ARL-Arbeitskreis „Transit Oriented Development in der Bestandsentwicklung“
ARL-Arbeitskreis „Transit Oriented Development in der Bestandsentwicklung“
In der ARL gibt es einen neuen Arbeitskreis, der Wissenschaft und Praxis anhand aktueller Planungsherausforderungen vernetzt. Das Bahnhofsquartier mag in der Gegenwart hier und da kein schöner Ort sein, im Kontext der Verkehrswende wird er bedeutsamer; und zwar vor allem dort, wo die Bahn bereits häufig hält. Am 28. und 29. November 2024 hielt der AK „Transit Oriented Development in der Bestandsentwicklung“ in der Geschäftsstelle der ARL in Hannover unter Leitung von Arvid Krüger (Universität Kassel) und Stefan Siedentop (TU Dortmund) seine erste Sitzung ab.
In seiner Laufzeit widmet er sich der Stadtentwicklungsstrategie Transit Oriented Development (T.O.D.), die im Kern auf die Neuanlage (regionalplanerisch wie städtebaulich) von Stadtquartieren entlang hochwertiger, i.d.R. schienengebundener Verkehrsinfrastruktur fokussiert (Loukaitou-Sideris et al. 2017). Die Stadtquartiere selbst sind dabei kompakt gehalten und entsprechen dem Leitbild einer Stadt der kurzen Wege. Sie sollen den Umstieg vom Auto auf andere Mobilitätsmodi erleichtern und werden daher gegenwärtigen Herausforderungen wie Mobilitätswende und Klimaanpassung in hohem Maße gerecht. Vor allem der Verkehrs- und Gebäudesektor sind zwei Bereiche, in denen es zurzeit noch sehr schwer fällt, Klimaziele zu erreichen.
Doch die meisten Bahnhöfe, an denen die Strategie in Deutschland Anwendung finden kann, entstanden bereits im 19./20. Jahrhundert; entsprechend ist eine solche Strategie in Deutschland als Bestandsentwicklungsstrategie weiterzuentwickeln. Folglich wurden in ersten Diskussionen unter den 12 Mitgliedern des Arbeitskreises die Interessenschwerpunkte Städtebau und Klimakrise für die gemeinsamen Auseinandersetzu mit dem Thema deutlich. Dabei ist vor allem die Beschäftigung mit dem Bestehenden relevant: Warum wird Transit Oriented Development (bisher) stark auf Neubau fokussiert? Wie erfolgen Stadterneuerung und Umbaustrategien? Welche Potenziale bietet eine kritische Betrachtung des Bestands?
Mit der Arbeit des Arbeitskreises wird das Thema in der inter- und teildisziplinären Vielfalt von Raumplanung, Städtebau, Freiraumplanung, Regionalplanung, Stadterneuerung und Verkehrsplanung positioniert. Zudem sollen die Ergebnisse auch beratend für die Bundes- und Landespolitik aufbereitet werden, mit dem Ziel, dass Kommunen Experimente machen können, die mindestens begleitend beforscht werden können oder als Anwendungsforschung von vornherein transfer- und transformationsorientiert gemeinsam von Wissenschaft und Praxis stattfinden.
Kontakt
Dr. Arvid Krüger (Wissenchaftlicher Mitarbeiter I Fachgebiet Stadterneuerung und Planungstheorie)
- Telefon
- +49 561 804-2934
- arvid.krueger[at]asl.uni-kassel[dot]de
- Standort
- Gottschalkstraße 30
34127 Kassel
- Raum
- Gottschalk 30, Raum 1005