Bevölkerungswachstum und die steigende Nachfrage nach natürlichen Ressourcen führen weltweit zu einem Verlust an biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen. Um nachhaltige sozial-ökologische Systeme zu entwickeln, müssen wir die komplexen Rückkopplungsschleifen zwischen Natur und Mensch verstehen. Die DFG-Forschungsgruppe „Die Rolle der Natur für das menschliche Wohlergehen im sozial-ökologischen System des Kilimandscharo“ (Kili-SES Phase II) zielt darauf ab, das Potenzial und die Hebel (leverage points) für sozial-ökologische Transformationen zu verstehen, um die Resilienz und Nachhaltigkeit lokaler Gemeinschaften am Kilimanjaro zu verbessern. Damit wollen wir die sozial-ökologische Forschung vorantreiben und eine wissenschaftliche Grundlage für die Entscheidungsfindung schaffen, die nachhaltige Beziehungen zwischen Natur und Menschen am Kilimanjaro und darüber hinaus fördert.
Das Fachgebiet Internationale Agrarpolitik und Umweltgovernance an der Universität Kassel leitet das Teilprojekt 5, das sich mit dem Verständnis sozial-ökologischer Transformationen und der Rolle von Governance und Institutionen beschäftigt. Dieses Teilprojekt zielt darauf ab, die wichtigsten Institutionen und Governance-Arrangements zu identifizieren, die den Beitrag der Natur für den Menschen (NCP) in Bezug auf die landwirtschaftliche Produktion und den Waldschutz gestalten. Außerdem wollen wir verstehen, wie polyzentrische Governance-Ansätze zur Förderung nachhaltiger und widerstandsfähiger lokaler landwirtschaftlicher Gemeinschaften am Kilimandscharo genutzt werden können. Zu diesem Zweck werden wir eine kontextspezifische Bewertung der Rolle polyzentrischer Governance und Institutionen bei der Gestaltung lokaler SES und ihrer Auswirkungen auf Resilienz, Nachhaltigkeit und Transformation durchführen.