WS2016/17
Seminar
BIM und die Formalisierung des Entwerfens. Erkenntnistheorie digitaler Entwurfswerkzeuge II
Ausgangspunkt des Seminars ist die um sich greifende Verbreitung von BIM (Building Information Modelling, dt. Gebäudedatenmodellierung) in der aktuellen Architekturproduktion. Im Seminar geht es um die historische Kontextualisierung und Rückbindung der sich vielerorts durchsetzenden BIM-Methode. Der Fokus liegt darauf, die Idee, Teile des Entwursfprozesses oder und/oder der Entwurfsobjekte zu standardisieren, in ihrer historischen Entwicklung zu verfolgen. Parallel zu dieser historischen Perspektive, in der es etwa um Durand's Ansatz zur Objektivierung des Entwerfens als Entwurfsmethode oder Neufert's Konzept des Schnellentwerfens geht, schauen wir uns 'Meilensteine' der Entwicklung von BIM-Anwendungen und ihren Vorläufern an, wie etwa die AMG Architecture Machine Group und die Entstehung des IFC Industry Foundation Classes Datenstandards.
Ziel ist es, BIM-Verfahren und -Methoden architekturtheoretisch in den Fokus zu bringen, denn die architekturtheoretische Reflexion des Einflusses von BIM auf die Entwurfspraktiken und -kulturen der aktuellen Architekturproduktion ist Voraussetzung dafür, dass wir diese Verfahren angemessen anwenden können. Das Seminar versteht sich als Forschungsseminar zu einem noch nicht kanonisierten Thema – die Bereitschaft zur Recherche von und Arbeit mit philosophischen Texten, die Recherche von aktuellen A/S/L-Projekten und die Einarbeitung bzw. Vertiefung in die Arbeit mit CAD/BIM Software wird voraus gesetzt!