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Universität Kassel
PD Dr. Melanie Panse-Buchwalter
FB 05 - Gesellschaftswissenschaften
Nora-Platiel-Straße 1
D-34109 Kassel

Sommersemester 2024

Frau Panse-Buchwalter ist im Sommersemester 2024 als Vertretungsprofessorin des Fachgebiets Mittelalterliche Geschichte am Institut für Geschichte der Technischen Universität Darmstadt.

Wissenschaftlicher Werdegang

  • 2023 Habilitation (venia legendi für Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften)
  • seit 08/2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Akademie-Projekt „Burchards Dekret Digital“
  • 05/2021 bis 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte, Universität Kassel
  • 10/2018 bis 04/2021 Eigene DFG-Stelle zum Forschungsprojekt "Herrschaft zwischen Aufbruch und Rückkehr. Kreuzfahrerfamilien in Champagne und Burgund 1096-1272"
  • 2010-2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Amalie Fößel, Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte, Universität Duisburg-Essen (2015-2016: Mutterschutz und Elternzeit)
  • 2009-2010 Lehrbeauftragte an der Universität Kassel
  • 2007-2008 Wissenschaftliche Hilfskraft und als Tutorin bei Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner, Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte, Universität Kassel
  • 2011 Promotion im Fach Mittelalterliche Geschichte an der Universität Kassel bei Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner; Titel der Dissertation: Hans von Gersdorffs 'Feldbuch der Wundarznei'. Produktion, Präsentation und Rezeption von Wissen.
  • 2006 Erstes Staatsexamen
  • 2002-2005 Beschäftigung als studentische Hilfskraft, zunächst bei Prof. Dr. Dippel, Lehrstuhl für die Geschichte Nordamerikas und Großbritanniens und dann bei Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner, Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte, Universität Kassel
  • 2001-2006 Studium der Fächer Englisch/Geschichte für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Kassel
  • 2000-2001 Studium der Human- und Zahnmedizin an der Philipps-Universität Marburg

Stipendien und Fellowships

  • 2024-2025 ProProfessur
  • 2014 Karl-Ferdinand-Werner Fellowship am DHI in Paris
  • 2013-2015 Mentoring3-Programm der Universitätsallianz Metropole Ruhr
  • 2009 Stipendium am Kunsthistorischen Institut, Max-Planck-Institut Florenz
  • 2007-2010 Promotionsstipendium der Universität Kassel
  • 2004 Teilnahme am Studienkurs des DHI in Rom

Bitte melden Sie sich für die Terminvergabe per Mail an Frau PD Dr. Panse-Buchwalter .

  • Wissens- und Kulturgeschichte
  • Militär- und Kreuzzugsgeschichte
  • Historische Genderforschung
  • Historische Bildwissenschaften
  • Historische Grundwissenschaften
  • Digital Humanities

Antizipierte Abwesenheit. Kreuzzug als familiäre Herrschaftspraxis in der Grafschaft Champagne 1096-1270

Abwesenheit ist allgegenwärtig, vielfältig und komplex. Als kulturell bedingtes und kulturell wirksames Konstrukt fordert sie Menschen in ihrem Leben und Denken heraus und regt zu Funktions- und Bedeutungszuschreibungen an. Abwesenheit tritt in unterschiedlichen Formen auf und berührt in ihrer jeweiligen Spezifik soziokulturelle Räume und Ordnungen in unterschiedlicher Weise. Im politischen Bereich konnte die physische Abwesenheit von Herrschenden prinzipiell zu jeder Zeit und an jedem Ort zu einem Autoritätsverlust und einem Machtvakuum führen und damit die Kontinuität von Herrschaft grundsätzlich gefährden. Dass eine Person niemals an mehreren Orten gleichzeitig anwesend sein kann, kann als eine grundlegende Herausforderung für die Aufrechterhaltung von Macht und Herrschaft verstanden werden. Dies gilt auch für die Abwesenheiten während der Kreuzzüge, die nicht nur die Kreuzfahrer selbst, sondern auch ihre Familien und ganze Herrschaftsräume empfindlich treffen konnten.

Die Habilitationsschrift untersucht die Kreuzzugsabwesenheiten der Grafen und Gräfinnen der Champagne zwischen 1096 bis 1270 als integrale, wiederkehrende familiäre Herrschaftspraxis, um kreuzzugsspezifische Bedingungen und Wechselwirkungen zwischen Präsenz und Absenz in ihrem Verhältnis zu Macht und Herrschaft im Herrschaftsraum zu bestimmen. Damit knüpft die Arbeit an Forschungen zu Raum, Zeit und Körper im Kontext von Kreuzzug und Herrschaft an und bietet mit einem auf die Praktiken der Akteure und Akteurinnen abzielenden Perspektive eine Erweiterung der bisherigen Diskussionen an. Die Habilitationsschrift versteht sich als Beitrag zu einer Kulturgeschichte des Politischen und fragt nach Sinn und Bedeutung als auch nach sozialer Praxis und Macht auf dem politischen Feld der Champagne als Herkunftsregion der Kreuzfahrenden. Die Quellenlage stellt sich als breit gefächert dar und reicht von Urkunden, Chartularen, Briefen und Konzilsbeschlüssen über Historiographie und Kreuzzugslyrik bis hin zu Siegeln, Büchern und Objekten der Frömmigkeitspraxis und Sepulkralkultur.

Monographien

  • Melanie Panse-Buchwalter, Antizipierte Abwesenheit. Kreuzzug als familiäre Herrschaftspraxis in der Grafschaft Champagne 1096-1270, Kassel 2023. (Habilitationsschrift, in Vorbereitung für den Druck).
  • Melanie Panse, Hans von Gersdorffs ‚Feldbuch der Wundarznei’. Produktion, Präsentation und Rezeption von Wissen (Trierer Beiträge zu den historischen Kulturwissenschaften 7). Wiesbaden 2012.
    • Rezensionen dazu:

      J.M. Schütte, in: Sudhoffs Archiv 97:1 (2013), S. 127;

      M. Schuh, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9 [15.09.2013], URL: www.sehepunkte.de/2013/09/22562.html;

      R. Kolb, in: Archiv für Reformationsgeschichte 42 (2013), S. 68;

      B. Hube, in: EPIKUR – Journal für Gastrosophie, 01/2014, URL: www.epikur-journal.at

Herausgeberschaften

  • Ingrid Baumgärtner u. Melanie Panse (Hg.), Kreuzzug und Gender (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung 21, 2016, Heft 1). Berlin 2016.

Aufsätze in Zeitschriften

  • Melanie Panse-Buchwalter, Theobald III of Champagne: Preparations of an absent crusader, in: Essays in Medieval Studies 35 (2021), S. 39–58.
  • Melanie Panse, Zwischen Kreuznahme und Aufbruch. Praktiken der Herrschaftssicherung in der Grafschaft Champagne im ausgehenden 12. Jahrhundert, in: Historisches Jahrbuch 138 (2018), S. 141-171.
  • Melanie Panse zusammen mit Ingrid Baumgärtner, Kreuzzüge aus der Perspektive der Genderforschung. Zielsetzung und Forschungsansätze, in: Dies. (Hg.), Kreuzzug und Gender (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung 21, 2016, Heft 1). Berlin 2016, S. 1-21.
  • Melanie Panse, Sichtbare Macht. Herrschaftsinszenierung in Abwesenheit der Kreuzfahrer, in: Ingrid Baumgärtner u. Melanie Panse (Hg.): Kreuzzug und Gender (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung 21, 2016, Heft 1). Berlin 2016, S. 40-60.
  • Melanie Panse, Den Leser in Text und Bild begleiten. Formen medizinischer Wissensvermittlung im ausgehenden Mittelalter, in: Lehre und Schule im Mittelalter - Mittelalter in Schule und Lehre, hg. v. Ursula Kundert (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung 17, 2012, Heft 1). Berlin 2012, S. 127-139.

Aufsätze in Sammelbänden

  • Melanie Panse-Buchwalter, Alt werden und glücklich sein. Eine Anleitung für das Wohlbefinden von Gelehrten, erscheint in: Alter und Altern im Mittelalter, hg. v. Martina Giese (Vorträge und Forschungen) (in Vorbereitung für den Druck)
  • Melanie Panse-Buchwalter, Suffering bodies. The crusades and the sound of pain, erscheint in: The Sound of the Crusades, hg. v. Martin Clauss (in Vorbereitung für den Druck)
  • Melanie Panse-Buchwalter, Time to say good-bye. Der Aufbruch zum Kreuzzug in der Vita S. Elyzabeth des Dietrich von Apolda, erscheint in: Beyond Time and Space. Studies by and in Memory of Miriam Czock, hg. v. Anja Rathmann-Lutz, Laury Sarty und Matthew Bryan Gillis (Renovatio. Studies in the Carolingian World) (für den Druck angenommen).
  • Melanie Panse, To his beloved daughter in Christ. Papal protection and its enforcement in 13th century Champagne, in: Stilus Curiae. Spielregeln der Konflikt- und Verhandlungsführung am Papsthof des Mittelalters (12.-15. Jahrhundert), hg. von. Jessika Nowak und Georg Strack (für den Druck angenommen).
  • Melanie Panse, Der Wundarzt. Kommunizieren und Handeln mit Gott, in: Gottes Werk und Adams Beitrag – Formen der Interaktion zwischen Mensch und Gott im Mittelalter. Symposium des Mediävistenverbandes, hg. v. Thomas Honegger, Gerlinde Huber-Rebenich u. Volker Leppin. Jena 2014, S. 142-155.
  • Melanie Panse, Schloss Rheinfels, in: Wilhelm Dilich. Landtafeln hessischer Ämter zwischen Rhein und Weser 1607-1625, hg. v. Ingrid Baumgärtner, Martina Stercken u. Axel Halle. Kassel 2011, Nr. 22-25, S. 86-94.

Rezensionen zu

  • Hilary Rhodes, The Crown and the Cross. Burgundy, France and the Crusades (1095-1223), (Outremer 9), Turnhout 2020, in: Historische Zeitschrift 113 (2021:3), S. 773.
  • Anne Foerster, Die Witwe des Königs. Zu Vorstellung, Anspruch und Performanz im englischen und deutschen Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen, Bd. 57). Ostfildern 2019, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 39 (2021), S. 435-436.
  • Natasha R. Hodgson, Katherine J. Lewis u. Matthew M. Mesley (Hg.), Crusading and Masculinities (Crusades - Subsidia, 13), Oxon 2019, in: Zeitschrift für Historische Forschung 47 (2020:4), S. 674.
  • Frédérique Lachaud u. Michael Penman (Hg.), Absentee Authority across Medieval Europe, Woodbridge 2017, in: Zeitschrift für historische Forschung 46:2 (2019), S. 305.
  • Kurt Villads Jensen, Kirsi Salonen u. Helle Vogt (Hg.), Cultural Encounters during the Crusades (Studies in History and Social Sciences 445), Odense 2013, in: HZ 306 (2018), S. 533-534.
  • Chiara Benati, Die niederdeutsche Fassung des Feldtbuchs der Wundarzney in Kopenhagen, Kongelige Bibliotek, GKS 1663 4°. Edition und Kommentar. Göppingen: Kümmerle, 2017. 191 S. ISBN 978-3-86758-042-7, in: Germanistik 58:1 (2017), Nr. 1558.
  • Isabelle Cochelin u. Karen Smyth (Hg.), Medieval Life Cycles. Continuity and Change. (International Medieval Research 18.) Turnhout 2013, erscheint in: Dominique Dirlewanger, Alix Heiniger, Sonja Matter, Anja Rathmann-Lutz, Matthias Ruoss (Hg.) Lebensalter – Les âges de la vie (traverse 2017, Heft 2), Zürich 2017, S. 148-149.
  • Wendy J. Turner u. Sara M. Butler (Hg.), Medicine and the Law in the Middle Ages. Leiden, Boston 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 9 [15.09.2015], URL: www.sehepunkte.de/2015/09/25236.html
  • Ildikó Cspregi u. Charles Burnett (Hg.), Ritual healing. Magic, Ritual and Medical Therapy from Antiquity until the Early Modern Period (Micrologus’ Library 48). Florenz 2012, in: HZ 298 (2014), S. 719.
  • Thomas Haas, Geistliche als Kreuzfahrer. Der Klerus im Konflikt zwischen Orient und Okzident 1095-1221. Heidelberg 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 11 [15.11.2013], URL: http://www.sehepunkte.de/2013/11/22710.html.
  • Steffen Arndt u. Andreas Hedwig (Hg.), Visualisierte Kommunikation im Mittelalter. Legitimation und Repräsentation (Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg 23). Marburg 2010, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde (ZHG) 117/118 (2012/13), S. 289–290.
  • Cordula Nolte, Frauen und Männer in der Gesellschaft des Mittelalters (Geschichte kompakt). Darmstadt 2011, in: Perspicuitas. Internet-Periodicum für mediävistische Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft. URL: http://www.uni-due.de/imperia/md/content/perspicuitas/rezpanse2012.pdf
  • René Wetzel u. Fabrice Flückiger (Hg.), Au-delà de l'illustration. Texte et image au Moyen Age, approches méthodologiques et pratiques (Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen 6). Zürich 2009, in: Das Mittelalter 15.2 (2010), S. 31.