Optische Fluoreszenz von flüssigem Wasser nach Anregung mit Röntgenstrahlung

Durch die Kombination einzigartiger experimenteller Techniken wurde erstmals optische Fluoreszenz von flüssigem Wasser nach Anregung mit Röntgenstrahlung gemessen. Dabei konnten bisher unbeobachtete Mechanismen bei der Wechselwirkung der Flüssigkeitsoberfläche mit der umgebenden Gashülle und im Inneren der Flüssigkeit  identifiziert werden.

Illustration der beobachteten Mechanismen.

Trotz seiner Wichtigkeit in vielen Bereichen des täglichen Lebens und der Wissenschaft sind viele Eigenschaften von flüssigem Wasser noch nicht genau verstanden. Zur Untersuchung der elektronischen Struktur von Flüssigkeiten wurde in den letzten Jahrzehnten die Technik des Liquid Microjet entwickelt. Dabei wird ein Flüssigkeitsstrahl von einigen Mikrometern Durchmesser unter Hochdruck ins Vakuum gebracht.

Mittels Elektronenspektroskopie konnten schon viele Erkenntnisse über die elektronische Struktur und Zerfallsmechanismen in Flüssigkeiten und Lösungen gewonnen werden. In einer Kooperation der AG Ehresmann und der Gruppe von Dr. Bernd Winter (FHI Berlin), wurde der Liquid Microjet nun erstmals mit einem Spektrometer für optische Fluoreszenz kombiniert. Dabei konnten drei verschiedene Mechanismen identifiziert werden: I) Emission von gasförmigem Wasser in der Hülle des Jets, II) Anregung der Gasphase in der Jethülle durch Elektronen aus der Flüssigkeitsoberfläche und III) eine ultraschnelle, spektral breite Emission aus dem Volumen der Flüssigkeit.

Anregungsfunktionen von Fluoreszenz aus unterschiedlichen Prozessen.

A. Hans et al. The Journal of Physical Chemistry B  121 2326 (2017)
DOI: 10.1021/acs.jpcb.7b00096

Andreas Hans  @ AGE – Spektroskopie