: Der Artikel bringt Befunde zweier qualitativ-rekonstruktiv orientierter Forschungsprojekte zum Thema Armut in frühpädagogischen Einrichtungen miteinander ins Gespräch. Dabei wird herausgearbeitet, wie sich in Kindertagesstätten sowie im Familienzentrum kollektive Praktiken der Ent_nennung von Armut und strukturellen Benachteiligungen gestalten, wie sie sich unterschiedlich ausformen. Über einen Einbezug programmatischer sowie ausbildungsbezogener Dokumenten-Analysen werden Erklärungsgründe für diese Praktiken gesucht.
Simon, S., Lochner, B., & Prigge, J. (2019). Wie(so) über Armut sprechen? Zur Notwendigkeit einer armutsbewussten Praxis in Kindertagesstätten. Frühe Kindheit, 3/2019, S. 36-41, Themenschwerpunkt „Arme Kinder – reiche Kinder“.
Kurzzusammenfassung: In diesem praxisorientierten Beitrag wird ausgelotet, wie ein auf die Lebenslage Armut bezogenes pädagogisches Handeln gestaltet werden kann. Plädiert wird für eine armutsbewusste Pädagogik. Befunde aus dem Forschungsprojekt dienen als empirische Basis, anhand derer praxisorientierte Reflexionen erörtert und Perspektiven aufgezeigt werden.
Simon, S., Prigge, J., Lochner, B., & Thole, W. (2019) Deutungen von Armut. Pädagogische Thematisierungen von und Umgangsweisen mit sozialer Ungleichheit in Kindertageseinrichtungen. Neue Praxis, 5/49, S. 395-414.
Kurzzusammenfassung: Konzipiert als Hauptartikel zur Präsentation der Forschungsergebnisse, werden dezidiert Forschungsfragen und –design begründet, Rekonstruktionen hergeleitet im Hinblick auf Deutungen von Armut, Elternschaft sowie den Selbstpositionierungen der pädagogischen Fachkräfte-Teams. Darauf aufbauend werden einrichtungsbezogene Typen gebildet, die den Zusammenhang von Deutungsweisen und pädagogischen Orientierungen aufzeigen. Eine abschließende Diskussion unter Bezugnahme auf den aktuellen Forschungsstand hebt die Widersprüche hervor, denen die Pädagog/innen im Feld ausgesetzt zu sein scheinen im Handeln mit Familien in Armutslagen.
Simon, S., Prigge, J., Thole, W. (2020 i.E.). Viel Programm, wenig Gesten. Zu den sozial- und bildungspolitischen Anforderungen an Einrichtungen der frühen Kindheit, sozialen Ungleichheiten entgegenzuwirken. Forum Erwachsenenbildung. Die evangelische Zeitschrift für Bildung im Lebenslauf, 2/2020.
Kurzzusammenfassung: Der Beitrag fasst pointiert zentrale Befunde des Forschungs- und Transferprojektes daraufhin zusammen, ob und wie Armut und soziale Ungleichheit als Themen in Ausbildung und Praxis von Erzieher*innen erscheinen. Bilanzierend werden Ansprüche und Praxis kritisch gegenübergestellt und diskutiert, welche Perspektiven sich daraus ergeben.
Schirrmacher, F., & Prigge, J. (2017). Arm im Kindergarten? Blick auf ein Forschungsprojekt aus dem Evangelischen Fröbelseminar. In Diakonie Hessen (Hrsg.), Jahresbericht Diakonie Hessen mit dem Schwerpunkt Soziale Gerechtigkeit (S. 44-45). Eigenverlag.
Kurzzusammenfassung: Passend zum Schwerpunkt des Jahresberichtes wird das Projekt in seinen Schwerpunktsetzungen und Perspektiven öffentlichkeitswirksam beschrieben.
Thole, W., Milbradt, B., & Simon, S. (2017). Eintrübungen sozialer Wirklichkeit. In: M. S. Baader und T. Freytag (Hrsg.). Bildung und Ungleichheit in Deutschland (S. 271-291). Wiesbaden: Springer VS.
Kurzzusammenfassung: In diesem Artikel wird ausführlich die Analyse der Handbücher der Erzieher/innen-Ausbildung dargelegt. Dezidiert wird gezeigt, wie es zu einer Vereinfachung des Themenkomplexes „Armut und soziale Ungleichheit“ und dadurch zu einer individualisierenden Zuschreibung von Armutslagen kommen kann und welches die Fallstricke für die Erzieher/innen-Ausbildung sind.