Gesamtvorhaben

Wer sich in der digitalen Welt bewegt, ist mit einer Überkomplexität an Informationen, Angeboten, Empfehlungen, Reizen sowie mit schwer durchschaubaren Geschäftsmodellen, mächtigen Plattformen und einem wachsenden Einfluss von künstlicher Intelligenz konfrontiert. Zugleich werden die Nutzer:innen mit ihren Daten und Verhaltensweisen selbst zum Teil dieses digitalen Universums. Darin kompetent navigieren und ihre informationelle Selbstbestimmung verteidigen zu können, fühlen sich viele Nutzer:innen im Rahmen ihres schnelllebigen Alltags überfordert. Sie benötigen daher Unterstützung, die allein durch weitere digitale Handreichungen oder technische Tools nicht zufriedenstellend eingelöst werden kann.

Um herauszufinden, wie Verbraucher:innen bei der Entwicklung kritischer Nutzungskompetenz besser unterstützt werden können, untersucht das Forschungsprojekt BeDeNUTZ daher, welche Möglichkeiten und Potenziale Institutionen des Verbraucherschutzes haben, um die informationelle Selbstbestimmung durch innovative Beratungsangebote und -formen zu stärken. Dazu werden im Projekt neue Formen der Verbraucherberatung und der wechselseitigen Kompetenzstärkung exploriert und mit einer professionstheoretischen Perspektive analysiert.

Um dies zu erreichen, erforschen die Fachgebiete Soziologische Theorie der Universität Kassel und Verbraucherinformatik der Universität Siegen – neben dem Beratungsbedarf von Verbraucher:innen in der digitalen Welt – die konkreten Beratungsaktivitäten der Praxispartner im digitalen Verbraucherschutz: der Verbraucherzentrale NRW (VZ NRW) und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Durch diese Kooperation wird es möglich, nicht nur neue Erkenntnisse über Beratungsbedarfe zu produzieren, sondern diese Erkenntnisse auch in neue Praxiskonzepte zu überführen.