Sommersemester 2015
Einführungsprojekt
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Ariane Röntz
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Wigbert Riehl
M.Sc. Nikolai Benner
Eine klare, einfache Sache, so scheint es: Haus und Garten. Innen - außen. Stein und Pflanze. Künstlich – natürlich. Projekte wie das House N in Japan (Sou Fujimoto Architects), der Christliche Garten in Berlin (relais Landschaftsarchitekten), die Cloud Cities des argentinischen Künstlers und Architekten Tomas Saraceno oder auch die phantastischen Filmkulissen von Ken Adams für die alten James-Bond-Filme bringen jedoch die gewohnten Bilder zum Tanzen. Dieses inspirierende In-Frage-Stellen ist unser Anknüpfungspunkt für eigene Entwurfsexperimente.
Der Garten - Durch die bewusste Reduzierung in Dimension und Komplexität der Aufgabenstellung können wir uns fokussiert und intensiv mit Grundfragen des landschaftsarchitektonischen Entwerfens beschäftigen, mit der Generierung von Freiraum, der Qualität von Gestalt und Detail, mit der Erzeugung von Atmosphäre und Sinnlichkeit oder der Wirkung von Licht und Schatten. „…der Garten (steht) beinahe schon metaphorisch für Ersatznatur, weil er die Antipoden Natur und Kultur zwangsläufig in sich vereint. Wo besser und direkter können wir den sorgsamen Umgang mit der Welt üben als in ihrem Mikrokosmos, dem Garten?“ (Dieter Kienast, Vorwort zu: Gärten.Gardens. Birkhäuser 1997)
Wagen wir eine Prognose: Wir werden feststellen, dass ein Garten auch ganz anders aussehen kann, als man es gemeinhin erwartet und wie „wenig“ benötigt wird poetische Freiräume zu gestalten.
Das Projekt richtet sich explizit an Studierende der Fachrichtung Landschaftsarchitektur. Die Entwurfslösungen haben sich in einen architektonischen und stadträumlichen Kontext einzuordnen. Unterschiedliche Methoden der Analyse und Recherche, essentielle Arbeitsweisen und Arbeitstechniken, verschiedene Entwurfsstrategien werden vermittelt und trainiert. Die Maßstäblichkeit des Gartens erleichtert den Einstieg in erste baukonstruktive Fragstellungen. Neben dem Skizzieren und Zeichnen von Hand sowie dem Modellbau steigen wir in die computergestützte Darstellung und Visualisierung ein. Die intensive, gemeinsame Arbeit im Atelier ist entscheidende Voraussetzung für einen erfolgreichen Projektverlauf.