Fachbereich 6 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung
Arbeitsgruppe Empirische Planungsforschung
Forschung | Veröffentlichung | Team | Fachbereich 6
Regional- und
Landschaftsentwicklung
Evaluierung des hessischen ländlichen Regionalprogramms

Nach fünf Jahren Laufzeit stellte sich die Frage, welche Wirkungen durch das «Programm für ländliche Regionalentwicklung in Hessen» in den zehn geförderten Regionen erzielt wurden. So entschloss sich 1999 das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, das Forschungsvorhaben der Arbeitsgruppe Empirische Planungsforschung zur Evaluierung des Progamms zur ländlichen Regionalentwicklung in Hessen zu unterstützen. An wesentlichen Arbeitsschritten dieser Evaluierung war zudem eine Gruppe von Studierenden des Vertie-fungsstudiengangs Nachhaltige Regionalentwicklung im Rahmen ihrer Projektarbeit beteiligt.

Die Regionalförderung durch das hessische Regionalprogramm basiert auf der Annahme, dass das Entwicklungspotential in den Regionen selbst ruht und über eine Förderung von Projekten aktiviert werden kann. Die zentrale Fragestellung der Evaluierung lautete daher: Hilft das Regionalprogramm, die Entwicklung von Regionen durch die Förderung von Projekten zu verwirklichen und welchen Beitrag leisten hierbei die regionalen Entwicklungsgruppen? Die Studie untersucht drei Ebenen. Auf der Programmebene wurden zunächst die allgemein formulierten Ziele des Förderprogramms für weitere Untersuchungsschritte ausdifferenziert. Ferner wurde das Regionalprogramm in Beziehung gesetzt zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Modernisierung des ländlichen Raumes. Auf der Handlungsebene wurden drei Gruppen von Akteuren untersucht. Dies waren zunächst die regionalen Entwicklungsgruppen, die selbst Projekte initiieren oder Projektideen aus den Regionen aufnehmen und durch Beratung zur Umsetzungsreife bringen sollen. Die Ämter für Regionalentwicklung, Landwirtschaft und Landschaftspflege entscheiden über die Bewilligung von Projekten, übernehmen aber auch eine beratende Förderung von Projekten. Die dritte Gruppe, die in der Evaluierung berücksichtigt wurde, sind die Projektträger, also jene, die die Förderung beantragen und die Projekte umsetzen. Ebenfalls untersucht wurden Netzwerke, die sich ausgehend von geförderten Projekten in den Regionen herausbilden. Schließlich ist es Ziel der Förderung einer Vielzahl von Projekten, dass sich in den Regionen so etwas wie ein unternehmendes Milieu entwickelt. Daher ist es auch Aufgabe der regionalen Entwicklungsgruppen, die Einzelprojekte untereinander zu vernetzen und Projektfelder in einer Region zu entwickeln.

Für die Evaluierung wurden unterschiedliche Quellen ausgewertet. Den größten Anteil haben hierbei Interviews, die mit allen zuständigen Sachbearbeitern der Ämter und mit allen Geschäftsführern der Entwicklungsgruppen sowie mit einer Auswahl von 58 Projektträgern geführt wurden. Zudem wurden die Daten der 882 geförderten Projekte statistisch ausgewertet.


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