Die Sprechstunde findet nach vorheriger Vereinbarung via Mail in Präsenz oder auf Wunsch via Zoom statt.

09-10/2020 und 09/2023: Stipendiatin des Deutsch-Französischen Instituts Ludwigsburg

03/2020 und 09/2021: Stipendiatin des Deutschen Historischen Instituts Paris

seit 10/2019: wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Geschichte Westeuropas 18.-20. Jahrhundert der Universität Kassel

06/2019: Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Französisch und Politik und Wirtschaft

10/2017 - 09/2018: studentische Hilfskraft und Tutorin im Fachgebiet Fremdsprachenlehr- und Lernforschung: Didaktik des Französischen und Spanischen der Universität Kassel

09/2015 - 06/2016: Fremdsprachenassistenz in Delémont und Porrentruy, Schweiz

04/2015 - 07/2015 und 04/2018 - 09/2019: studentische Hilfskraft, danach wissenschaftliche Hilfskraft und Tutorin im Fachgebiet Geschichte Westeuropas 18.-20. Jahrhundert der Universität Kassel

2013 - 2019: Studium der Romanistik (Französisch) und Politik und Wirtschaft im Studiengang für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Kassel

Gewalt gegen Frauen - gesellschaftliche Wahrnehmung und institutionelle Hilfe in Deutschland und Frankreich seit den 1970er Jahren (Arbeitstitel)

In ihrem 1974 erschienenem Buch Scream Quietly or the Neighbours Will Hear schildert die Britin Erin Pizzey ihre Erfahrungen als Gründerin des ersten Frauenhauses in Großbritannien. Ihr Buch wurde nicht nur in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter auch ins Deutsche und Französische, sondern erhielt auch international (massen-)mediale Aufmerksamkeit und inspirierte Frauen zu weiteren Frauenhausgründungen: Das erste deutsche Frauenhaus wurde etwa 1976 in Westberlin, das erste französische Frauenhaus 1978 in Clichy eröffnet. Einerseits verweist das Beispiel Erin Pizzey auf die zentrale Rolle von Medien und Öffentlichkeit bei der Sichtbarmachung von Gewalt gegen Frauen. Andererseits zeigt es, dass eine Geschichte über Gewalt gegen Frauen nicht ohne eine transnationale Perspektive auskommt.
Das Promotionsprojekt versteht sich als Wahrnehmungsgeschichte von Gewalt gegen Frauen. In einem deutsch-französischen Vergleich fragt es zum einen danach, wie das Thema in den 1970er Jahren die Öffentlichkeit erreichen und zu einem öffentlichen Thema werden konnte. Eine maßgebliche Rolle spielte hier die Gründung von autonomen Frauenhausinitiativen. Obwohl die Notwendigkeit dieser und anderer Hilfseinrichtungen schnell nicht mehr bestritten wurde, wurden um diese gleichwohl auch in der Folgezeit eine Reihe von Auseinandersetzungen geführt. Zum anderen analysiert das Projekt den Wandel der Debatten um Gewalt gegen Frauen sowie deren Ergebnisse bis in die frühen 1990er Jahre. Damit erzählt die Arbeit eine Geschichte der (politischen) Thematisierbarkeit von und des Umgangs mit Gewalt gegen Frauen.
Das vergleichende Vorgehen erlaubt es dabei, sowohl nach transnationalen Gemeinsamkeiten als auch nach nationalen Spezifika zu fragen. Darüber hinaus nimmt die lokale Ebene eine entscheidende Rolle ein. Anhand ausgewählter Fallstudien analysiert die Arbeit paradigmatische Entwicklungen der Entstehung und Entwicklung von Hilfseinrichtungen sowie die um sie geführten Debatten.

Vorträge

  • Partnerschaftsgewalt gegen Frauen in Westdeutschland und Frankreich in den 1970er Jahren im Rahmen des 16. Kolloquium des Deutsch-Französischen Komitees für die Erforschung der deutschen und französischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts e. V. in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut Paris und der Deutsch-Französischen Hochschule "Gewalt im politischen Raum: Wahrnehmung, Diskurse, Emotionen in Deutschland, Frankreich und Europa (19.–21. Jahrhundert)" am DHI Paris, 8.-10.11.2023

  • Gewalt gegen Frauen - gesellschaftliche Wahrnehmung und institutionelle Hilfe in Deutschland und Frankreich seit den 1970er Jahren, dfi Ludwigsburg, 21.9.2023

  • Arbeit mit Presse als Chance für partizipatorische Lehr- Lernformen? Ein Erfahrungsbericht im Rahmen des Workshop "Public History in der Lehre" der PH Luzern, des ZZF Potsdam sowie der AG Angewandte Geschichte/Public History an der PH Luzern, 14.9.2023 [Programm des Workshop]

  • 'Erst Rosen, dann Veilchen'. Eine vergleichende Perspektive auf Debatten um Gewalt gegen Frauen in der Bundesrepublik und Frankreich in den 1970er und 1980er Jahren im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung "Gewalt und Körper: Dimensionen sexualisierter Gewalt" an der Universität Kassel, 13.6.2023

  • Debates on Violence against women in the Federal Republic of Germany and France (1970-1990) - A Comparative Perspective im Rahmen der Konferenz "A History of Constant Reform: Crime and Punishment in the Twentieth Century" an der Universität Freiburg (Schweiz), 6.-7.6.2023 [Programm der Konferenz]

  • Bei aller Liebe. Häusliche Gewalt in der Bundesrepublik und Frankreich (ca. 1970-2000)  im Rahmen des "Neuzeitlichen Forschungskolloquiums" der Fachgruppe Geschichte der Universität Kassel, 14.11.2022 Universität Kassel

  • Let us historicize #MeToo! – The debate on violence against women in West Germany and France in the 1970s and 1980s im Rahmen des Joint Workshops des Humboldt Foundation Anneliese Maier Award und des German Historical Institute London "Violence against Women: Historical and Comparative Perspectives", 14.-16.7.2022 German Historical Institute London [Programm der Konferenz]

  • "Schrei leise" - Gesellschaftliche Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen in Deutschland und Frankreich seit den 1970er Jahren im Rahmen des [digitalen] "Offenen Forschungskolloquiums zur europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts" der Professur für Neueste Geschichte der Universität Trier, 17.5.2022 Universität Trier

  • "Ein bißchen Gewalt dürfen Sie schon anwenden." - Zum Umgang mit Gewalt in Paarbeziehungen in deutschen Ehe- und Partnerschaftsratgebern (1950er - 1990er Jahre) im Rahmen der [digitalen] Konferenz "Revolution der Paarbeziehungen? Der Wandel des Beziehungslebens in Bundesrepublik und DDR", 11.-12.3.2021 ZZF Potsdam [Programm der Konferenz]

Medien und Öffentlichkeit

Aufsätze in Sammelbänden

  • Spohr, Julia, Partnerschaftliche Gewalt gegen Frauen in Westdeutschland und Frankreich in den 1970er Jahren, in: Dröber, Axel, Dubslaff, Valérie und Requate, Jörg (Hg.), La violence dans l’espace politique : Perceptions, discours et émotions en Allemagne, en France et en Europe (XIXe-XXIe s.) / Gewalt im politischen Raum: Wahrnehmung, Diskurse, Emotionen in Deutschland, Frankreich und Europa (19.-21. Jahrhundert) (in Vorbereitung)

Kleinere Beiträge

  • Rezension von/compte rendu de: Stéphanie Chapuis-Després, Florence Serrano, Femmes face à l’État. Allemagne, Espagne, France, XIXe–XXe siècles, Chambéry (Éditions de l’université de Savoie) 2022, 230 p. (Sociétés, Religions, Politiques, 53), ISBN 978-2-37741-075-0, EUR 20,00., in: Francia-Recensio 2023/3, 19.–21. Jahrhundert – Histoire contemporaine, DOI: https://doi.org/10.11588/frrec.2023.3.99980
  • Rezension zu: Freeland, Jane: Feminist Transformations and Domestic Violence Activism in Divided Berlin, 1968–2002 Oxford 2022 , ISBN 9780197267110,, In: H-Soz-Kult, 29.08.2023, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-129100>.
  • Tagungsbericht: Lachen und Verlachen. Komik und Satire in gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Umbruchsituationen seit dem 19. Jahrhundert, In: H-Soz-Kult, 05.10.2022, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-129910>, mit Clelia Caruso.
  • Mechanismen männlicher Macht. [Rezension zu:] Celine Bessière & Sibylle Gollac: Le genre du capital. Comment la famille reproduit les inégalités, Paris: La Découverte, 2020, Soziopolis, 01.09.2020.
  • Zwischen "Dekade einer blühenden Protestkultur" und "Dekade der transnationalen Verflechtungen": Die 1970er Jahre in Frankreich und Westdeutschland (Sommersemester 2024)

  • Feministische Presse als historische Quelle (Sommersemester 2023)
  • Der Erste Weltkrieg als deutsch-französischer Erinnerungsort (mit Exkursion nach Frankreich), mit Jörg Requate (Sommersemester 2023)
  • Migrationserfahrungen im 20. Jahrhundert (Sommersemester 2022)
  • Hiebe statt Liebe? - Familiäre Gewalt im 19. und 20. Jahrhundert (Wintersemester 2021/22)
  • "La condition féminine" seit 1945 (Wintersemester 2021/22)
  • Kultureller Aufbruch und politischer Protest in den "langen" 60er Jahren (Sommersemester 2021)
  • Abtreibung, Frauenhäuser, Notruftelefone - Kampagnen und Projekte der Neuen Frauenbewegung in Frankreich und Deutschland (Wintersemester 2020/21)
  • Frankreich und Deutschland im Europäischen Einigungsprozess (Sommersemester 2020)
  • Die extreme Rechte in Frankreich seit 1945 (Wintersemester 2019/20)