Profil

Das Fachgebiet Fremdsprachenlehr- und -lernforschung & Interkulturelle Kommunikation bildet den fundamentalen Baustein des Studiums für das Lehramt Englisch an der Universität Kassel. Darüber hinaus bietet es elementare Studieninhalte für die BA und MA - Studierenden in den Studiengängen.

Gemeinsam mit den Studierenden werden im  Forschungs-, Lehr- und Lernbereich insbesondere Aspekte wie die Qualität der fremdsprachlichen Leistung in einem Faktorenkomplex eines kognitiv anspruchsvollen Unterrichts untersucht. Im Zentrum der Betrachtung stehen verschiedene Lehr- und Lernmethoden, insbesondere in digitalen Lernräumen, kulturell vergleichende Ansätze (Human GPS Modell) sowie die Erforschung von über Introspektion und weiteren Methoden zugänglichen Faktoren wie Lern- und Denkprozessen.

Die Fremdsprachenlehr- und -lernforschung & Interkulturelle Kommunikation widmet sich als angewandte Wissenschaft der Stärkung eines forschungsbasierten Theorie-Praxis-Bezugs als Grundlage für eine wissenschaftspropädeutische Lehreraus- und -weiterbildung, sowie kultur- und sprachinteressierten Businessstudierenden. 

Studierende setzen sich kritisch und reflektiert mit inhaltlichen, methodischen und bildungspolitischen Aspekten fachdidaktischer Fragestellungen auseinanderzusetzen und implementieren ihre erworbenen Kompetenzen in Planungs-, Umsetzungs- sowie Evaluationsprozesse des eigenen Englischunterrichts.

Im Fokus stehen die Digitalisierung von Fremdsprachenlernräumen, die digitale Unterstützung von Planung, Durchführung und Evaluation von Fremdsprachenunterricht sowie die digital basierte  Erforschung dieser Prozesse.  Die Operationalisierung der Digitalisierung erfolgt anhand konkreter Themen wie, z.B.,  Mehrsprachigkeit und Language Awareness in Sprachlandschaften, Kompetenzentwicklung, Heterogenität und Binnendifferenzierung, „Content and Language Integrated Learning (CLIL)“ und „Schulpraktischen Studien“.

Die Internationalisierung zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Lehre und Forschung und ist eine conditio sine qua non für das Fachgebiet.  Das Lehrangebot findet konsequent in der englischer Sprache  unter Rückgriff auf diverse Herkunfts- und weitere Fremdsprachen statt, um ein Bewusstein für den hohen Wert der “ linguistic funds of knowledge “in heterogenen Lerngemeinschaften zu schaffen. Partnerschaften mit Universitäten innerhalb und außerhalb der EU sowie sachkundiger Beratung der Studierenden im Hinblick auf ihren möglichen Auslandsaufenthalt.

 

In der Anglistik/Amerikanistik: Fremdsprachenlehr- und -lernforschung und Interkulturellen Kommunikation werden insbesondere Aspekte wie die Qualität der fremdsprachlichen Leistung in einem Faktorenkomplex eines kognitiv anspruchsvollen Unterrichts untersucht. Hier geht es in Folge von PISA darum, genau die Bedingungsfaktoren zu erforschen, die für den Lernerfolg verantwortlich sind. Im Zentrum der Betrachtung stehen sowohl verschiedene Lernmethoden, Einsatz von Medien etc., als auch eher durch Introspektion zugängliche Faktoren wie Lern- und Denkprozesse (Lernstil, Lerntyp, Lernstrategien), wie sie zum Beispiel in ADEQUA untersucht wurden (Finkbeiner, Knierim, Smasal, Ludwig, 2011). Darüber hinaus werden kulturspezifische Bearbeitungsstile als wichtige determinierende Faktoren berücksichtigt (Finkbeiner, 2009).


Ein wichtiger Aspekt liegt auf der Qualifizierung der Studierenden als Lernende, Lehrende und Forschende (Learner-Moderator-Researcher-Plus Modell; Finkbeiner, 2001, 2004). Dafür müssen sie sowohl in ihrer lehr-/lernstrategischen, diagnostischen als auch evaluativen Kompetenz ausgebildet werden, wie dies zum Beispiel durch Kennenlernen, Begutachten und Entwickeln von Erhebungsmaterialien, Beobachtungskriterien, Textanalyse, Unterrichtsanalyse, Analyse und Rekonstruktion von Denkprozessen möglich wird. Dazu stehen eine Integrierte Studienwerkstatt (ISW) sowie ein Forschungslabor der Linguistik/Angewandten Linguistik zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Reflexion bezüglich der eigenen Lernbiographie und der eigenen Lern – und Studiertätigkeit ein wichtiges Forschungsfeld, um ein metakognitives Bewusstsein bezüglich der eigenen Lernprozesse aufbauen zu können (Schmidt & Finkbeiner, 2006; Finkbeiner & Lazar, erscheint 2012; Finkbeiner & Knierim, 2008; Wilden, 2008).