Sozial-ökologische Wohnbaustrategien feministischer Bewegungen

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Ausstellung Visiting Inken & Hinrich Baller, Mai/ Juni 2024 in der Ausstellungshalle der Kunshochschule Kassel

Die feministische Planerinnenbewegung der 1970/80er Jahre in der BRD – insbesondere im Umfeld Kassels –, hat eine Reihe gemeinschaftlicher Wohn- und Gewerbebauten hervorgebracht. Das Forschungsvorhaben widmet sich der Frage, wie sich feministische Gestaltungsansätze, die in der neuen Frauenbewegung verankert waren, in Architektur- und Stadtplanungsprojekten materialisierten und welche Bedeutung sie für die heutigen multiplen Krisen – Klimawandel, Finanzialisierung von Wohnraum und soziale Ungleichheit – haben. 

Kassel nimmt in diesem Zusammenhang eine bisher wenig erforschte Schlüsselrolle ein, da zum einen einflussreiche Frauen wie Margrit Kennedy, die Initiatorin der Bauwelt-Sonderausgabe 31/32, Inge Meta Hülbusch, Inken Baller und Ruth Becker – Autorin des Grundlagenwerks Frauenwohnprojekte 2009 – in Kassel lehrten und wirkten; zum anderen entstanden aus dem Kontext der sich 1983 in Kassel gegründeten FOPA e.V. (Feministische Organisation von Planerinnen und Architektinnen) für das Forschungsprojekt relevante Wohnbauprojeke.

Zentrale Forschungsfragen lauten daher: Wie entstanden feministische Wohnprojekte und wie wären solche heute noch möglich? Welche Aspekte tragen zum Gelingen und zur Resilienz der konkreten Projekte bei? Wo(ran) scheiterten diese Projekte? 

So werden für das Forschungsvorhaben auch die Diskurse und Protestformen der Bewegung, ihre Einmischung in politische Prozesse, gendersensitive Finanzierungswege und alternative Eigentumsformen untersucht. Welchen Einfluss hatten und haben die Eigentumsverhältnisse, Selbstorganisation, Verwaltungsstrukturen und alternative Finanzierungswege auf die Projekte? 

Forschende: Gabu Heindl, Sabine Conti, Nina Manz, Florine Schüschke