Kooperative Systemplattform für Videoupload, Bewertung, teilautomatisierte Analyse und Archivierung (PERFORMANCE)

Die Terroranschläge von Boston und Paris, die Vorfälle in der Silvesternacht in Köln sowie der Amoklauf in München haben die Bereitschaft der Bevölkerung gezeigt, die Arbeit der Ermittlungsbehörden durch die Bereitstellung privat aufgenommener Lichtbild- und Videodaten zu unterstützen. Beispielsweise wurde der Polizei für die Aufklärung der Geschehnisse in Köln privates Bild- und Videomaterial in einem Umfang von mehreren hundert Stunden zur Verfügung gestellt.

Allerdings stellt die Auswertung des umfangreichen Bild- und Videomaterials die Ermittlungsbehörden vor große Herausforderungen. Im Rahmen des Verbundvorhabens "Kooperative Systemplattform für Videoupload, Bewertung, teilautomatisierte Analyse und Archivierung (PERFORMANCE)" wurde daher eine kooperative Systemplattform für Video-Upload, Bewertung, teilautomatisierte Analyse und Archivierung realisiert, die eine zeitnahe forensische Analyse von Bild- und Video-Massendaten erlaubt und die Ermittler so bei ihrer Arbeit unterstützt. Bei großen und komplexen Ermittlungssachverhalten (z.B. terroristischen Anschlägen) wird die Analysefähigkeit durch die Einbindung externer personeller und gegebenenfalls infrastruktureller Ressourcen schnell erweiterbar. Erforscht wurden dementsprechend Geschäftsmodelle, die es erlauben, privatwirtschaftliche Ressourcen für die Bild- und Videoanalyse einzusetzen, um die Ermittlungsarbeit zu beschleunigen.

Die Universität Kassel, Fachgebiet Öffentliches Recht, IT-Recht und Umweltrecht, untersuchte im Rahmen des Teilvorhabens "Rechtliche Anforderungen und Bewertung" die rechtlichen Anforderungen an die Erlangung und Auswertung des Bild- und Videomaterials unter Hinzuziehung privater Ressourcen. Hierdurch wurde die Rechtmäßigkeit der Bild- und Videoanalyse sichergestellt und auf diese Weise ein rechtskonformer Einsatz der entwickelten Verfahren und eine gerichtliche Verwertbarkeit der Analyseergebnisse gewährleistet.

Partner des Verbundvorhabens waren neben der Universität Kassel das Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) als Konsortialführer, die Digivod GmbH (DIVD), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Sopra Steria GmbH (SOP), die Hochschule Fresenius für Management, Wirtschaft und Medien GmbH (HSF) und die Videmo Intelligente Videoanalyse GmbH & Co. KG (VDMO).

Weitere Informationen

Projektinfos

Finanzierung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit:
Mai 2016 - Juni 2019

Projektverantwortlicher und Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gerrit Hornung, LL.M.

Mitarbeiter:
Dr. Stephan Schindler
Katharina Wentland

Publikationen