Lehre

Arbeits- und Kommunikationsstil

Mir ist die Vermittlung eines professionellen Habitus für Soziologinnen und Soziologen wichtig. Die Studierenden des BA wie des MA sollen ein Verständnis dafür entwickeln, wie man die Spezifik eines soziologischen Blicks in Szene setzt. Zu dieser Performanz gehört die Balancierung von Distanz und Nähe. Man muß zur Unbetroffenheit wie zur Anteilnahme in der Lage sein. Die Unbetroffenheit sichert Einsicht, die Anteilnahme Engagement.

Diesem allgemeinen Ziel dient der von mir präferierte Arbeits- und Umgangsstil. Die Studierenden sollen in die Lage gebracht werden, sich selbst und die eigenen Wertvorstellungen in Klammern setzen zu können, wie auch, ihre eigene Subjektivität und ihre Ideen eines besseren Lebens als Instrument der Erkenntnis nutzen zu können. Das verlangt, das man die Einsamkeit der Selbstreflexion wie die Freiheit der Selbstorganisation zu schätzen lernt.

Ich halte daher nichts von falscher Distanzlosigkeit wie von ängstlicher Selbstverleugnung im Umgang zwischen Lehrenden und Lernenden. Wir sind im wörtlichen Sinne Kommilitionen, das heißt Mitstreiter im Dienste einer Wahrheit, die nicht nur unsere eigene ist. Ich erwarte die Bereitschaft zu eigenkonstrutivem Lernen, ich bin aber nicht der Auffassung, daß man sich in auch von einem Kenner der Sache sagen läßt, was wichtig und was man nicht so wichtig ist. Es gibt für mich drei Kriterien der Beurteilung von Leistungen:

1. Man muß Dinge korrekt wiedergeben können.
2. Man muß sie auf neue Sachverhalten anwenden können.
3. Man muß eingeführte soziologische Argumente in Bezug auf andere

Argumente gewichten und refektieren können. Es versteht sich von selbst, daß man auf der ersten Stufe ausreichende, auf der zweiten befriedigende und auf der dritten gute und sehr gute Lestungen erreicht.

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