Bachelorarbeit von Maren van der Meer | SoSe 2011
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Vom Entwurf zur Umsetzung
Die Frage nach den gestalterischen Vorgaben einer Entwurfsumsetzung anhand des EUROPAN 11 Wettbewerbs
Bachelorarbeit von Maren van der Meer
Sommersemester 2011
Betreuung: Prof. Christl Drey, Dipl.-Ing. Marcus Wilhelm
Die Arbeit setzt sich zum einen aus der Bearbeitung des diesjährigen EUROPAN-Wettbewerbs und zum anderen aus der Weiterentwicklung und Prüfung des entstandenen Entwurfes zusammen.
Im Zuge des Wettbewerbs wurde ein Zwischennutzungskonzept, ein neues Wegesystem und ein städtebaulicher Entwurf für die bayerische Stadt Selb an der tschechischen Grenze entwickelt. Der Entwurf des „Stein-auf-Stein-Quartiers“ (Name des entworfenen Quartiers) sieht für die Stadt Selb ein vielfältiges Programm vor, dessen Einzelkomponenten auf die spezifischen Rahmenbedingungen und Problematiken des Standorts abgestimmt sind. Unter den drei Leitthemen EINKAUFEN, ENTDECKEN und ENTSPANNEN wird folgendes Programm umgesetzt:
Angefangen mit einem Leerstandskonzept, welches zeitnahe Veränderungen bei den zahlreichen Ladenleerständen im Gebiet vorsieht, über ein neues Wegekonzept bis zum städtebaulichen Entwurf für das Quartier. Alle Maßnahmen und Eingriffe sollen die Funktion des Quartiers stärken und zu seiner Wiederbelebung beitragen. Besonders wichtig sind hierbei die Stärkung und Hervorhebung des Quartiers als „Tor zur Stadt Selb“. Das Quartier bekommt Symbolcharackter für die gesamte Stadt und soll zum neuen und modernen Image Selbs beitragen. Moderne und innovative Wohnformen sollen eine Antwort auf die bestehende Nachfrage nach neuem Wohnraum in der Stadt Selb bieten. Durch zahlreiche neue Wegeverbindungen soll das Quartier als Bücke zwischen Factory-Outlet-Center (Einkaufscenter im Westen des Quartiers) und Innenstadt fungieren und vor allem nach Außen kommunizieren. Nicht nur die direkten Anwohner, sondern alle Bürger sollen sich mit dem neuen Quartier identifizieren können.
Das Quartier wird als Impulsprojekt gesehen, das die Entwicklung der gesamten Innenstadt Selbs vorantreiben und nachfolgend zu weiteren Investitionen und Verbesserungen der stadtgestalterischen Qualitäten anregen soll.Unter der Fragestellung: „Wie viel Einheitlichkeit und Vorgaben braucht eine Entwurfsumsetzung, um als erfolgreich zu gelten?“ und welche Form der Gestaltungsvorgabe ist in diesem Fall die Zielführende, wurde eine Gestaltungsleitlinie für den städtebaulichen Entwurf des „Stein-auf-Stein- Quartiers“ entwickelt.
Im Sinne der maximalen Öffentlichkeitsbeteiligung für die Bewohner Selbs und dem damit verbundenen persönlichen Interesse der Bürger, den Entwurf und die Inhalte der Gestaltungsanforderungen voran zu treiben ist die Form einer Leitlinie in diesem Fall als Weg gewählt worden. Die Erarbeitung, Steuerung und Umsetzung der Gestaltungsleitlinie sehen verschiedene Akteure und ihre Aufgaben vor, bei denen neben der Stadt als Steuerungs- und Kontrollorgan, ansässigen Immobilieneigentümern, Einzelhändlern, die vom Zwischennutzungskonzept mobilisierten Zwischennutzer, die Bürger ein Beteiligungsrecht bekommen.
Dies geschieht in Form eines Gestaltungsbeirats. Die vorgeschlagene Gestaltungsleitlinie sieht verschiedene Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung der leitenden Entwurfsideen vor und ist dabei lediglich als antizipatorische Annäherung an eine Gestaltungsleitlinie zu sehen, da die eigentliche Ausarbeitung durch die genannten Akteure entwickelt werden soll. Zum einen wird die Parzellierung des Quartiers untersucht, um die sinnvollste und marktfreundlichste Realisierung zu finden und aufzuzeigen. Weiterhin wird eine zeitliche Entwicklung des Entwurfes, mit der Fragestellung des minimalen und maximalen baulichen Eingriffs untersucht. Dabei werden mehrere Entwicklungsstufen zur erfolgreichen Entwurfsumsetzung ausgearbeitet.
Neben diesen beiden Arbeitsschritten werden die allgemeinen Vorgaben der Gestaltungsleitlinie thematisiert und kenntlich gemacht. Dazu gehören Baukörper und Bauflucht, Fassadengestaltung, Fenster und Türen, Dachform und Dachgestaltung, Parkflächen und Einfriedungen.