Aktuelles Lehrangebot zum Wintersemester 2012/13
Projekte
MA - Gartentherapie & Therapiegarten – Zur Planung gesunden Grüns
Das therapeutische Gärtnern, im angelsächsischen Raum schon seit einiger Zeit bekannt, gewinnt auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. So werben inzwischen unzählige Planungsbüros mit Angeboten zur Planung von Therapiegärten, Seniorengärten, Demenz- und Blindengärten.
Im Projekt „Gartentherapie & Therapiegarten“ wird das häufig unübersichtliche Angebot der Gartentherapie genauer untersucht. Existierende Therapiegärten werden grundlegend sortiert und in ihren Traditionen nachvollzogen. So werden die drei historisch nachvollziehbaren Stränge des Gärtnerns für physisch Kranke, Gärtnerns für psychisch Kranke und des Sozialen Gärtnerns betrachtet und besonders auf ihren (unterschiedlichen?) Vegetationsbesatz bzw. die Nutzung der Vegetation in der „Therapie“ untersucht.
Dazu werden beispielhaft Gärten angesehen, die vorhandene Vegetation kartiert und praktizierende „Gartentherapeuten“ interviewt.
Im Wintersemester wird so eine solide Grundlage geschaffen, historische Traditionslinien und deren Interpretation in aktuellen Therapiegärten betreffend, die auf eine Planung eines therapeutischen Gartenraumes im Sommersemester hinarbeitet.
Das ergänzend angebotene Projektseminar wird dringend empfohlen und ist für die Anerkennung des Projektes als Profilprojekt zwingend erforderlich.
PRO-2.0-01, PRO-2.3-30. 12 Credits. Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner, M. Sc. Nora Huxmann
MA - Unternehmensorganisation im Garten- und Landschaftsbau
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner, Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder
Proseminare und Exkursionen
MA - Seit wann ist Grün gesund? Zur Geschichte des „gesunden“ Stadtgrüns
Städtisches Grün soll heute viele komplexe Funktionen erfüllen. Neben (Nah)Erholung und klimatischer Relevanz wird dabei häufig auch die Gesundheit als Thema entdeckt: Grün soll physische wie psychische Gesundheit fördern, Bewegung und soziale Kompetenzen unterstützen. Ob und wie diese Funktionen (alle) erfüllt werden können, verbleibt häufig unklar, wie auch der Ursprung der umfassenden Erwartungshaltung an das Stadtgrün.
Im Seminar „Seit wann ist Grün gesund?“ wird daher anhand von Textbeispielen untersucht, wie und warum sich Freiraum- und Grünplanung historisch als Teil der Stadtplanung etablieren und welche Ansprüche an das gesunde Stadtgrün bis heute bestehen.
Aktuelle Projekte der Landschaftarchitektur und Landschaftsplanung sowie der Stadtplanung werden auf diesem Hintergrund untersucht und der erweiterte Gesundheitsbegriff genauer betrachtet, der sich mit der sog. Salutogenese inzwischen auch auf die Prävention von Krankheiten bezieht, unter anderem z.B. durch die Bereitstellung von städtischem Grün.
Theoretisches Arbeiten am Text, die Diskussion in der Gruppe sowie die Übertragung theoretischen Wissens auf aktuelle Beispiele sind integrale Bestandteile dieses Seminars, das als (theoretische) Ergänzung zum Profilprojekt „Gartentherapie & Therapiegarten“ angeboten wird, aber auch unabhängig von einer Projektteilnahme besucht werden kann.
C-2.3-32, C-2.3-40. 6 Credits. M. Sc. Nora Huxmann
Seminare
MA - Theorie und Geschichte der Pflanzenverwendung - Pflanzenverwendung im Kontext der deutschen Reformbewegungen um 1900
Aktuell erinnert man sich wieder – wie bereits in den 1980er Jahren – der Reformbewegungen in Deutschland (z.B. Zeit Geschichte 1/13 Anders Leben – Jugendbewegung und Lebensreform in Deutschland um 1900), weil bestimmte Reformgedanken bis heute lebendig sind. Vegetation und Natur waren auf unterschiedliche Weise in die Reformbewegungen um 1900 verstrickt. Die Ära des Landschaftsparks klang in Deutschland nach Hennebo und Hoffmann in einem Stilchaos aus und die Gartenkunst als hohe Kunst ging verloren (1963: 278). Allerdings trat die Gesellschaft gegen Ende des 19. Jahrhunderts insgesamt in eine Phase starker gesellschaftlicher Umbrüche ein. Wie schon in der Blüte des Landschaftspark selbst (s. Siegmund 2009) fanden verschiedene Reaktionen auf die gesellschaftlichen Veränderungen statt.
Am Ende des Feudalismus und den stärker werdenden proletarischen und bürgerlichen Kräften bildeten sich Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts Reformbewegungen heraus, die entsprechend unterschiedlich politisch motiviert waren und unterschiedliche Ziele verfolgten. Themen wie Selbstversorgung aus dem Garten, soziales Grün, Grün und Gesundheit, durch die damals auch die Pflanzenverwendung zunehmend eine Rolle spielte, sind weiter oder wieder aktuell. Gartentypen wie der Naturgarten, der Bauerngarten und der Architektonische Garten wurzeln in dieser Zeit und könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Wie damals, so ist auch heute nicht immer klar, mit welcher Begründung Vegetation zum Einsatz kommt, welchen Sinn sie erfüllen soll und welche praktischen Konsequenzen aus der Pflanzenverwendung folgen. Um nicht bedenkenlos aktuell verbreiteten Ideen wie der „Nachhaltigkeit“ oder „Gesundheit durch Grün“ zu folgen und den Verheißungen vermeintlicher Pflegeleichtigkeit und Extensität von Pflanzungen blind zu glauben, ist die Kenntnis dieser Phase der Historie der Pflanzenverwendung nützlich. Auf der Basis dieses Wissens sollte es möglich werden, eigene Positionen der Verwendung von Vegetation zu formulieren.
Prüfungsleistungen sind Präsentationen und schriftliche Referatsausarbeitungen
Vorbereitende Literatur (fett gesetzt vorrangig):
Buchholz, K.; Latocha, R. 2001: Die Lebensreform. Entwürfe zur Neugestaltung von Leben und Kunst um 1900. Darmstadt
Duthweiler, S. 2011: Neue Pflanzen für neue Gärten. Entwicklung des Farbsortiments von Stauden und Blumenzwiebeln und ihre Verwendung in Gartenanlagen zwischen 1900 und 1945 in Deutschland. Worms
Eisel, U.; Schultz, S. (Hrsg.) 1991: Geschichte und Struktur der Landschaftsplanung. Berlin
Gröning, G.; Wolschke-Bulmahn, J. 1995: Liebe zur Landschaft. Teil 1: Natur in Bewegung. Zur Bedeutung natur- und freiraumorientierter Bewegungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die Entwicklung der Freiraumplanung. Münster
Hennebo, D.; Hoffmann, A. 1963: Geschichte der deutschen Gartenkunst. Band III Der Landschaftgarten. Hamburg
Körner, S. 2001: Theorie und Methodologie der Landschaftsplanung, Landschaftsarchitektur und Sozialwissenschaftlichen Freiraumplanung vom Nationalsozialismus bis zur Gegenwart. Berlin
Krebs, D.; Reulecke, J. (Hrsg.) 1998: Handbuch der deutschen Reformbewegungen 1880-1933. Wuppertal
Musiolek, A. 2005: Blühende Gartenräume. Der englische Einfluss auf Gestaltung und Pflanzenverwendung im deutschen architektonischen Hausgarten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Berlin
Sieferle, R.P. 1984: Forschrittsfeinde? Opposition gegen Technik und Industrie von der Romantik bis zur Gegenwart. München
Siegmund, A. 2009: Die Vieldeutigkeit der Bilder im Landschaftsgarten. In: Kirchhoff, T.; Trepl, L. (Hrsg.): Vieldeutige Natur. Landschaft, Wildnis und Ökosystem als kulturgeschichtliche Phänomene. 163-178. Bielefeld
Spitthöver, M.; Homann, K. 2006: Bedeutung und Arbeitsfelder von Freiraum- und Landschaftsplanerinnen. Von der Professionalisierung seit der Jahrhundertwende bis 1970. Schriftenreihe des Fachbereichs Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung Band 29. Kassel
Wimmer, C.A. 1989: Geschichte der Gartentheorie. Stuttgart
Seminar, wöchentlich
A-2.3-41. 6 Credits. 4 SWS. Dr. - Ing. Florian Bellin-Harder
MA - Geschichte der Gartenkunst / Gartendenkmalpflege
Die Vorlesung gibt einen vertieften Einblick in die Geschichte der europäischen Gartenkunst und vermittelt Grundlagen der Gartendenkmalpflege. Im Sommersemester 2012 werden dabei als Themenschwerpunkt die formalen Gärten des 16.-18. Jahrhunderts in Italien, Frankreich und Deutschland betrachtet.
Als wichtige Aspekte werden dabei behandelt und gemeinsam erarbeitet: Gartenfunktionen, Bildprogramm sowie Gestaltungsprinzipien, wie Raumbildung, und -abfolge, Einsatz und Ausprägung von Achsen sowie insbesondere auch historische Pflanzenverwendung.
Darauf aufbauend wird die gartendenkmalpflegerische Behandlung historischer Anlagen des Betrachtungszeitraumes thematisiert und in der Übung anhand von Exkursionen an ausgewählten Beispielen vor Ort unter Berücksichtigung der rechtlichen, finanziellen, organisatorischen und konservatorischen Rahmenbedingungen diskutiert.
Vorlesungen und Kurzexkursionen finden dabei im wöchentlichen Wechsel statt.
C-2.303. 6 Credits. Dipl.-Ing. Jochen Martz
MA - Verordnungen und Regelwerke im Bau- und Planungsprozess - Anwendung anhand einer AVA-Übung
Am Beispiel einer fiktiven Landschaftsbaumaßnahme werden die Arbeitsschritte und die jeweiligen Berührungspunkte der Planer mit den geltenden Verordnungen, Regelwerken und Richtlinien im Bau- und Planungsprozess (HOAI, VOB) vorgestellt und diskutiert.
Der theoretische Teil des Seminars wird von einer praktischen Übung an einem AVAProgramm begleitet, wobei das fiktive Bauvorhaben von der Ausschreibung bis zur Kostenfeststellung abgewickelt wird. Hierdurch werden die Verflechtungen der Verordnungen, Regelwerke und Richtlinien im zeitlichen Ablauf des Bau- und Planungsprozesses erkennbar.
Dieses Seminar findet in der Kompaktwoche des WS 2013/2014 im CAP-Lab statt. Für die Übung teilen sich zwei Personen einen EDV-Arbeitsplatz. Das Seminar ist auf 20 Personen begrenzt. Die Übungen werden über die tägliche Seminardauer hinaus in Eigeninitiative vertieft.
Kompaktseminar, Kompaktwoche, max. 20 Teilnehmende
C-1.3-40. 3 Credits. 2 SWS. Dr. - Ing. Martin Venne
Vorlesungen und Übungen
Management im Landschaftsbau
Die Vorlesung dient der Vermittlung von Fachkompetenzen zur ingenieurmäßigen Umsetzung von Planungen und der Steuerung komplexer Betriebsabläufe sowie zum Erwerb vertiefter Management-Kenntnisse, Kommunikations- und Vermittlungsfähigkeit und Teamführungsqualitäten.
Die erste Hälfte der Veranstaltung thematisiert Aufgaben und Probleme aus der bauablaufbezogenen Verwaltungsarbeit am Beispiel des Umwelt- und Gartenamts Kassel. Die zweite Hälfe – in Kooperation mit der FH Weihenstephan – thematisiert Aufgaben und Probleme des bauablaufbezogenen Managements in Planungsbüros und Garten- und Landschaftsbaubetrieben.
Zu den Inhalten zählen u.a.: Bauabwicklung, Baukalkulation, Qualitätsmanagement, Unternehmensplanung und -führung, Kommunikationstechniken, Controlling & Marketing, Personalwesen & Arbeitsrecht, Wirtschaftsrecht, sowie (europäisches) Bau- und Vergaberecht.
Der von Dipl. Ing. Volker Lange betreute Seminaranteil beginnt am 27.10.2011 und läuft 14-tägig (s.u.). Die von den Professoren Haderstorfer und Urmersbach betreuten Seminaranteile finden während der Kompaktwoche statt.
C-2.304. 6 Credits. Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer, Prof. Dr. Matthias Urmersbach, Dipl. Ing. Volker Lange.
Studienleistungen
Praktikervorträge für Landschaftsplaner und Landschaftsarchitekten
Die Tätigkeitsbereiche in der Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur sind äußerst facettenreich und erfordern oftmals eine interdisziplinäre Kooperation unterschiedlicher Fachkompetenzen. Insbesondere der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, als einer der wesentlichsten Kooperationspartner für berufstätige Planer, steht im Zentrum dieser interdisziplinären Vortragsreihe.
In Zusammenarbeit mit dem BGL (Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.) und der Universität Kassel sollen ausgewählte Themen einen Einblick über praxisrelevante Kompetenzen und Verfahrensweisen bieten.
Die Inhalte orientieren sich an den Themenschwerpunkten Bau- und Betriebsmanagement, praxisrelevante Regelwerke, bau- und pflegetechnische Verfahrensweisen sowie Gartenschauen. Bei der Veranstaltung dienen sowohl die anerkannten Regeln der Technik als auch der aktuelle Stand des Wissens, gekoppelt mit den Praxiserfahrungen der Referenten als Grundlage des Wissenstransfers.
Die Vortragsreihe beginnt mit dem Semester und findet wöchentlich statt.
Es besteht die Möglichkeit aus dem Rahmen der Vorträge thematisch eine Studienarbeit zu entwickeln.
S-1.0-03, S-2.0-03; C-1.0-11, C-2.0-11. 3 Credits. Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner, Dipl.-Ing. Claus Prinz.
Lehrangebote vergangener Semester (Kopie 1)
Lehrangebote vergangener Semester
- Sommersemester 2020
- Wintersemester 2019/20
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- Sommersemester 2017
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- Sommersemester 2016
- Wintersemester 2015/16
- Sommersemester 2015
- Wintersemester 2014/15
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- Wintersemester 2013/14
- Sommersemester 2013
- Wintersemester 2012/13
- Sommersemester 2012
- Wintersemester 2011/12
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- Wintersemester 2010/11
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