UrbanClimateLab: Experimentelles Reallabor für Klimaresilienz
UrbanClimateLab: Experimentelles Reallabor für Klimaresilienz
Das Fachgebiet Landschaftsarchitektur | Technik widmet sich dem Entwerfen und der Umsetzung eines Reallabors, das klimaangepasste, temporäre Freiraumstrukturen in experimentellen Bauweisen erforscht.
Die Transformation städtischer Freiräume im Kontext der Klimaanpassung stellt eine der zentralen Herausforderungen der zeitgemäßen Stadtplanung dar. Sie stößt auf tief verwurzelte gesellschaftliche Widerstände und politische Polarisierungen, die konsensuale Aushandlungsprozesse zunehmend erschweren. Insbesondere die medialen Filterblasen und sozialen Echokammern tragen dazu bei, dass der Prozess der Konsensfindung in diesem Bereich an Komplexität verliert. In diesem Spannungsfeld bieten temporär ungenutzte Brachen das Potenzial, als innovative Verhandlungsräume zu fungieren, in denen klimarelevante Transformationen, Fragen der sozialen Gerechtigkeit und die praktischen Erfordernisse einer nachhaltigen Veränderung konkret erprobt und umgesetzt werden können.
Das SDG+Lab startet dieses Jahr unter dem Motto „Experimentale“ und im Kontext des Themenjahres „Transformation Stadt und Land“ die Initiative zur Entwicklung eines Dritten Ortes und Experimentierraums auf einer Brachfläche im Kasseler Stadtteil Forstfeld. Dieser „Möglichkeitsraum“ soll von einer breiten, partizipativen Gemeinschaft genutzt und gestaltet werden, um Austausch, kreative Interaktionen sowie vielfältige gesellschaftliche Aktivitäten zuEin wesentlicher Aspekt dieses Vorhabens liegt im Umgang mit dem Vorhandenen - überschüssigen Böden und entsiegelten Materialien, die im Bauwesen häufig als Abfall betrachtet und mit hohen ökologischen und finanziellen Kosten entsorgt werden. Statt diese Materialien zu deponieren, verfolgt das Hands-On-Studio einen Kreislaufansatz, bei dem Erdaushub und Re-Use-Materialien vor Ort bleiben und zur Gestaltung von Low-Tech-Freiraumstrukturen verwendet werden. Auf diese Weise entstehen z.B. Miniatur-Klimaökosysteme, ergänzt durch Retentionsräume und eine extensive Bepflanzung. Diese naturbasierten, mineralisch-vegetativen Raumlösungen tragen zur Verbesserung der städtischen Umfelds bei und bieten klimaangepassten Aufenthalt für die Nutzer*innen.
Das Projekt wird als Reallabor konzipiert, in dem die Auswirkungen der durchgeführten Maßnahmen auf Luft- und Klimaqualität messbar sind. Zudem werden die positiven Effekte auf die städtische Ökologie kontinuierlich untersucht. Für die Studierenden bietet das Projekt eine wertvolle Gelegenheit, praxisorientiert und interdisziplinär zu arbeiten. Sie lernen, wie durch den Dialog mit der Gemeinschaft sowie unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Dimensionen nachhaltige, zukunftsfähige Freiräume konzipiert und realisiert werden können.
Das Projekt ist prinzipiell vertikal und richtet sich an Masterstudierende, sowie Bachelor in höheren Semestern. Das Studio ist als kooperatives und transdisziplinärer Entwurf angelegt. Studierende aus A und S sind explizit gewünscht und eingeladen.
The project is open to English speaking students.