Diplom I von Alexander Reuschel | SoSe 2011

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Stadt schaffen – Freiraum verbinden

Ein Entwicklungskonzept für die Spinelli Barracks, Mannheim
Diplom I von Alexander Reuschel
Sommersemester 2011
Betreuung: Prof. Uwe Altrock, Dipl.-Ing. Marcus Wilhelm

Durch den Abzug der „U.S. Army Garrison Mannheim“ werden im Mannheimer Stadtgebiet militärische Flächen von ungefähr 510 Hektar freigesetzt. Es handelt sich um neun verschiedene Einzelstandorte, die in drei Phasen nacheinander geschlossen und an die Bundesregierung übergeben werden. Bis spätestens 2015 soll die dritte und letzte Phase abgeschlossen sein.

Mannheim ist die größte Stadt der Region Rhein-Neckar im Süden Deutschlands, welche sich in letzten Jahren sehr stark und dynamisch entwickelt hat. Als industriell geprägte Stadt befindet sich Mannheim heute in einer ähnlichen, vom Strukturwandel geprägten Situation wie viele andere deutsche Städte.

Die Wahl der Spinelli Barracks als Gegenstand dieser Untersuchung lässt sich zum einen durch die Größe (mit 80ha größte zusammenhängende Konversionsfläche) und vielfältige Struktur und zum anderen durch die interessante Lage in der Stadt Mannheim begründen. Das Kasernengelände befindet sich in einem komplexen Bereich, der von Übergängen zwischen
Innenstadtnähe und Stadtrand sowie Freiraum und Siedlungsraum und von verschiedenen Nutzungen und Strukturen geprägt ist. Man kann diesen Ort als zwischenstädtische Situation bezeichnen.

Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Standortentwicklungskonzept für die Spinelli Barracks zu erstellen. Zunächst soll der Standort auf seine Potentiale und Defizite, seine Rahmenbedingungen analysiert und übergeordnete Ziele festgesetzt werden. Anschließend sollen anhand von konkreten Konzepten die möglichen Entwicklungspotentiale dargestellt werden.

Das Kasernengelände befindet sich in einer sehr heterogenen Umgebung. Es liegt zwischen zwei verschiedenen Siedlungskörpern innerhalb einer Abfolge mehrerer Freiräume und landwirtschaftlicher Flächen. Außerdem wird das Gelände von großen Verkehrswegen umschlossen. Durch dieses harte und direkte Aufeinanderstoßen unterschiedlichster Räume entsteht eine schwer zu fassende Gemengelage, die kaum eine Struktur aufweist. Es gibt keine Vernetzungen der umliegenden Stadtbausteine und Freiräume und das Kasernengelände sitzt als Fremdkörper isoliert in diesem schwer abzugrenzenden Zwischenraum.

Auf der städtebaulichen Analyse aufbauend sind zwei zentrale Kernziele entwickelt worden:
Erstens die Schaffung einer durchgängigen Freiraum- und Frischluftschneise im Osten Mannheims und zweitens die Bildung eines neuen Quartiers mit eindeutigen klaren Siedlungskanten.
Der Rahmenplan und der daraus entstehende städtebauliche Entwurf sind in verschiedenen Varianten entwickelt worden, die sich vor allem in ihrer Größe und Dichte unterscheiden. Das städtebauliche Grundgerüst ist dabei sehr flexibel gestaltet und kann in aufeinander folgenden Phasen stufenweise entwickelt werden und soll zu jedem Zeitpunkt einen optimalen Siedlungsraum bilden.

Der große Vorteil dieser Konversionsfläche besteht darin, dass das Maß des planerischen Aufwands sehr stark variieren kann. So ist es auch mit einem geringen Eingriff möglich, diese Ziele zu erreichen. Genauso bietet die Fläche die Möglichkeit, Stadtentwicklung im großen Rahmen durchzuführen. Der städtebauliche Testentwurf kann als Grundlage für folgende konkreter werdende Planungen dienen und stellt mögliche Entwicklungspotentiale zur
Diskussion.