Aktuelles

7. Religionspädagogisch-Theologischer Studientag am 15. Juni 2023

zum Thema „Gibt’s heute überhaupt noch Geschichten über Gott?“


Von Gott* sprechen im Religionsunterricht.
Potentiale von Unterrichtsgesprächen

Vertiefung und Austausch durch die Arbeit mit Unterrichtsvideos und Präsentation der Ergebnisse der Kasseler empirischen Unterrichtsstudie zu „Gespräche im Religionsunterricht“


Hauptvorträge:
Gott: (k)ein Thema mehr? die Gottesfrage in säkularen Zeiten
Prof. Dr. Julia Knop (Professorin für Dogmatik an der Universität Erfurt)


Von Gott* sprechen in Unterrichtsgesprächen 
Dr. Daniel Bertram, Dominic Fröhle


Termin:                           Donnerstag, den 15. Juni 2023 von 15.00 Uhr bis ca. 20.30 Uhr
Ort:                                  Universität Kassel, Gießhaus (Mönchebergstraße 5)
Adressat*innen:           Studierende, Referendar*innen, Religionslehrer*innen, pastorale Mitarbeiter*innen und alle Interessierten


„Gibt’s heute überhaupt noch Geschichten über Gott?“, soll lautete eine Schülerfrage in unserer Unterrichtsstudie zu Gesprächen im Religionsunterricht. Der interdisziplinär und praktisch ausgerichtete Studientag will sich mit der zentralen Frage auseinandersetzen, wie theologisch sowie pädagogisch verantwortlich von Gott*in im Religionsunterricht angesichts gegenwärtiger gesellschaftlicher und theologischer Entwicklungen gesprochen werden kann.


Die Dogmatikerin Prof. Dr. Julia Knop (Universität Erfurt) problematisiert diese Frage aus systematisch-theologischer Perspektive. Im Anschluss werden Ergebnisse der Kasseler Unterrichtstudie zu Gesprächen im Religionsunterricht präsentiert, die verdeutlichen, dass und wie von Gott tatsächlich im aktuellen Religionsunterricht gesprochen wird, welche Fragen für Schüler*innen virulent sind und wie man als Religionslehrkraft hier das Gespräch und den Austausch kompetent und methodisch vielgestaltig leiten kann.


In kleineren Gruppe wird sich in Workshops anhand von Unterrichtsvideos über Stolpersteine, Moderationstechniken und Lernchancen ausgetauscht, bei denen man auch eigene Unterrichterfahrungen einbringen und reflektieren kann. Zudem wird der Austausch zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik sowie zwischen Studierenden, Referendar*innen und Religionslehrer*innen als eine gegenseitige Bereicherung erlebt.


Der Studientag ist als Fortbildungsveranstaltung für Lehrer*innen akkreditiert.


Anmeldungen zum Studientag gerne über das Institutssekretariat:
Tel: 0561/804-3485
E-Mail: sekretariat.ikth@uni-kassel.de

7. Religionspädagogisch-Theologischer Studientag am 15. Juni 2023: Mehr Infos

Dies Academicus mit Absolvent*innen-Feier am 16. Mai 2023

 


Die Institutsdirektorin lädt im Namen
des Instituts für Katholische Theologie
alle Absolvent*innen des Katholischen Theologiestudiums
aus dem Studienjahr 2022/23
ein zu einer feierlichen


Verabschiedung


am Dienstag, dem 16. Mai 2023, um 18:00 Uhr (s.t.)
im Seminarraum 1140, Henschelstraße 2
(Universität Kassel)


Programm:
Musikalischer Auftakt
Begrüßung durch die Institutsdirektorin
Festvortrag von Dr. Fana Schiefen:
Vom Wert des Vergessens
Musikalisches Zwischenspiel
Rede zweier Absolventinnen
Ehrung, Lob und Verabschiedung der Absolvent*innen
Segen von Beatrix Ahr
Musikalischer Übergang zum gemütlichen Beisammensein

Gastvortrag von Prof. em. Dr. Stephan Leimgruber: „Interreligiöses Lernen am Beispiel Christ*innen im Dialog mit Musliminnen" am 11. Mai 2023

Am Donnerstag, dem 11. Mai 2023, hielt Prof. em. Dr. Stephan Leimgruber einen interessanten Vortrag zum Thema „Interreligiöses Lernen am Beispiel Christ*innen im Dialog mit Musliminnen“ im Gießhaus.
Seit vielen Jahren befasst er sich mit diesem Thema, darin insbesondere mit den Potenzialen „dialogischen Begegnungslernens“ zwischen Gläubigen der drei abrahamitischen Religionen, und hat dazu zahlreich publiziert.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung durch Prof.in Dr.in Annegret Reese-Schnitker und Verortung des Vortrags u.a. innerhalb der ökumenischen und interdisziplinären Veranstaltung „Interreligiöses Lernen und interreligiöser Dialog – Religiöse Pluralität als systematische und religionspädagogische Herausforderung“ in Zusammenarbeit mit Thalia Riedl vom IEvTh begann Stephan Leimgruber mit einem Überblick über die Konzeption und die Grundlagen des interreligiösen Lernens.


Dabei hob er besonders die Bedeutung von „Begegnungen als Königsweg des Interreligiösen Lernens“ hervor. Interreligiöses Lernen geschehe immer im Dialog auf Augenhöhe und könne nur auf einer vorurteilsarmen Wahrnehmung fußen. So könnten alle Schlüsselkompetenzen des (Inter)Religiösen Lernens gefördert werden.


Neben den bekannten fünf Kompetenzen, die seitens der KMK festgelegt und in die Kerncurricula aufgenommen wurden, benannte er auch eine sechste: die anamnetische Kompetenz, d.h. die Kompetenz, die sich auf Geschichte und Gegenwart beziehe und so Lehren aus der Geschichte für die Gegenwart zöge und auf die Zukunft hinweisen könne.

Bild: Helena Fernys-Adamietz
Bild: Helena Fernys-Adamietz
Bild: Helena Fernys-Adamietz
Bild: Helena Fernys-Adamietz

Er schloss seinen Vortrag mit exemplarischen basalen Inhalten interreligiösen Lernens für den Religionsunterricht, bei denen er immer wieder die Gemeinsamkeiten der Religionen in den Fokus rückte.


Anschließend war Zeit für einige Fragen und einen Austausch.

Tagung "Die Normativität der Tora in der christlichen Bibel" vom 15. bis 17. März 2023

Publikation "Heilige Texte" - erschienen im Januar 2023

Heiligen Texten kommt in vielen Religionen entscheidende Bedeutung zu. Gleichwohl unterscheiden sich die Zugänge - sowohl innerhalb als auch zwischen den einzelnen Religionen: In welchen Prozessen wird einem Text Heiligkeit zugesprochen und woran wird diese festgemacht? Wie ist mit der Spannung von Pluralität und Einheit in den Schriften umzugehen? Was resultiert daraus für die AdressatInnen des Textes bezüglich seiner Rezeption und Vermittlung?

Durch die Auseinandersetzung mit der Vermittlung von Heiligem und Profanem, Fragen der Identität sowie feministischen Ansätzen greift der Band aktuelle Forschungsdiskurse auf. In seinen Beiträgen verschränken sich theologische und kulturwissenschaftliche Perspektiven und zeigen die Fruchtbarkeit dieser Verflechtung für den Austausch von Christentum, Judentum und Islam. Darin ist er der erste einer Reihe von drei Bänden, in denen es weiter um heilige Räume und heilige Zeiten gehen wird.

Inhaltsverzeichnis

Ring­vor­le­sung "Hei­li­ge Zei­ten". Ver­stän­di­gun­gen zwi­schen Theo­lo­gie und Kul­tur­wis­sen­schaft im WiSe 2022/23

Im Wintersemester 2022/23 hat die aufgrund der Pandemie verschobene Ringvorlesung "Heilige Zeiten" nun endlich stattfinden können.


Zum Inhalt der Ringvorlesung:


Das „Heilige” ist nie als solches „gegeben”, sondern zeigt sich ausschließlich im Profanen. Darin liegt eine unüberwindliche Bindung des Heiligen an Kultur in ihren wechselnden, geschichtlichen Äußerungsformen. Die Verständigung über das Heilige ist damit immer auch eine Verständigung über das Kulturelle und verweist die Theologie auf die Perspektiven und Methoden der Kulturwissenschaften.

In der Ringvorlesung „Heilige Zeiten” wurde aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven danach gesucht, was die Qualität des „Heiligen” begründet. Es galt herauszufinden, welche Strategien und Techniken der Abgrenzung wirksam sind: Was macht Zeiten zu „heiligen” Zeiten, wie werden Differenzen zu „normalen” Zeiten produziert, welche Praktiken sind damit verbunden, wo wirken religiöse Konzeptualisierungen von Zeit im Säkularen fort? Zeit ist dabei nicht allein zu verstehen als ein in seiner Struktur mehr oder minder feststehendes Medium. Vielmehr geht es um Zeitlichkeit in ihren religiös-kulturellen Aneignungsformen, die wiederum theologisch wie philosophisch reflektiert und hinsichtlich ihrer jeweiligen Situierung des (religiösen) Subjekts bedacht werden können. Schließlich ist die Frage nach dem Heiligen gestellt: Wie wirken Konzeptualisierungen von Zeit auf die Vorstellungen vom und den Umgang mit dem Heiligen, das ja nur als dem Menschen zugänglich gedacht werden kann, insofern es sich im Zeitlichen manifestiert?

Online-Vortrag "Der Krieg in der Ukraine und die Kirche der Orthodoxie" am 19. Januar 2023

Im Rahmen seiner Vorlesung „Einführung in die Geschichte, Theologie und Spiritualität der orthodoxen Kirche“ hat Herr Prof. Dr. Dr. Alexander Lohner am Donnerstag, dem 19. Januar 2023 von 12.00 bis 14.00 Uhr einen Online-Vortrag mit dem Titel „Der Krieg in der Ukraine und die Kirche der Orthodoxie“ gehalten.


Zum Inhalt des Vortrags:


In der Ukraine bekennt sich die Mehrheit der Bevölkerung zur orthodoxen Kirche, doch ist die Orthodoxie in der Ukraine seit Jahrzehnten gespalten. Seit gut vier Jahren gibt es zwei (Teil-)Kirchen bzw. Metropolien: die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK), die traditionell zum Moskauer Patriarchat gehört (sich aber aufgrund des Krieges am 27. Mai 2022 von Patriarch Kyrill losgesagt hat), und die autokephale Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU), die aus der Fusion zweier älterer nationaler Kirchengemeinschaften entstanden ist und gegen den Willen Kyrills vom Ökumenischen Patriarchen Bar­tholomaios 2019 die Autokephalie verliehen bekam. Die beiden  Kirchen stehen in Konkurrenz zueinander und sprechen sich gegenseitig die kanonische Legitimität ab. Vor allem seit der Annexion der Krim wird der UOK zudem politisch vorgeworfen, sich nicht deutlich genug zur ukrainischen Souveränität zu bekennen und russischer Propaganda einen festen Ort mitten in der Ukraine zu geben.


Mehr als zehn Monate nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat sich die kirchliche Lage verschärft. Die Regierung Selenskyjs verdächtigt Priester und Bischöfe der UOK der Kollaboration  mit den russischen Besatzern – mit weitreichenden Folgen: im Kiewer Höhlenkloster und weiteren Bistümern der UOK wurden staatliche Untersuchungen durchgeführt, daraufhin Heiligtümer der UOK entzogen und der OKU übergeben. In der Russisch-Orthodoxen Kirche (ROK) reagierte man umgehend auf die „staatlichen Repressionen“ gegen die „einzige kanonische Kirche“ in der Ukraine. Es werden Parallelen gezogen zur bolschewistischen Kirchenverfolgung, die in den 1920er Jahren  ebenfalls eine „Erneuerungskirche“ benutzte, um die Orthodoxe Kirche zu spalten. Damit spielt die ROK wiederum Putin in die Hände.


Doch der Konflikt, dessen historische und ekklesiologische Elemente in dem Vortrag dargestellt werden sollen,  geht weit über die Ukraine hinaus und belastet die Orthodoxie derzeit weltweit schwer. Konkret wird der Vortrag die Ideologie der „Russischen Welt“ (Russkij Mir) – und ihre komplizierte philosophische und politische Geschichte – behandeln, die dem Krieg Putins und dem Agieren des Moskauer Patriarchen Kyrill zugrunde liegt. Ende Juli 2022 hat Metropolit Epifanij (Dumenko), das Oberhaupt der OKU, dem Ökumenischen Patriarchen Bar­tholomaios ein Schreiben zugesandt, möglichst bald eine panorthodoxe Untersuchung gegen den Moskauer Patriarchen einzuleiten und die Ideologie der Russkij Mir als häretisch und zutiefst unchristlich zu verurteilen.