24.06.2015

18. Kas­se­ler Eng­lisch Kol­lo­qui­um (KEC) „Sprach­lern­si­tua­ti­on in Süd­ka­li­for­ni­en“ am 24. Ju­ni 2015

Vortrag von Frau Prof. Dr. Carolina Serna, California State University in Monterey Bay, California, USA
“Culturally and Linguistically Diverse Learners in the English as a Second Language Classroom” im Rahmen des Kasseler Englisch Colloquiums (KEC), organisiert von Frau Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, Fremdsprachenlehr- und –lernforschung und Interkulturelle Kommunikation.
Zum 18. Kasseler Englisch Kolloquium am 24. Juni 2015 fanden sich zahlreiche Interessierte ein, um den spannenden Ausführungen von Prof. Dr. Carolina Serna, California State University, Monterey Bay, zur Sprachlernsituation in Südkalifornien zuzuhören. Prof. Serna, die als Associate Professor in der Lehrerbildung tätig ist, schilderte in beeindruckender Weise die wichtigsten Fakten des derzeitigen Bildungssystems der USA und ging auf die ethnische Vielfalt der Schülerinnen und Schüler in Kalifornien ein.
Prof. Serna stellte ihre Studie zu “Triqui-Speaking Elementary School Students on California’s Central Coast” vor, welche die Erfahrungen einer Lehrerin im ersten Praxisjahr bei der Arbeit mit kulturell und sprachlich verschiedenen Lernenden untersucht. Die Studie wurde in einer Grundschule in Greenfield, Monterey, Kalifornien mit Triqui-sprechenden Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Triqui ist eine Sprache bzw. Sprachvarietät, die in Oaxaca, Mexiko gesprochen wird und von Einwanderern nach Kalifornien gebracht wurde. Prof. Serna kam im Vortrag zu dem Ergebnis, dass Kinder mit Migrationshintergrund in Kalifornien zum Teil Kommunikationsschwierigkeiten mit den Eltern haben, da die Sprachkenntnisse in Englisch, Spanisch und Triqui bei Kindern und Eltern unterschiedlich ausgeprägt sind. Bei Schülerinnen und Schüler, deren Englischkompetenz mit der Zeit besser wurde, wurde gleichzeitig eine Regression in der Muttersprache Triqui beobachtet.
Prof. Serna sieht Bedarf an trilingualen Übersetzungen (Englisch/Spanisch/Triqui), um die Kultur der Lernenden zu berücksichtigen und zu respektieren. Ein Ansatz für Lehrende sieht sie darin, dass sie die Kultur und Sprache der Schülerinnen und Schüler kennenlernen und mittels Hilfe von Reflexion und Feedback ein tieferes Verständnis für die Lernenden aufbringen. Des Weiteren ist es für Prof. Serna ein Anliegen, die Wichtigkeit der Muttersprache zu unterstreichen, um keinen kulturellen sowie sprachlichen Verlust zu erleiden.
Die Analogie zur Sprachlernsituation von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund in Deutschland und das analoge Regressionsphänomen (zum Beispiel im Türkischen) wurde diskutiert.
Das von Frau Prof. Dr. Claudia Finkbeiner organisierte 18. Kasseler Englisch Kolloquium (KEC) war ein Erfolg für alle 50 Teilnehmenden sowie für die Vortragende

Text: Jenny Selbach und Prof. Dr. Claudia Finkbeiner