Lehrangebot im Wintersemester 2020/21

Hinweise im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie beachten:

 *Tagesaktuelle Informationen der Universität Kassel

 *Tagesaktuelle Informationen des Fachbereichs 06

Projekte

MASTER
Standortbestimmung: Vielfalt nutzen und erzeugen – eine neue Karte für Kassel
Hintergrund
Das Kasseler Stadtgebiet weist eine Vielzahl an unterschiedlich beschaffenen Vegetationsstandorten auf. Diese Standortvielfalt ist zunächst auf geologische und topographische Unterschiede innerhalb des Stadtgebiets zurückzuführen. In der Folge prägen diese Unterschiede nicht nur das Stadtbild, sondern auch weitere für die Vegetationsverwendung relevante Faktoren (z.B. Mikroklima, Boden, Wasserhaushalt), die jedoch auch maßgeblich durch die bauliche Tätigkeit und Nutzung des Menschen beeinflusst werden. In der zeitgenössischen Pflanzenverwendung werden diese vielfältigen gegebenen Standortbedingungen oftmals durch gezielte Maßnahmen (z.B. Bodenaustausch) verändert. Das bedeutet nicht nur einen erhöhten Ressourcenverbrauch, sondern auch eine Reduktion der Standortvielfalt. Doch gerade vor dem Hintergrund des Artensterbens und des anthropogenen Klimawandels rücken die Themen Artenvielfalt, Ressourcenschutz und standortangepasste Vegetationsausstattung noch mehr als bisher in den Fokus der Grünplanung. Das Arbeiten mit den gegebenen Bedingungen erscheint hier zeitgemäßer und der angestrebten Vielfalt zuträglicher. Denn eine große Standortvielfalt, so der logische Schluss, sollte eine diverse Vegetationsausstattung ermöglichen bzw. deren Herstellung begünstigen. Dabei nehmen die eingangs genannten Standortfaktoren zum einen eine wichtige Rolle für die vorhandene Vegetation ein. Zum anderen sind sie aber vor allem auch ein Hinweis auf die Möglichkeiten der Vegetationsausstattung an einem Standort.
Projektthema
Dieses Standortpotenzial zu erfassen, zu analysieren und auszuschöpfen ist Thema dieses Projekts. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erzeugung bzw. die Erhaltung einer arten- und strukturreichen, standortangepassten Vegetation, ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und ein Arbeiten mit den gegebenen Bedingungen. Aktuell werden zudem Stimmen laut, die eine Förderung der Biodiversität mit ausschließlich heimischen Pflanzenarten proklamieren, da diese standortangepasst und mit der heimischen Fauna kompatibel wären. Diese Argumentation erscheint jedoch gerade im städtischen Kontext oftmals widersprüchlich. Im Masterprojekt soll sich daher vertiefend mit den Spannungsfeldern ‚Stadtnatur und Naturschutz in der Stadt‘, ‚heimische vs. fremde Arten‘ sowie im Zuge dessen auch mit dem Begriff der ‚Biodiversität‘ auseinandergesetzt werden und die eigene Planung in diesem Kontext reflektiert werden.
Planungsgegenstand
Das Projekt befasst sich mit öffentlichen Grünflächen im Kasseler Stadtgebiet, die eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Standortfaktoren repräsentieren. Von Interesse ist dabei auch, inwiefern diese Faktoren in der aktuellen (Spontan-)Vegetation der jeweiligen Orte bereits ihren Ausdruck finden. Deshalb sollen die Studierenden, neben den Standortfaktoren, auch die Vegetation mit Hilfe von Vegetationsaufnahmen erfassen, analysieren und einordnen. Darauf aufbauend soll eine standortgerechte Pflege- und/oder Pflanzplanung (Pflanzung, Ansaat etc.) für ausgewählte Orte vorgenommen werden.
Ziele und Prüfungsleistungen
Das Ziel ist, neben diesen pflanz- und pflegeplanerischen Detaillierungen, einen (digitalen) Stadtplan Kassels zu generieren (Gesamtprojektleistung), in dem die unterschiedlichen Bedingungen und Standortpotenziale für eine vielfältige und nachhaltige Vegetationsverwendung zum Ausdruck kommen. Neben dieser Gruppenleistung soll jeder Studierende eine ausgewählte Grünfläche vertiefend behandeln. Hierbei sind u.a. Pläne, graphische Ausarbeitungen und Konzepte sowie vor allem analysierende, beschreibende und vertiefende Texte zwingend erforderlich (Individualleistung). Die Abgabe der Individualleistung (individueller Reader) und des Standortpotenzial-Stadtplans erfolgen in der Abgabewoche. Die Zwischenpräsentationstermine sind verpflichtende Prüfungsvorleistungen.
Termine
Die Projekttreffen finden am Donnerstag, ab 14:00 Uhr, in einem ‚virtuellen Projektraum‘ via Zoom statt. Im Rahmen der Standortanalysen und Vegetationsaufnahmen werden 2 Termine im Kasseler Stadtgebiet in Kleingruppen (max. 3-4 Studierende) durchgeführt.
Das erste virtuelle Projekttreffen findet am 05.11.2020, um 14:00 Uhr statt. Eine Einladung zum Zoom-Meeting erfolgt per E-Mail an alle in das Projekt eingeschriebenen Studierenden.

 

PO 2015:
Pro-2.3-30 Profilprojekt in der Mastervertiefung LB
Pro-2.3-01/04 Projekt aus L- Themenfeld: Landschaftsbau/ Pflanzenverwendung/ Vegetationsmanagement
PO 2012:
Pro-2.0-01 Projekt 1
Pro-2.0-02 Projekt 2
Pro-2.3-30 Profilprojekt in der Mastervertiefung LB
12 Credits, 8 SWS
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner
M.Sc. Sebastian Hobmeier
M.Sc. Niels Danielmeier

 

BACHELOR
Die Vielfalt urbaner Vegetationsstandorte: Potenziale erkennen, fördern und nutzen
Hintergrund
In der Pflanzenverwendung sind Eingriffe in bestehende Vegetationsflächen meist mit Maßnahmen verbunden, die als Standortverbesserung deklariert werden. Diese Maßnahmen reichen u.a. vom Auftrag nährstoffreicher, wasserspeichernder Oberböden bis hin zum Bodenaustausch im Zuge des Einbaus magerer, wasserdurchlässiger Substrate. Hierbei wird einer weitestgehend unabhängig vom gegebenen Standort geplanten Vegetation sprichwörtlich der Boden bereitet und somit der Standort vielmehr gezielt verändert als wirklich verbessert. Solche Maßnahmen erscheinen heute nicht sonderlich zeitgemäß, sind sie doch alles andere als ressourcenschonend und verwässern die eigentlichen Eigenschaften eines Vegetationsstandorts. Sie reduzieren somit gewissermaßen die Standort-Diversität und eine große Standortvielfalt, so der Gedanke, kann eine diverse Vegetationsausstattung ermöglichen bzw. deren Herstellung begünstigen. Gleichzeitig rücken das rasante Fortschreiten des Artensterbens und des anthropogenen Klimawandels die Themen Artenvielfalt, Ressourcenschutz und standortangepasste Vegetationsausstattung noch mehr als bisher in den Fokus der Grünplanung. Das Ziel einer zeitgemäßen Pflanzenverwendung sollte es folglich sein, die gegebenen Standortpotenziale auszuschöpfen, die Standortvielfalt zu erhalten und dieser durch eine angepasste und ebenso vielfältige Vegetationsverwendung und -Pflege Ausdruck zu verleihen.
Projektthema
Ein Vegetationsstandort wird jedoch nicht nur durch den Boden beeinflusst. Im Zusammenspiel mit den Bodeneigenschaften wirken vor allem auch geologische, topographische, mikroklimatische und nutzungsbedingte Faktoren auf einen Vegetationsstandort. Die Stadt Kassel verfügt innerhalb des Stadtgebiets über diverse Ausprägungen dieser Faktoren und lässt somit eine hohe Standortvielfalt vermuten. Alle genannten Faktoren nehmen zum einen eine wichtige Rolle für die vorhandene Vegetation ein. Sie sind zum anderen aber auch ein Hinweis auf die Möglichkeiten der Vegetationsausstattung an einem Standort. Dieses Standortpotenzial zu erfassen, zu analysieren und auszuschöpfen ist Thema dieses Projekts. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erzeugung bzw. die Erhaltung einer arten- und strukturreichen, standortangepassten Vegetation, ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und ein Arbeiten mit den gegebenen Bedingungen.
Planungsgegenstand
Das Projekt befasst sich mit öffentlichen Grünflächen im Kasseler Stadtgebiet, die eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Standortfaktoren repräsentieren. Von Interesse ist dabei auch, inwiefern diese Faktoren in der aktuellen (Spontan-)Vegetation der jeweiligen Orte bereits ihren Ausdruck finden. Deshalb sollen die Studierenden, neben den Standortfaktoren, auch die Vegetation mit Hilfe von Vegetationsaufnahmen erfassen, analysieren und einordnen. Darauf aufbauend soll eine standortgerechte Pflege- und/oder Pflanzplanung (Pflanzung, Ansaat etc.) für ausgewählte Orte vorgenommen werden.
Ziele und Prüfungsleistungen
Das Ziel ist, neben diesen pflanz- und pflegeplanerischen Detaillierungen, einen (digitalen) Stadtplan Kassels zu generieren (Gesamtprojektleistung), in dem die unterschiedlichen Bedingungen und Standortpotenziale für eine vielfältige und nachhaltige Vegetationsverwendung zum Ausdruck kommen. Neben dieser Gruppenleistung soll jeder Studierende eine ausgewählte Grünfläche vertiefend behandeln. Hierbei sind u.a. Pläne, graphische Ausarbeitungen und Konzepte sowie vor allem analysierende, beschreibende und vertiefende Texte zwingend erforderlich (Individualleistung). Die Abgabe der Individualleistung (individueller Reader) und des Standortpotenzial-Stadtplans erfolgen in der Abgabewoche. Die Zwischenpräsentationstermine sind verpflichtende Prüfungsvorleistungen.
Termine
Die Projekttreffen finden am Donnerstag, ab 14:00 Uhr, in einem ‚virtuellen Projektraum‘ via Zoom statt. Im Rahmen der Standortanalysen und Vegetationsaufnahmen werden 2 Termine im Kasseler Stadtgebiet in Kleingruppen (max. 3-4 Studierende) durchgeführt.
Das erste virtuelle Projekttreffen findet am 05.11.2020, um 14:00 Uhr statt. Eine Einladung zum Zoom-Meeting erfolgt per E-Mail an alle in das Projekt eingeschriebenen Studierenden.

 

PO 2015:
Pro-1.3-03 Projekt aus L-Themenfeld: Objektplanung
Pro-1.3-04 Projekt aus L- Themenfeld: Landschaftsbau/ Pflanzenverwendung/ Vegetationsmanagement
Pro-1.3.06 Projekt aus L-Themenfeld: Planungsmethoden/ -instrumente
PO 2012:
Pro-1.0-01 Projekt 1
Pro-1.0-02 Projekt 2
12 Credits, 8 SWS
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner
M.Sc. Sebastian Hobmeier
M.Sc. Niels Danielmeier

Vorlesungen und Übungen

Management im Landschaftsbau 1
Die Vorlesung dient der Vermittlung von Fachkompetenzen zur ingenieurmäßigen Umsetzung von Planungen und der Steuerung komplexer Betriebsabläufe sowie zum Erwerb vertiefter Management-Kenntnisse, Kommunikations- und Vermittlungsfähigkeit und Teamführungsqualitäten.
Die erste Hälfte der Veranstaltung (Volker Lange) thematisiert Aufgaben und Probleme aus der bauablaufbezogenen Verwaltungsarbeit am Beispiel des Umwelt- und Gartenamts Kassel. Die zweite Hälfte (Ernst Bauermann, Niels Danielmeier) thematisiert Aufgaben und Probleme des bauablaufbezogenen Managements in Planungsbüros.
Zu den Inhalten zählen u.a.: Bauabwicklung, Baukalkulation, Qualitätsmanagement, Unternehmensplanung und -führung, Kommunikationstechniken, Controlling & Marketing, Personalwesen & Arbeitsrecht, Wirtschaftsrecht, sowie (europäisches) Bau- und Vergaberecht.
Modul- und Prüfungsleistungen werden jeweils zu Beginn der Veranstaltungsanteile (Wolfgang Telöken etc.) bekannt gegeben.

PO 2015
C-2.3-01 Management im Landschaftsbau 1

 

PO 2012
C-2.3-04 Management im Landschaftsbau
6 Credits, 4 SWS
Vorlesung/Übung
Dipl.-Ing. Wolfgang Telöken
Dipl.-Ing. Ernst Bauermann
M.Sc. Niels Danielmeier

Proseminare und Outdoor-Seminare

Vertiefung Pflanzenverwendung
Im Seminar werden verschiedene konkrete Pflanzplanungen im urbanen Bereich bearbeitet, vom Entwurf bis zur Ausführungsplanung. Die Planung umfasst Gehölze und Stauden.
Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme am Modul „Vegetation als Gestaltungselement“ und die Kenntnis der dort dargelegten Pflanzstile und Bepflanzungstypen.

 

PO 2015
D-2.3-05 Vertiefung Pflanzenverwendung/ Vegetationsmanagement
D-2.3-04 Vertiefung ausgewählter Aspekte von Freiraum und Landschaft
6 Credits, 4 SWS
Proseminar
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner


Digitale Spaziergänge zur Stadtvegetation im Winterhalbjahr
Die Exkursionen werden digital über Moodle präsentiert und können dann individuell oder zu zweit nachgeholt werden. Der Upload erfolgt wöchentlich neu, weil die Datenmenge so groß ist. Eine formale Anmeldung beim Modul ist notwendig, um Kontakt aufnehmen zu können.
Ziel der Spaziergänge ist die anschauliche Vermittlung von angewandten stadtökologisch-vegetationskundlichen Kenntnissen mit Schwerpunkt auf Pflanzenverwendung und Freiraumstrukturen.
Immer wieder wird in der Literatur zu Stadtökologie und Stadtvegetation auf die besonders harten städtischen Lebensbedingungen hingewiesen, zugleich aber auch von großer städtischer Diversität bzw. Artenvielfalt gesprochen. Beides hat damit zu tun, dass Siedlungsgebiete in hohem Maße anthropogen geformt und damit Gegenstand und Nebenprodukt zahlloser Absichten und Interessen sind. Städtische Freiräume können sehr stark versiegelt und damit Vegetation ausschließend angelegt sein. In anderen Freiräumen soll gerade die Vegetation hervorgehoben und in besonderer Weise gestaltet werden. Nicht zuletzt können aber auch einst mit großem pflegerischem Aufwand von Vegetation und Substratbildung befreite Höfe, Gehwege und Dächer brach fallen und damit Ausgangspunkte der Ansiedlung von Spontanvegetation sein.
Die Vegetation der Stadt kann also gewollt und ungewollt auftreten. In der gewollten Form ist sie ein für die Freiraumplanung relevanter Planungs- und Entwurfsgegenstand. Daran können Ziele und Motive verschiedener Phasen der Vegetationsplanung abgelesen und deren Erfolge und Misserfolge diskutiert werden. In der gewollten wie der ungewollten Form ist an der Vegetation sehr gut zu erkennen, wie sie gepflegt oder bekämpft wird. Sie kann erwünscht, geduldet und verabscheut werden. Welche Motive auch immer handlungsleitend sind, viele davon können anhand der Pflegespuren und des räumlichen Kontextes nachvollzogen werden.
Die Handhabe von und der Umgang mit Vegetation werden bei den Spaziergängen diskutiert und damit das Verständnis zunehmend vertieft. Zur Sprache kommen Pflanzen aller wichtigen Lebensformen (Annuelle, Bienne, Stauden, Sträucher und Bäume).
Die Veranstaltung ist für Bachelor-Studierende als Einstieg und für Master-Studierende als Vertiefung geeignet.
Als Studienleistung werden Protokolle jedes Termins erwartet (ca. 3 S. pro Termin) Sowie 2 Pflanzenportraits pro Termin (ca. 1 S. pro Pflanze).
Für die Orientierung im zeitlichen Ablauf wird ein Seminarplan zur Verfügung gestellt. Sollte bis Semesterende die Chance bestehen, zu physischen „Real-Spaziergängen“ zu wechseln, wird davon selbstverständlich Gebrauch gemacht. Auch die digitalen Spaziergänge finden bei jedem Wetter statt. Es wird darum gebeten im Falle des Wechsels zu Realspaziergängen Kleidung und Ausstattung (z.B. Regenschirm oder Sonnenbrille, einigermaßen wasserfeste Schuhe und warme Kleidung) eigenständig dem Wetter anzupassen.

 

PO 2015
A-1.0/2.0-20 ASL-Exkursion mit Begleitseminar im Studienfeld A
D-1.0/2.0-20 ASL-Exkursion mit Begleitseminar im Studienfeld D
S-1.0/2.0-04 Studienleistung: Methodenkompetenz
PO 2012
A-1.0/2.0-20 ASL-Exkursion mit Begleitseminar
D-1.0/2.0-20 ASL-Exkursion mit Begleitseminar
S-1.0/2.0-04 Studienleistung im Studienfeld D
3 Credits, 2 SWS
Outdoor-Seminar
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner
Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder

Seminare

Theorie und Geschichte der Pflanzenverwendung
Die Veranstaltung wird in zwei Teilen zur Mastervertiefung beitragen. Zum einen wird ein aktuelles Thema aus dem Feld Theorie und Geschichte der Pflanzenverwendung diskutiert, zum anderen werden die Studierenden Exposés schreiben, anhand derer wissenschaftliches planerisches Schreiben von Abschlussarbeiten erläutert wird.
Eines der viel diskutierten aktuellen Themen der Stadt- und Freiraumplanung ist die Stadtökologie mit dem Schwerpunkt Biodiversität, das durch das aktuelle Insektensterben und die klimatischen Veränderungen noch zusätzlich beflügelt wird. Dieses Themenfeld enthält viele argumentative Fallstricke im Umfeld der Artenzusammensetzung in Siedlungsgebieten, weil mit verwildernden und eingeführten Pflanzen umgegangen werden muss. Daran scheiden sich die Geister. Aber bereits die Abgrenzung des Themenfeldes Stadtökologie ist umstritten. Für manche schließt diese Diskussion die Lebensbedingungen und Handlungsspielräume der Stadtbewohnenden ein, für andere dreht sich Stadtökologie vorwiegend um Fragen des Lebensraums von Pflanzen und Tieren, weshalb über Erweiterungspotenziale der städtischen Biodiversität nachgedacht wird. Sollen diese Potenziale allein aus planerisch gesteuerten öffentlichen Flächen entwickelt werden, indem Nutzungsauflagen formuliert werden, oder steckt Biodiversität auch in privat verfügten Freiräumen als Nebenprodukt der Diversität städtischer Lebensstile? Das Seminar wird diese Fragen anhand von Literatur, Diskussionen und Referaten bearbeiten.
Im zweiten Teil jedes Veranstaltungstermins werden entweder aus den Referatsthemen oder fiktiven sowie realen Masterthemen Exposés entwickelt, anhand derer das Schreiben argumentativ konsistenter, wissenschaftlich bearbeiteter und planerische Bezüge herstellender Texte diskutiert und geübt. Dieser Veranstaltungsteil ist explizit an Teilnehmende gerichtet, die sich für die Vertiefungsrichtung LB entschieden haben. Andere Teilnehmende sind aber willkommen.
Für diesen Teil sei bereits folgende Lektüre empfohlen:
Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt (verschiedene Ausgaben)
Schleichert, Hubert: Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren (verschiedene Ausgaben)
Weber, Max: Wissenschaft als Beruf (Reclam Heft)

 

PO 2015:
A-2.3-31 Theorie und Geschichte der Pflanzenverwendung
PO 2012:
A-2.3-41 Theorie und Geschichte der Pflanzenverwendung
6 Credits, 4 SWS
Seminar
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner

 

Verordnungen und Regelwerke im Landschaftsbau
Bei diesem wöchentlich stattfindenden Seminar werden praxisorientierte Grundlagen bei der Abwicklung von Bauprojekten in der Landschaftsarchitektur /-planung vermittelt. Zu den Inhalten zählen die Anwendung und Umsetzung bautechnischer Aufgaben, an Beispielen veranschaulicht. Wie auch im vorbereitenden Bauprozess sowie in der baulichen Realisierungsphase sind hierbei technische Darstellungen von Baudetails anzufertigen und Mengen zu ermitteln. Ferner werden Ausschreibungsunterlagen für ein fiktives Bauprojekt vorbereitet und ein wiederum fiktives Ausschreibungsverfahren durchgeführt. Bezugnehmend auf die einschlägigen Regelwerke, Richtlinien und Verordnungen im Bau- und Planungsprozess werden Grundlagen der Bauleitung und der Bauabrechnung, der Kostenkontrolle und der Bauzeitenplanung vermittelt.
(Bitte Laptop mitbringen, wenn vorhanden.)

 

PO 2015:
C-2.3-03 Wissensvertiefung Verordnungen und Regelwerke im Landschaftsbau
PO 2012:
C-2.3-42 Verordnungen und Regelwerke
3 Credits, 2 SWS
Seminar
Dipl.-Ing. Ernst Bauermann

 

Pflanzplanung (Bachelorseminar)
Hintergrund
Ein Garten ganz ohne Pflanzen? Für viele ist dieser Gedankengang vor der regelmäßig geführten Diskussion um den Klimawandel und dem Insektensterben eine nahezu dystopische Vorstellung. Die konfliktbehafteten Schotterwüsten und Steingärten sind beste Beispiele dafür. Als lebender „Baustoff“ nehmen Pflanzen eine essenzielle Rolle in der grünen Profession ein. In allen erdenklichen Grünanlagen leisten sie unterschiedliche Funktionen für Mensch und Naturhaushalt.
In der pflanzplanerischen Praxis existieren unterschiedliche Herangehensweise, wie Vegetation durch gärtnerische Tätigkeiten vergesellschaftet werden kann. Neben möglichst dauerhaften Ansätzen finden sich auch Bepflanzungskonzepte mit kurzzeitiger Wirkung. Abhängig vom gewünschten Planungsziel lässt sich somit aus einer Fülle diverser Herangehensweisen wählen. Dabei ist die Herangehensweise in der Pflanzplanung als Prozess aufzufassen. Letztendlich wirken sich zahlreiche Faktoren auf die realisierte Pflanzung aus. Die pflanzplanerische Konzeption bewegt sich in einem Themenkomplex aus naturwissenschaftlich-technischen sowie kulturellen Aspekten.
Modulinhalt
Im Wintersemester 2020/2021 legen wir den Fokus auf eine persönlich erstellte Bepflanzungsplanung. Dazu bedienen wir uns einer zuvor festgelegten Geländesituation, die es mittels eigener Bepflanzungskonzeptionen zu überplanen gilt. Die dazu notwendigen Hilfsmittel erschließen wir uns durch digitale Diskussionsrunden im Laufe des Semesters. Als wichtiges Werkzeug der theoretischen Erarbeitung dient uns die Fachliteratur zu dieser Thematik. Ziel der Veranstaltung ist es, eine individuelle Bepflanzungskonzeption zu erarbeiten. Neben den notwendigen grafischen Instrumenten für die Visualisierung, muss die Planungsidee zusätzlich durch einen selbstständig ausformulierten Text argumentativ begleitet werden. Eine Recherche in der Fachliteratur ist dabei unabdingbar. Auch wenn in der heutigen Zeit viele Informationsquellen im Bereich der Artenkenntnis bei Pflanzen existieren (Apps, Internet, Kataloge, Zeitschriften, etc.), kommt eine persönliche Bepflanzungsplanung nicht ohne eigene Erfahrungen aus. Die genannten Instrumente sind vielmehr nur als Hilfsmittel zu verstehen.
Neben der eigentlichen Prüfungsleistung, die unabhängig der Treffen zu bearbeiten ist, dienen begleitende Spaziergänge im Kasseler Stadtgebiet der Aneignung erster vegetationskundlicher Erfahrungen. Der Schwerpunkt liegt im Wintersemester auf verholzende Pflanzen in Gärten und Parkanlagen und ihre Verwendungsmöglichkeiten. Diese Spaziergänge sind aufgrund der aktuellen Situation als Empfehlung zu verstehen und sollen die Modulinhalte ergänzen.
Innerhalb der Pflanzplanung kann die Betrachtung von Pflanzenkenntnis und Verwendungsmöglichkeit nicht losgelöst voneinander erfolgen. Auch wenn das Modul einen planerischen Hintergrund mit Realisierungsbezug aufweist, kommen wir um basales Wissen der Pflanzenkunde nicht herum. Die Lehrinhalte werden voraussichtlich digital über ZOOM vermittelt. Eine Präsenzlehre in Räumlichkeiten der Universität ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Die Durchführung der begleitenden Spaziergänge erfolgt in Abstimmung mit den Studierenden in Kleingruppen. Grundsätzlich finden die Außentermine bei jeder Wetterlage statt. Die Bekleidung ist somit den Witterungsverhältnissen anzupassen.
Instrumente & Fähigkeiten
Das Modul Pflanzplanung richtet sich an Bachelorstudierende, die erste Einblicke im Bereich der Bepflanzungsplanung sammeln möchten. Auch fortgeschrittene Studierende im Bachelor sind gerne gesehen. Für die Studienleistung sind Erfahrungen mit Präsentationsprogrammen notwendig (z.B. PowerPoint). Im Rahmen der Prüfungsleistung ist die Textproduktion nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten ein essenzieller Bestandteil (Word, Open-Office, etc.). Da wir uns zudem planerisch mit Pflanzen befassen, sind 2D-Vorkenntnisse in CAD-Anwendungen (z.B. Vectorworks) notwendig. Ausgeprägte künstlerische Fertigkeiten sind nicht erforderlich, können situationsbedingt jedoch hilfreich sein (z.B. Handzeichnungen bei Perspektiven). Zudem sind erste Erfahrungen mit InDesign kein Nachteil.
Studien- und Prüfungsleistung
Das Modul gliedert sich in zwei Bearbeitungsebenen. Die Studienleistung besteht aus vorbestimmten Themenbereichen, zu denen digitale Impulsreferate über ZOOM ein verpflichtender Bestandteil sind. Die Bearbeitung der Themen erfolgt unter Zuhilfenahme der einschlägigen Fachliteratur. Eine Themenübersicht wird im ersten Treffen gegeben. Die Ableistung der Studienleistung ist Voraussetzung zur Teilnahme an der Prüfungsleistung. Eine fehlende Studienleistung wird als nicht ausreichend angesehen. Die Bearbeitung der Studienleistung ist in Einzelarbeit vorgesehen.
Als Bearbeitungsgegenstand für die Prüfungsleistung dient eine festgelegte Freiraumsituation im öffentlichen Bereich. Diese Freiraumsituation gilt es in Anlehnung an die Fachliteratur mit einem eigenen Bepflanzungskonzept zu überplanen. Das Bepflanzungskonzept besteht aus insgesamt drei Teilen. Der begleitende Text spiegelt die eigene Planungsintention wider und soll die Ansätze der Bepflanzung schriftlich kommunizieren. Wichtig ist, dass der Text nach wissenschaftlichen Kriterien anzufertigen ist. Internetquellen (z.B. Wikipedia) dienen nur dem Themenüberblick. Einzig die Pflanzenzusammenstellung erfolgt über das Internet. Dazu dienen die Webauftritte diverser Gärtnereien. Das Nachschlagen in Printmedien (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) ist alternativlos. Textbegleitend können eigenständig angefertigte Bilder zum Verständnis der Situation beitragen.
Der Pflanzplan bildet den zweiten Teil der Prüfungsleistung. Dieser ist als Ausführungsplan konzipiert. Damit ist eine Realisierung der Konzeption gewährleistet. Es ist bei der Erstellung auf eine einheitliche sowie realitätsgerechte Darstellung zu achten.
Ein Ereigniskalender ist der dritte Teil der Prüfungsleistung. In diesem finden sich die gewählten Pflanzen wieder. Zeitliche Angaben über entsprechend Ereignisse der Bepflanzung geben ihm seinen Namen. Informationen über Blühzeiträume, Blattschmuck und andere Eigenschaften der gewählten Pflanzen sind beispielhafte Bestandteile eines Ereigniskalenders. Wichtig ist, dass die Darstellungsform die gewünschten Informationen vermittelt.
Die Fertigstellung der Prüfungsleistungen erfolgt in der Abgabewoche und ist fristgerecht auf Moodle einzustellen. Die digitale Abgabe muss in Form einer gebündelten Fassung als druckbare PDF erfolgen. Einzelne Dateien und abweichende Formate werden nicht anerkannt. Die Prüfungsleistung ist nicht als Gruppenarbeit konzipiert.
 

Prüfungsleistung im Detail:
  • Einen Text mit mindestens 15.000 Zeichen über die persönliche Planungsintention (Literaturverzeichnis kommt extra!)
  • Maßstabsgetreuer Ausführungsplan der Bepflanzung mit allen notwendigen Angaben
  • Anfertigung eines Ereigniskalenders für das persönliche Bepflanzungskonzept mit der notwendigen Informationsdichte

 

PO 2020:
D-1.3-36 Pflanzplanung
3 Credits, 2 SWS
Seminar
M.Sc. Niels Danielmeier

Lehrangebote vergangener Semester

 

Lehrangebote vergangener Semester

  • Sommersemester 2020

  • Wintersemester 2019/20

  • Sommersemester 2019

  • Wintersemester 2018/19

  • Sommersemester 2018

  • Wintersemester 2017/18

  • Sommersemester 2017

  • Wintersemester 2016/17

  • Sommersemester 2016

  • Wintersemester 2015/16

  • Sommersemester 2015

  • Wintersemester 2014/15

  • Sommersemester 2014
  • Wintersemester 2013/14
  • Sommersemester 2013

  • Wintersemester 2012/13

  • Sommersemester 2012

  • Wintersemester 2011/12

  • Sommersemester 2011

  • Wintersemester 2010/11

  • Sommersemester 2010

 
     Aktuelles Lehrangebot