APIKS - Academic Profession in Knowledge Societies

Laufzeit

Juli 2016 bis Juni 2020

Förderer

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Förderkennziffer: M522200

Projektbeteiligte

Nicolai Götze

Dr. Lars Müller

Dr. Christian Schneijderberg (Projektleitung)

 

Öffentliche Projektergebnisse und Scientific use file

In der INCHER-Studie des internationalen Projekts „Academic Profession in Knowledge Societies (APIKS)“ wurde das hauptamtliche wissenschaftliche Personal an deutschen öffentlichen Hochschulen zu Arbeitsbedingungen und Einstellungen befragt. Die Fragebogenerhebung erfolgte im Winter 2017/18. Sie war die 3. Erhebung dieser Art. hre Ergebnisse ermöglichen damit einen Vergleich über eine Entwicklung von mehr als 25 Jahren. Der scientific use file macht die Ergebnisse der jüngsten APIKS-Befragung (2018) der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich.

Zu den 2020 und 2021 erschienenen Publikationen, die die Ergebnisse der Untersuchung präsentieren, wurde im Januar 2022 der Methodenbericht und ein Sientific use file öffentlich zugänglich gemacht.



Projektbeschreibung

Die deutsche Teilstudie des internationalen Projekts „Academic Profession in Knowledge Society (APIKS)“ untersuchte breit und international vergleichend die Arbeitsbedingungen in den Hochschulen - in Forschung, Lehre, dem forschungs- und lehrbezogenen Wissens- und Technologietransfer sowie der Governance bzw. akademischen Selbstverwaltung, die Beschäftigungsbedingungen und die Einstellungen von Wissenschaftler*innen. Für die Untersuchung wurde eine repräsentative Zufallsstichprobe von 24 öffentlichen deutschen Hochschulen gezogen, 12 Fachhochschulen und 12 Universitäten. Die Stichprobe berücksichtigt die regionale Verteilung und Größenunterschiede von Hochschulen sowie Technische Universitäten und als exzellent ausgezeichnete Universitäten. An der APIKS-Untersuchung beteiligen sich Forschungsteams aus etwa 30 Ländern in fünf Kontinenten (z. B. Argentinien, China, Japan, Kanada, Mexiko, Neuseeland, Österreich, Russland, Schweden, Schweiz, Südafrika, Südkorea und USA). In manchen Ländern ist (2020) die Datenerhebung noch nicht abgeschlossen.

Die APIKS-Erhebung 2018 war die dritte Untersuchung dieser Art; sie ist jedoch keine Panelerhebung – ähnliche Befragungen fanden schon 1992 und 2007 statt. 2007 wurden die Studie The Changing Academic Profession (= CAP) und 1992 die so genannten Carnegie-Studie durchgeführt – auch an diesen beiden Untersuchungen war das INCHER-Kassel mit den jeweiligen deutschen Teilstudien beteiligt. Diese drei Befragungen von Wissenschaftler*innen (Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen) an Hochschulen bieten die einmalige Chance, die Entwicklung der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in Forschung und Lehre über fast drei Jahrzehnte hinweg zu erfassen.

Ein neues Thema war in der APIKS Untersuchung der mit Forschung und Lehre verbundene Wissens- und Technologietransfer. In einem Mixed-Methods-Forschungsdesign wurden in einer vertiefenden Untersuchung mit Interviews mit Wissenschaftler*innen von Fachhochschulen und Universitäten und deren wissenschaftsexternen Kooperationspartner*innen Prozesse der Wissensgenerierung in Kooperation zwischen hochschulischen und externen Partner*innen gachgezeichnet.

7.283 Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (Rücklaufquote: 28 Prozent), haben sich im Durchschnitt 37 Minuten Zeit genommen, um den doch recht langen APIKS-Fragebogen auszufüllen – an dieser Stelle sei Ihnen dafür gedankt!

Im Vergleich von APIKS 2018, CAP 2007 und Carnegie 1992 zeichneten sich teilweise überraschend klare Trends über die etwa drei Jahrzehnte deutscher Hochschul- und Wissenschaftsentwicklung ab. Die Entwicklungen wurden mit den Kategorien „organisiert“, „metrifiziert“ und „exzellent“ erfasst. Im (vermeintlichen) Zeitalter der Wissensgesellschaft und Wissensökonomie hätten Kategorien wie gesellschaftliche Relevanz und ökonomischer Nutzen von Forschung und Lehre bzw. Vergesellschaftung von Wissenschaft als eine vierte Kategorie in die vorangestellte Liste mit aufgenommen werden können. Die Autoren haben sich jedoch dagegen entschieden, sie neben die Kategorien „metrifiziert“, „organisiert“ und „exzellent“ zu stellen, denn der Wissens- und Technologietransfer spielt trotz der starken Thematisierung in den 1990er Jahren keine zentrale Rolle in den großen Reformen des Hochschul- und Wissenschaftssektors in den vergangenen drei Dekaden, wie auch die hier vorgelegten ausgewählten Ergebnisse zeigen. Dennoch ist Wissens- und Technologietransfer eine von vielen Wissenschaftler*innen ergriffene Möglichkeit der Wissensschaffung unter Beteiligung von Kooperationspartner*innen, die nicht zur Hochschule und Wissenschaft gehören. Entsprechend war der forschungs- und lehrbezogene Wissens- und Technologietransfer das Schwerpunktthema bei der APIKS 2018-Untersuchung. Im APIKS-Fragebogen wurde eine große Breite von Aktivitäten des Wissens- und Technologietransfers erhoben, welche sowohl die MINT-Fächer als auch die Geistes- und Sozialwissenschaften berücksichtigte.


Veröffentlichungen zur APIKS-Untersuchung

Götze, N. (2021). ‘Higher Education and the Knowledge Economy: Economic Higher Education Policies and the Persistence of the German Research and Development System’, in: Aarrevaara, T. et al. (Eds.), Universities and the Knowledge Society: The Nexus of National Systems of Innovation and Higher Education, The Changing Academy - The Changing Academic Profession in International Comparative Perspective. Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-030-76579-8_14.

Götze, N., Carvalho, T., & Aarrevaara, T. (2021). ‘Academics’ Societal Engagement in Diverse European Binary Higher Education Systems: A Cross-Country Comparative Analysis’. Higher Education Policy 34 (1), 88–109. https://doi.org/10.1057/s41307-020-00222-w.

Müller, L., & Schneijderberg, C. (2020). ‘The Emergence of the Organizational Academic Profession: Vertical differentiation of German universities and the research-teaching nexus.’ Higher Education Forum 17, http://doi.org/10.15027/48954 .

Schneijderberg, C., & Götze, N. (2020). Organisierte, metrifizierte und exzellente Wissenschaftler*innen. Veränderungen der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an Fachhochschulen und Universitäten von 1992 über 2007 bis 2018. Kassel: International Centre for Higher Education Research. http://doi.org/10.5281/zenodo.3949756.

Schneijderberg, C., & Götze, N. (2021). ‘Academics’ Societal Engagement in Cross-country Perspective: Large-n in Small-n Comparative Case Studies’. Higher Education Policy 34 (1),1–17. https://doi.org/10.1057/s41307-021-00227-z.

Schneijderberg, C., Broström, A., Carvalho, T., Geschwind, L., Marquina, M., Müller, L., & Reznik, N. (2021a). ‘Academics’ Societal Engagement in Humanities and Social Sciences: A Generational Perspective from Argentina, Germany, Portugal and Sweden’. Higher Education Policy 34 (1), 42–65. https://doi.org/10.1057/s41307-020-00218-6.

Schneijderberg, C., Götze, N., Jones, G.A., Bilyalov, D., Panova, A., Stephenson, G.K., & Yudkevich, M. (2021b). ‘Does Vertical University Stratification Foster or Hinder Academics’ Societal Engagement? Findings from Canada, Germany, Kazakhstan, and Russia’. Higher Education Policy 34 (1), 66–87. https://doi.org/10.1057/s41307-020-00219-5

Schneijderberg, C., Götze, N., Müller, L., (2022, accepted for publication). ‘A Study of 25 Years of Publication Outputs in the German Academic Profession’, Scientometrics. https://doi.org/10.1007/s11192-021-04216-2

Schneijderberg, C., Müller, L., & Götze, N. (2020). Is the German Academic Profession on Metrification Autopilot? A Study of 25 Years of Publication Outputs. SocArXiv. https://doi.org/10.31235/osf.io/mcs3g

Schneijderberg, C., Müller, L., & Götze, N. (2022). The Academic Profession in Knowledge Societies (APIKS) 2018. Daten- und Methodenbericht zur deutschen Teilstudie der APIKS-Erhebung. Kassel: Kassel: International Centre for Higher Education Research.