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02.04.2023 | Lehrveranstaltung

Seminar I: ”It matters what worlds world worlds.” Beyond Manifesta. Was bleibt?

Einreichungsfrist: 2. April 2023

„It matters what worlds world worlds: how to tell stories otherwise.” Mit diesem Titel bespielte die 14. Ausgabe der nomadischen Kunstbiennale Manifesta im zurückliegenden Sommer die Hauptstadt des Kosovos Prishtina. Sie stellte sich der anspruchsvollen Aufgabe, „Geschichten anders zu erzählen” – in einem Land, das über die letzten Jahrzehnte tiefgreifende soziopolitische Umwälzungen erlebt hat. Der Name war Programm: kollektives Geschichtenerzählen.

 Neben der Kunst rückt bei der Manifesta der Ort der Austragung selbst in den Fokus. So analysiert zunächst ein Architekturbüro die Stadt in ihrer Struktur sowie in ihrer (Dys-)Funktionalität. Daraus entsteht dann eine Vision, um die Bedingungen und die Rolle des öffentlichen Raumes nachhaltig zu transformieren. Das Bild des heterogenen Stadtgefüges Prishtinas veranschaulicht noch heute die historischen und politischen Schichten seiner Entstehung und materialisiert die Kultur und Identität der Region. Stadtplanung, Architektur und Denkmäler sind Zeugnisse des osmanischen Reiches, des Sozialismus und eines ungesteuerten, informellen „Turbo-Urbanismus”. Inwieweit konnte die Manifesta in die Stadt hineinwirken?

Wir möchten auf den Spuren der Manifesta Vor-Ort-Recherchen zu (Wieder-)Aneignungen von Gebäuden, Räumen, künstlerischen Darstellungsformen und ihren Geschichten nachgehen. Festhalten wollen wir diese Begegnungen in Form von Gesprächen – als mündlichen, schriftlichen, oder künstlerisch gestalteten Austausch mit Prishtina, ihren Bewohner*innen, ihren Architekturen, ihren öffentlichen Räumen, ihrer Kunst. Lebt zwar die größte kosovarische Diaspora in Deutschland, hatte sie bisher doch nur wenig Raum, ihre Geschichten zu erzählen. Diese Kompaktveranstaltung möchte solche Geschichten entdecken – reale, imaginäre und metaphorische: Begegnungen von der Straße bis zum Kiosk, von der Kirche bis zum Museum oder vom Buch bis zum Zeitungsartikel.

Diese Kompaktveranstaltung splittet sich in Seminar I in Prishtina: ”It matters what worlds world worlds” sowie Seminar II in Kassel: ”How to tell Stories otherwise?” – im Rahmen beider Teile, sowohl in Prishtina als auch hier in Kassel, werden wir uns mit Akteur*innen der Manifesta austauschen und neue Ansätze entwickeln. Als Abschluss ist eine Präsentation dieser Begegnungen auf dem Rundgang des FB06 vorgesehen. Für die Belegung beider Veranstaltungen werden Ihnen zwei Seminare angerechnet. Teil I und Teil II können auch einzeln belegt werden, jedoch vergeben wir die Plätze vornehmlich an diejenigen, die beide Teile wählen. Bei Belegung beider Teile der Veranstaltung kann diese in der Kunstwissenschaft für Modul VIII b / Projektmodul 11 Credits angerechnet werden. Die Teilnahme an den Seminaren ist auf insgesamt 15 Personen begrenzt.

> Weitere Informationen im Vorlesungsverzeichnis