rethinking:wood 2.0
PROBLEMSTELLUNG
Die auf zwei Semester aufbauende Seminarreihe beschäftigt sich mit der dringlichen Notwendigkeit, verantwortungsbewusste und nachhaltige Materialien und Fertigungsweisen im Bausektor zu entwickeln. Dieser ist weltweit immerhin für ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich.
In dieser Seminarreihe stehen Holzpartikel wie z.B. Holzspan – als ursprünglich loses, gesundheitlich unbedenkliches, nachhaltiges Material im Fokus – der als Abfall in zerspanenden Industrien vorkommt. Aktuell werden die zerspanten Holzpartikel in hohen Mengen deponiert; ohne Anwendungsstrategien.
Unsere Strategie ist es, dass Material neu zu betrachten und in einem Zero-Waste-Prozess wiederzuverwenden, mit Hilfe digitaler Fertigungsweisen zu realisiert und im Bauwesen neu zu implementiert wie z.B. für die Anwendung als freigeformte bzw. komplexe Akustikelemente.
INHALT
Im vorausgehenden Seminar „rethinking:wood 1.0“ (Sommersemester 2021) entwickelte Materialsysteme, basierend auf Holzpartikeln und diversen biogenen Bindersystemen, werden in diesem Wintersemester (2021/22) im Laborumfeld geprüft und finalisiert sowie dessen additive Fertigung mittels robotisch gestützter Fertigungsweisen erprobt. In Workshops werden Basics der Materialentwicklung und einer robotischen Ansteuerung vermittelt.
SEMESTERFAHRPLAN
Das Seminar wird voraussichtlich (je nach aktueller Gesundheitslage können sich Änderungen ergeben) jeden zweiten Mittwoch (ab dem 27.10) von 14:00 bis 17:00 Uhr in Präsenz stattfinden, um Arbeiten an robotischen Anlagen zu ermöglichen. Angestrebt wird eine Arbeit in kleinen Gruppen. Die Woche wo keine Präsenzlehre stattfindet verlangen wir eine digitale Abgabe und stehen zu Gesprächsterminen zur Verfügung. Es besteht die Möglichkeit (nach Absprache) in den Werkstätten zu arbeiten.
Schritt 0: Workshop
- Material-Entwicklung
- Vermittlung von Grundlagen der Tool-Entwicklung durch digitale Werkzeuge (Rhino und Grasshopper)
- Ansteuerung von Roboterarmen
Schritt 1: Finalisierung von Materialsystemen
Feineinstellungen an den Materialsystemen zur Vorbereitung auf eine additive Fertigung durch Anpassungen des Formgrundstoffes und austarieren des Bindergehalts.
Betrachtung von rheologischen Eigenschaften, Trocknungsverhalten während des Auftrags und Stabilität bzw. gewährleistete Standfestigkeit der Formstoffrezepturen.
Schritt 2: Prozess- und Werkzeugentwicklung
Konzeptionierung eines additiven Prozessverlaufs und Entwicklung eines Werkzeugs (digital und real) zum Schichten von pastösen Formstoffmixturen.
Schritt 3: Umsetzung
Im letzten Schritt werden alle erarbeiten Ergebnisse in Aktion gebracht und die Materialsysteme können mittels robotischer Ansteuerung additiv gefertigt werden.
VORAUSSETZUNG UND ANMELDUNG
Das Seminar richtet sich an Bachelor- als auch Masterstudierende.
Die Anmeldung erfolgt via Mail an: liebringshausen@asl.uni-kassel.de. Anmeldeschluss ist der 24.10.2021. Zur Anmeldung/ Auswahlverfahren sind der Mail ein paar Worte hinzuzufügen, was euch motiviert, an diesem Seminar teilzunehmen.