Bischofsbesuch in Fulda
Bericht: Lehramtsstudierende, studentische und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Professorinnen besuchten den Bischof Heinz Josef Algermissen in Fulda am 28. Juni 2017
Am 28. Juni, zum Ende des Sommersemesters, besuchten 40 Lehramtsstudierende, Mitarbeiter*innen und Professorinnen des Instituts für Katholische Theologie den Bischof Heinz Josef Algermissen in Fulda. Ein solches Treffen, das dem Austausch über aktuelle gesellschaftliche und kirchenpolitische Fragen gewidmet ist und besonders die Situation zukünftiger Religionslehrerinnen und -lehrer im Blick hat, findet alle zwei Jahre statt. Die Studierenden zeigten sich in dem Gespräch hoch motiviert, zukünftigen Kindern und Jugendlichen ihr Gesicht der Kirche zu zeigen. Dabei spielt im Studium der katholischen Theologie der Erwerb religiöser Kompetenz eine zentrale Rolle. Es geht darum, gerade angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Lage das Potential des christlichen Glaubens, etwa die Widerspruchskraft gegen Gewalt, Ausgrenzung und Armut, in die gesellschaftlichen Debatten einzubringen.
Angesprochen wurden auch Zukunftsängste der Studierenden, nach ihrem Studium trotz des Bedarfs vor Ort keine Anstellung als Lehrerin/Lehrer zu bekommen. „Treten Sie den Verantwortlichen im Kultusministerium auf die Füße, wenn es um den Religionsunterricht geht.“ Student Martin Bartsch nannte, an Bischof Heinz Josef Algermissen gewandt, auch den Grund für seine Bitte: „Wir erreichen Kinder und Jugendliche, die sonst keine Bindung an die Kirche haben. Wir sind oft erste Anlaufstation.“ Bischof Algermissen stimmte ihm zu: „In Ihnen entdecken Menschen die Kirche. Sie geben der Kirche ein Gesicht.“ Von den Studierenden wurden auch kirchliche Reformen, etwa bezüglich der Ermöglichung von verheirateten Priestern angesprochen, um den gegenwärtigen Zeichen der Zeit besser begegnen zu können. Bischof Algermissen wies die Studierenden auf die besondere Situation und Herausforderungen einer Weltkirche hin, in der ein Miteinander gestaltet werden muss und Differenzen auszuhalten sind.
Das Treffen startete mit einem gemeinsamen sehr persönlich gestalteten Gottesdienst in der Michaelskirche. Im Auditorium maximum der Theologischen Fakultät fand danach das einstündige und intensive Gespräch miteinander statt. Anschließend besuchten die Studierenden noch den Dom von Fulda und hatten eine Führung durch die Bibliothek des Priesterseminars.