Wellenreiten ein Schulsport?
Wellenreiten ein Schulsport?
Honolulu, 04.10.2011. Surfen wird auf Hawaii jetzt auch offizieller Schulsport. Natürlich ist das Reiten auf den Wellen auf der Pazifikinsel Nationalsport. Seit Duke Kahanamoku - der Vater des modernen Wellenreitens - es vorgemacht hat, haben es ihm wohl Millionen Menschen an Stränden in aller Welt nachgemacht. Aber erst ab dem Frühjahr 2013 wird es in dem US-Staat, in dem das Surfen erfunden wurde, gleichberechtigt mit Football, Basketball, Volleyball oder Schwimmen unterrichtet. Gouverneur Neil Abercrombie verkündete die Entscheidung am Montag auf einer Pressekonferenz direkt neben dem Kahanamoku-Denkmal - im Hintergrund Waikiki-Beach mit seinen Sonnenanbetern und Surfern.
Seit dem Jahr 2010 wird am IfSS der Universität Kassel auch ein Wellenreitkurs im Rahmen des Sportstudiums angeboten. Auch in diesem Jahr kamen einige Studierende der Uni Kassel im Rahmen des Sportstudiums in den Genuss in einem Wellenreit-Camp eine etwas andere Modulleistung zu erbringen. Die Wellenreit-Exkursion begann mit der Frage: ?Was bedeutet Glück??. Stellen wir uns diese Frage erneut, würde jeder von uns etwas anderes antworten.... Es ist ein Flow-Erlebnis im Hier und Jetzt - ein Freiheitsgefühl - das unglaubliche Augenblicke wie Ewigkeiten erscheinen lassen oder einfach etwas ganz anderes. Doch wo besteht nun die Verbindung zum Wellenreiten? Ganz einfach: Die für das Glücksgefühl verantwortlichen Hormone Serotonin, Dopamin und Endorphin werden ausgeschüttet und verursachen dieses unbeschreibliche Gefühl, welches eben auch beim Wellenreiten entsteht. Angekommen in Frankreich, blickten wir mit strahlenden Augen und freudigem Gesicht erwartungsvoll auf eine spannende und lehrreiche Woche. Es warteten sommerliche 30 Grad an der südfranzösischen Atlantikküste auf uns. Ein Surf-Camp inmitten eines idyllischen Pinienwaldes, welches nur eine Düne entfernt vom Meer lag lieferte uns angenehme Wohlfühl-Atmosphäre. ?Cap de l?Homy? ist ein hervorragend geeigneter Spot zum Erlernen des Wellenreitens. Die Tage gestalteten sich mit einer zwei/drei-stündigen Praxis- und anschließenden Theorieeinheit seitens des Surfteams bzw. der Studierenden sowie einem täglichen "Aufstehtraining" im Trockenen welches uns für den Take-Off im Wasser Sicherheit gab. Im Rahmen der Anfängerschulung zum Wellenreiten erscheinen die Pädagogischen Perspektiven ?Wagnis?, ?Körpererfahrung? und ?Leisten? als besonders beachtenswert und relevant. Am wellenstärksten Tag spürten wir dies in aller Deutlichkeit. Das Erlernen der Durchtauchtechnik brachte den größten Teil unserer Gruppe an ihre Grenzen. Die kraftvollen Wellen flößten uns höchsten Respekt vor der Gewalt des Wassers ein. So fühlten wir alle, was es bedeutet ein ?Wagnis? im Rahmen einer Natursportart zu verantworten. Trotz dieser Grenzerfahrung wurden wir täglich mit neuen Erfolgserlebnissen belohnt. Das Gefühl für den eigenen Körper, das optimale Timing, die Entscheidung für die richtige Welle im entscheidenden Augenblick und die Aufstehbewegung auf dem Brett sind Bedingungen, die dafür verantwortlich sind eine Welle zu reiten. Das Gefühl dabei ist ein unbeschreibliches und man sollte es einfach selbst erleben. So konnten wir am Ende unserer Reise wohl alle fühlen, was es bedeutet ?Glück? zu empfinden.