27.03.2025

Angelaufen | 2. Workshop der Reihe "Wie entstehen Stadtbausteine?"

Im Rahmen des Teilprojekts 6 der Neuen Suburbanität finden Transferworkshops mit den kommunalen Partnern statt. Nach dem Auftakt im November in Hamburg waren wir zu Gast im Münchner Stadtplanungsamt, wo wir mit ca. 20 Menschen aus Verwaltung, Vor-Ort-Akteuren aus Freiham und der Hochschule München ins Diskutieren kamen.

Im Rahmen des Teilprojekts 6 der Neuen Suburbanität finden Transferworkshops mit den kommunalen Partnern statt. Nach dem Auftakt im November in Hamburg waren wir zu Gast im Münchner Stadtplanungsamt, wo wir mit ca. 20 Menschen aus Verwaltung, Vor-Ort-Akteuren aus Freiham und der Hochschule München ins Diskutieren kamen. Besonderer Dank geht an die Hochschule München (Prof. Ariane Sept, Markus Kaufmann) für die inspirierenden Vorbereitungsgespräche, das Teilprojekt 3 (Sarah Friedel, Tilman Teske) für den Impuls und die Kolleginnen vom Münchner Stadtplanungsamt für die Gastfreundschaft.

Diskutiert wurden (wie schon in Hamburg) Akteurskonstellationen und strategische Entscheidungsprozesse über sozio-infrastrukturelle Allokationslogiken, um folgende Hypothese/Leitfrage des Teilprojekts mit (empirischem) Leben zu füllen: "Inwieweit werden im Siedlungsbau öffentlich mitverantwortete Infrastruktureinrichtungen mit dem Ziel einer Symbiose bewusst so im Raum angeordnet und sektorübergreifend miteinander verbunden, dass sie typische infrastrukturelle „Stadtbausteine“ als konstitutive Muster eines zeitgenössischen Siedlungsbaus bilden?"

Die Workshops dienen der Identifikation exemplarischer Fallstudien zu einzelnen Infrastrukturprojekten der Neuen Suburbanität, deren Governance typisch für das zeitgenössische Geschehen am Stadtrand ist. Fachlicher Schwerpunkt war die Jugendarbeit im wachsenden Quartier. Der Entstehungszeitraum eines so großen Stadtteils wie Freiham ist länger als die Heranwachsensphase eines Kinds bzw. Jugendlichen. Zugleich ist es ein bekanntes Klischée, das die sprichwörtlichen jungen Familien quasi gleichzeitig einziehen und Kinder bekommen, sodass es Kohorteneffekte bei der Nachfrage nach Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit (z.B. nach §§11, 13, 16 SGB VIII) gibt. Diese müssen sich daher stetig den quantitativen und qualitativen Dynamiken der Nachfrage anpassen. Das lässt die Standortfindung nicht unberührt, zudem werden temporäre und aufsuchende Lösungen benötigt. Gleichzeitig ist mobile Arbeit nicht alles - gerade für jene Zielgruppe unter den Jugendlichen, welche die Einrichtungen der Jugendarbeit auch deswegen als "zweites Wohnzimmer" brauchen, weil sie zuhause (mit vielen Geschwistern) nur wenig Platz haben; bei Regen trifft man sich eben nicht mal eben schnell am Skatepark. Wichtig sind also flexible Strukturen und eine schnelle Reaktionsfähigkeit - freilich eine Herausforderung für Planungsprozesse.