Ausbildungsprogramm
Grundlage des promotionsbegleitenden Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramms ist ein verbindliches, individuell strukturiertes Betreuungskonzept, das in Zusammenarbeit mit jedem Doktoranden einzeln entwickelt wird. Dieses schließt neben der Festlegung eines primären Betreuers als weiteren zentralen Bestandteil den Arbeits- und Zeitplan für die Erstellung der Promotion ein. In diesem sollen Arbeitsetappen ausgearbeitet, Zwischenziele formuliert und regelmäßige Treffen eingeplant werden, in denen das Erarbeitete und auftretende Probleme diskutiert werden. Dieses Betreuungskonzept ermöglicht eine strukturierte Begleitung des gesamten Promotionsverlaufs.
Den zentralen Kern des Betreuungskonzepts bildet das regelmäßig, einmal im Semester über mehrere Tage stattfindende Kolloquium, an dem alle Kollegiaten verpflichtend teilnehmen. Die Kolloquien ermöglichen neben der individuellen auch eine gemeinsame Betreuung aller beteiligten Träger des Kollegs und sind darüber hinaus dazu gedacht, die Kooperationspartner stärker einzubinden. Inhaltlich sind die Veranstaltungen des Studienprogramms auf die Schwerpunkte des Graduiertenkollegs und die jeweiligen Projekte der Doktoranden zugeschnitten. Sie dienen der Förderung, Begleitung und Unterstützung der Qualifizierungsarbeit sowie dem wissenschaftlichen und fachlichen Austausch. Daher ist es vorgesehen, dass in den Kolloquien Gastwissenschaftler zu Vorträgen eingeladen werden und den Doktoranden für fachliche Diskussionen sowie mit praktischen Ratschlägen zur Verfügung stehen. Das Kolloquium unterstützt und strukturiert die gesamte Promotionsphase. In dessen Rahmen müssen die Doktoranden regelmäßig, zu festgesetzten Zeitpunkten, den Stand und die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen sowie einzelne Textteile/Kapitel vorlegen (s. Anhang 8.1). Auf dieser Basis können nicht nur inhaltliche Aspekte und thematische Fragen diskutiert, sondern auch konkrete Hilfestellungen im Schreibprozess gegeben werden. Um dies sicherzustellen, werden die vorgelegten Papiere zusätzlich von mindestens einem vorher festgelegten Kommentator (Träger des Kollegs/ Kooperationspartner/ Postdoc) intensiv bearbeitet. Die folgenden festen Stationen im Promotionsverlauf sind vorgesehen:
- Zusammen mit der Bewerbung um das Stipendium wird ein Exposé des geplanten Projektes eingereicht. Dieses Exposé wird frühzeitig im Rahmen des Kolloquiums vorgestellt und diskutiert.
- Ausarbeitung eines detaillierten Forschungsplans mit methodischer Operationalisierung und Anmeldung zur Promotion innerhalb von 6 Monaten nach Annahme als Stipendiat.
- Im ersten Jahr: Vorstellung des Dissertationsprojektes (Exposés) im Rahmen des Graduiertenkollegs in Form eines 20minütigen Vortrages und einer anschließenden etwa 60minütigen Diskussionsrunde.
- Im zweiten Jahr: Diskussion methodisch/theoretischer Konzepte und bearbeiteter Teilkapitel im Kolloquium.
- Im dritten Jahr: Inhaltliche, sprachliche und stilistische Diskussion der Dissertationsschrift im Kolloquium anhand ausgewählter, fertiger Kapitel. Vorstellung der Ergebnisse des Dissertationsprojektes am Ende der Promotionsphase.
Nach dem ersten und zweiten Jahr sind zusätzlich vom Promovenden in einem Bericht der Stand seiner Arbeit sowie die weitere zeitliche und organisatorische Planung des Projektes darzustellen. Diese Berichte sowie die Beiträge im Kolloquium können auch als Grundlage für die Berichtspflicht der Stipendiaten gegenüber der Hans-Böckler-Stiftung dienen. Darüber hinaus fließen sie in den jährlichen, zusammenfassenden Bericht über die Aktivitäten und Fortschritte des Kollegs ein.