Fachtag „Nachhaltige Demokratie“: Was tun, wenn die Welt aus den Fugen gerät? Lehren und Lernen im Kontext existentieller gesellschaftlicher Krisen

Programmflyer des Fachtags "Nachhaltige Demokratie"

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Klimakrise, wachsende soziale Ungleichheiten, demokratiefeindliche Bewegungen, Kriege, Digitalisierung und der Umgang mit Migration stellen demokratische Errungenschaften und deren Gestaltung vor Herausforderungen. In diesem Zusammenhang steigen die Anforderungen an politische Bildung: Demokratie soll gestärkt, verantwortungsbewusste, mündige Menschen sollen gefördert und Kompetenzen für eine zunehmend komplexe Welt vermittelt werden. 

Doch was bedeutet es konkret, gegenwärtige Herausforderungen im Schul- und Universitätsalltag ernst zu nehmen? Welche Verantwortung tragen Lehrpersonen? Wie kann politische Bildung Fragen gegenwärtiger Krisen zusammendenken?

Mit dem Fachtag am 21.05.2025 von 14 bis 18 Uhr an der Universität Kassel soll ein Raum geschaffen werden, um uns mit diesen drängenden Fragen auseinanderzusetzen. Dieser wird von Ausbilderinnen und Ausbildern des Studienseminars für Gymnasien in Kassel, dem Fachgebiet Didaktik der Politischen Bildung und dem Zentrum für Lehrer:innenbildung der Universität Kassel veranstaltet.

Der Fachtag beginnt mit einem einleitenden Vortrag, der zentrale Themen gesellschaftlicher Krisen und politischer Bildung aus wissenschaftlicher und didaktischer Perspektive beleuchtet. Anschließend bieten Workshops die Möglichkeit zur vertieften Auseinandersetzung mit ausgewählten Aspekten.

Gemeinsam möchten wir Möglichkeiten ausloten, um einer Vereinzelung und Ohnmacht entgegenzuwirken. Wir laden Lehrkräfte, Studierende, Dozierende und Interessierte dazu ein, auf dem Fachtag neue Wege zu denken, konkrete Handlungsansätze zu entwickeln und sich zu vernetzen. Ein Anliegen ist es zudem, mit dem Fachtag Perspektiven für die zukünftige gemeinsame Zusammenarbeit zu entwickeln.



Mittwoch 21.05.25 14-18 Uhr
Universität Kassel, Nora-Platiel-Straße 5, Raum: 0109/0110

Bitte hier anmelden

Die Veranstaltung ist als Fortbildung durch die Lehrkräfteakademie akkreditiert
 

Ablauf:
 

14 Uhr Ankommen und Begrüßung
 

14.15 – 14.45 Uhr Impuls: „Was tun, wenn die Welt aus den Fugen gerät?“

Dr. Nilda Inkermann (wissenschaftliche Mitarbeiterin Universität Kassel, Didaktik der politischen Bildung)

Pia Segert (Lehrkraft & Ausbildungsbeauftragte am Studienseminar für Gymnasien in Kassel)

Dr. Nico Weinmann (Lehrkraft & Fachleiter am Studienseminar für Gymnasien in Kassel)
 

15.15 – 16.45 Uhr Workshopphase

A)Lehrer:in sein in Zeiten existentieller Krisen – Empowerment für neue Herausforderungen mit Jessica Freiensehner und Katharina Schulze

Klimakrise, Kriege und autoritäre Tendenzen verunsichern viele junge Menschen – ihre Sorgen zeigen sich auch im Schulalltag. Lehrkräfte stehen vor der Aufgabe, Schüler*innen einerseits zukunftsrelevante Kompetenzen zu vermitteln und sie andererseits in ihrer Resilienz zu stärken.

Der Workshop bietet Raum, um gemeinsam Wege zu finden, mit Krisengefühlen umzugehen, Zukunftskompetenzen zu fördern und Hoffnung zu bewahren. Orientiert an der UNESCO-Roadmap BNE 2030 und dem kritisch-emanzipatorischen Ansatz von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), geht es darum, wie Schule junge Menschen zur aktiven Mitgestaltung der Zukunft befähigen kann – und was Lehrkräfte dafür brauchen.

 

B) Betzavta“-Methode: Demokratiebildung und Nachhaltigkeit gemeinsam erlernen mit Elisabeth Zschache

Was bedeutet es, Ressourcen gerecht zu verteilen? Wer trägt wofür Verantwortung angesichts globaler Krisen? Im Workshop setzen sich die Teilnehmer*innen u.a. mit diesen Fragen in praktischen Aktivitäten auseinander und erleben dabei einen Ansatz, Nachhaltigkeits- und Demokratiebildung verschränkt zu bearbeiten. Durch Betzavta (Miteinander) – der Methodik des Adam Instituts, die aus einer jüdisch-arabischen Zusammenarbeit stammt, erhalten die Teilnehmer:innen Impulse für ihre eigene Arbeit.

 

C) Zum Umgang mit Demokratiefeindlichkeit in der Schule (aus Sicht außerschulischer Akteure) mit Christopher Vogel und Philipp Dieterich
Das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus (MBT Hessen) gibt anhand konkreter Fallbeispiele Einblick in seine Arbeit mit Schulen in Nordhessen. Dabei geht es unter anderem um Fragen zum Umgang mit den Ergebnissen von Juniorwahlen, um Handlungsoptionen bei menschenfeindlichen Aussagen von Schüler*innen und Eltern sowie um die viel diskutierte Frage nach (partei-)politischer Neutralität: Dürfen wir uns als Lehrende kritisch zur AfD äußern?

Im Workshop werden ausgewählte Fälle vorgestellt, gemeinsam Handlungsmöglichkeiten diskutiert und die Potenziale sowie Grenzen der Zusammenarbeit zwischen Schule und außerschulischen Akteur*innen der politischen Bildung ausgelotet.
 

17.00 Uhr: Austausch und Reflexion zu Workshopphase & Perspektiven für zukünftige Zusammenarbeit entwickeln 
 

18 Uhr: Schluss

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