Projektabschluss 2014
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Alexander Roßnagel |
Ansprechperson: | Paul C. Johannes, LL.M. |
Laufzeit: | 02/2010 - 01/2014 |
Fördernde Einrichtung: | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |
Projektwebseite: | https://www.belab-forschung.de/projekt.html |
Kurzbeschreibung:
Das Projekt verfolgt das Ziel, ein Konzept für die beweissichere elektronische Langzeitarchivierung (LZA) von Forschungsprimärdaten und Labormetadaten zu entwickeln und prototypisch umzusetzen. Der Schwerpunkt der Erstellung von Forschungsdokumentationen liegt in der Anfertigung eines Laborbuchs. Ein Laborbuch ist ein Notizbuch, in dem die Planung, Durchführung und Auswertung von wissenschaftlichen Experimenten dokumentiert wird. Das Laborbuch wird zunehmend elektronisch geführt. Dadurch wird das Laborpersonal besonders vom ständigen Aufschreiben der Messwerte entlastet und durch Zusatzfunktionalitäten unterstützt. Ein elektronisches Laborbuch (ELN), bietet wesentliche Vorteile: Ablese- und Schreibfehler werden vermieden, eine Suchfunktion ermöglicht die schnelle Suche nach Experimenten, Ergebnissen, Versuchsparameter oder Messdaten. Im Rahmen des Projekts wird untersucht, inwieweit eine fälschungssichere Ablage und Aufbewahrung dieser Daten durch die Verwendung elektronischer Signatur- und Kryptographieverfahren bei der Umsetzung eines elektronischen Laborbuchs erreicht werden kann. Dabei wird der Prozess der Erhebung und Archivierung von Forschungsprimärdaten analysiert. Es wird untersucht, wie die Korrektheit und Vollständigkeit der Daten durch die Transparenz von Prozessen und Dokumentation gewährleistet werden kann. Dazu wird ein Konzept entwickelt, wie die Erzeugung und Integrität der Forschungsdaten mit elektronischen Verfahren dauerhaft so abgesichert werden kann, dass Beweissicherheit gewährleistet wird. Analysiert werden wird, welche Rechtsgüter und Gesetze bei der Erhebung und Archivierung zu beachten sind, um eine rechtskonforme Gestaltung von Konzept und Prototyp sicherzustellen.
Das Projekt wird von Februar 2010 bis Januar 2014 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Projektpartner:
- Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Jan Marco Leimeister |
Ansprechperson: | Christoph Peters |
Laufzeit: | 09/2010 - 03/2014 |
Fördernde Einrichtung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung unter der Projektträgerschaft des DLR |
Projektwebseite: | Homepage EDiMed |
Kurzbeschreibung:
Das Gesundheitswesen in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, da es in der jetzigen Form langfristig nicht tragfähig ist. Demographischer Wandel und kontinuierlicher Anstieg der Kosten sind nur zwei von vielen Gründen, die die Produktivitätsbetrachtung von Dienstleistungen unabdingbar machen. Dies gilt in besonderem Maße für die stetig wachsende Zahl telemedizinischer Dienstleistungen. Das Verbundprojekt "EDiMed - Effizienzbewertung von Dienstleistungskonfigurationen in der Telemedizin" hat das Ziel durch intensive Betrachtung telemedizinischer Dienstleistungen ein Instrument zu schaffen, das solche Dienstleistungen in Hinblick auf Ihre Produktivität bewertbar macht. Dadurch soll eine Verbesserung der Versorgungsprozesse durch Telemedizin ermöglicht werden. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf das Zusammenspiel von (Teil-) Automatisierung durch IT-gestützte Dienstleistungen sowie die Integration von Patienten gelegt. Auch soll untersucht werden, wie durch die Betrachtung der Dienstleistungen aus einer Prozessperspektive, Teilprozesse so konfiguriert werden können, dass sie zu neuen, innovativen Angeboten führen, die die Telemedizin-typischen Potentiale von IT-Unterstützung, Kundenintegration und Automatisierung optimal nutzen. In diesem Zusammenhang werden zudem neue Geschäfts-, Betreiber-, und Service-Modelle analysiert.
Projektpartner:
- Georg-August-Universität Göttingen: Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling, Abteilung Medizinische Informatik, und Lehrstuhl für Informationsmanagement,
- Universität Bielefeld: Lehrstuhl für Gesund-heitsökonomie und Gesundheitsmanagement.
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Gerd Stumme |
Ansprechperson: | Prof. Dr. Gerd Stumme |
Laufzeit: | 04/2011 - 03/2014 |
Fördernde Einrichtung: | EU im Rahmen des EU/ICT FP7, FET Open scheme |
Projektwebseite: | Homepage EveryAware |
Kurzbeschreibung:
Das europäische FET-Open-Projekt EveryAware hat sich zum Ziel gesetzt, die Umweltwahrnehmung und das Umweltbewusstsein zu schärfen und somit das Verhalten der Menschen zu verändern. Hierzu wird eine neue Plattform entwickelt, die Sensortechnologien, Netzanwendungen und Datenverarbeitungswerkzeuge integriert. Sie ermöglicht es Bürgern, mit Hilfe ihrer Smartphones die Umweltbedingungen ihrer persönlichen Umgebung zu erfassen und zentral auf einem Server zu sammeln. Das erste Experiment beschäftigt sich mit Lärmverschmutzung; während in nachfolgenden Projekten Luftverschmutzung und Radioaktivität angegangen werden.
In EveryAware werden Methoden für Echtzeit-Analysen von Sensordaten und von subjektiven Meinungen entwickelt, die es erlauben, den Bürgern direktes Feedback zu geben. In dem Projekt werden darüber hinaus sowohl empirisch als auch theoretisch die Prozesse der Meinungsbildung und –dynamik und ihr Einfluss auf Verhaltensänderungen untersucht.
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Ludger Schmidt |
Ansprechperson: | Rolf Braun, M. Sc., Benjamin Strenge, M. Sc. |
Laufzeit: | 08/2011 - 10/2014 |
Fördernde Einrichtung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Projektwebseite: |
Kurzbeschreibung:
Das zweirädrige Elektrofahrzeug E2V soll eine Lösung für die Mobilität in Gebieten schaffen, die außerhalb der öffentlichen Verkehrsräume liegen, wie zum Beispiel in Parklandschaften, Flughäfen oder Fußgängerzonen. Personen, die zum erstem Mal einem solchen Fahrzeug gegenüberstehen und unter Umständen auch in ihrer körperlichen Beweglichkeit eingeschränkt sind, sollen damit ein ihnen noch unbekanntes Gebiet erkunden und dazu touristische Informationen erhalten. Für die Akzeptanz bei dieser Zielgruppe und den sicheren Einsatz des Fahrzeugs sind eine intuitive Benutzbarkeit, Fahrerassistenzfunktionen und die kontextsensitive Bereitstellung von touristischen Informationen mit einer interaktiven Mensch-Maschine-Schnittstelle notwendig.
- Touristische Information für die Nutzer wie Hinweise, Bilder, Hintergrundinformationen, die jeweils auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden und kontextsensitiv zum richtigen Zeitpunkt oder am richtigen Ort dargeboten werden.
- Bedienungsrelevante Information für die Nutzer wie Informationen durch das Fahrzeug zu Handhabung, Ausleihbedingungen, Verkehrsregeln, Grenzen des Verkehrsbereiches, Sicherheitsaspekten, die auf Anfrage, bei Bedarf oder bei drohender Fehlbedienung ausgegeben werden.
- Informationen über das Fahrzeug zur Darstellung in einer Zentrale des Flottenbetreibers wie Position, Ladezustand, Unterstützungsbedarf der Nutzer.
In diesem Forschungs- und Entwicklungsprojekt werden zunächst die Informations- und Interaktionsbedürfnisse der zukünftigen Nutzer und Betreiber ermittelt, dann geeignete Mensch-Maschine-Schnittstellen entworfen und in Prototypen umgesetzt. Abschließend wird die Machbarkeit und Akzeptanz dieses neuen Fahrzeugkonzeptes unter Beteiligung von Nutzern und Betreibern in einer Pilotstudie untersucht.
Das Projekt E2V ist Teil der Aktivitäten des fachbereichsübergreifenden Forschungsverbunds Fahrzeugsysteme (FAST) der Universität Kassel.
Kooperationspartner:
- Fachgebiet Fahrzeugsysteme und Grundlagen der Elektrotechnik der Universität Kassel
- Fachgebiet Anlagen und Hochspannungstechnik der Universität Kassel
- Fachgebiet Leichtbau-Konstruktion der Universität Kassel
- Fachgebiet Elektrische Energieversorgungssysteme der Universität Kassel
- FINE Mobile GmbH, Rosenthal
- Ernst Hombach GmbH & Co. KG, Uehlfeld
- E.ON Mitte AG, Kassel
- Hymer Leichtmetallbau GmbH & Co. KG, Wangen
- Hella KGaA Hueck & Co., Lippstadt
- Krebs und Aulich GmbH, Derenburg
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Kurt Geihs |
Ansprechperson: | Daniel Saur, Tareq Rezaul Haque, Stephan Opfer |
Laufzeit: | 04/2011 - 03/2014 |
Fördernde Einrichtung: | Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie |
Projektwebseite: | Homepage IMPERA |
Kurzbeschreibung:
In dem Forschungsvorhaben IMPERA werden Strategien zur verteilten Missions- und Aufgabenplanung für extraterrestrische Missionen untersucht. Ein Beispiel dafür ist die Exploration einer unbekannten lunaren Umgebung durch ein Team von mobilen Robotern. Die Planung bezieht sich auf mobile verteilte Robotersysteme, die in ihrer Art heterogen sein können und eine Planung auf Missionsebene ermöglichen. Ziel ist die Entwicklung einer standardisierten modularen Planungsarchitektur in Form einer Software, welche integriert und verteilt auf mehreren Robotersystemen operiert. Das Fachgebiet Verteilte Systeme konzentriert sich im Projekt IMPERA maßgeblich auf die theoretische Herleitung einer maschinenverständlichen Sprache zur Missionsbeschreibung. Darauf aufbauend wird ein Planungssystem entwickelt, welches beschränkte Ressourcen, wie Energie und heterogene Fähigkeiten, berücksichtigen kann.
Das Projekt wird für den Zeitraum 01.04.2011 – 31.03.2014 von der Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. mit insgesamt 1,5 Mio. EURO aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert.
Projektpartner:
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Alexander Roßnagel |
Ansprechpersonen: | Steffen Kroschwald, LL.M, Ass. Jur. Magda Wicker |
Laufzeit: | 2012 - 2014 |
Fördernde Einrichtung: | Zweckverband Grevesmühlen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung |
Projektwebseite: | Homepage Kooperatives Prozessregister |
Kurzbeschreibung:
Kommunale Verwaltungen, Behörden und Zweckverbände in Deutschland werden derzeit technisch und organisatorisch stark umgebaut. Im Mittelpunt steht dabei die Effektivierung von Prozessen, insbesondere zum Zwecke des Bürokratieabbaus und der Haushaltskonsolidierung. IT-gestützte Methoden zur Prozess- und Wissensverwaltung spielen bei diesem Verwaltungsumbau eine zentrale Rolle. Um Verwaltungsabläufe zu effektiveren, sollen unter anderem auch sogenannte Prozessregister erstellt werden, in denen Wertschöpfungsprozesse und ihre Beteiligten definiert und abgebildet werden können. Das „Kooperative Prozessregister Grevesmühlen“ ist ein Projektvorhaben, das, aufbauend auf bestehenden Erfahrungen und Systemumgebungen neuartige Technologien im Bereich Wissens- und Prozessmanagement entwickelt und auch anwendet. Ziel ist es, dass Bürger und Unternehmen Informationsanforderungen situationsabhängig und interaktiv an die kommunalen Dienste stellen können und Sachbearbeiter in den Kommunen und die Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen mit dem Prozessregister die Möglichkeit erhalten, Prozesswissen, Dienste und Werkzeuge on Demand zu nutzen. Neben technischen und verwaltungsorganisatorischen Problemen stellen sich im Rahmen des Projektes auch zahlreiche rechtliche Probleme, die durch die Projektpartner um die Projektgruppe für verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) näher untersucht und, soweit möglich, einer Lösung zugeführt werden sollen. Hierzu gehören unter anderem Fragen des Datenschutzes – allen voran des Mitarbeiterdatenschutzes -, des Urheberrechts, des Haftungsrechts sowie des kommunalen Verwaltungs- und Beschaffungsrechts.
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr.-Ing. Klaus David, Prof. Dr. Alexander Roßnagel |
Ansprechperson: | Dr.-Ing. Rico Kusber, Dr. Silke Jandt |
Laufzeit: | 04/2011 - 03/2014 |
Fördernde Einrichtung: | Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des Wettbewerbs IT2Green |
Projektwebseite: |
Kurzbeschreibung:
In den nächsten drei Jahren werden die Industriepartner E.ON Mitte und Siemens gemeinsam mit dem Institut für dezentrale Energietechnologie (IdE), den Fachgebieten Kommunikationstechnik (ComTec) und Öffentliche Recht (Projektgruppe provet) der Universität Kassel und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) ein System entwickeln, welches unter Berücksichtigung des nutzerabhängigen Verhaltens so viel Energie wie möglich an Büroarbeitsplätzen einsparen soll.
Anwenderspezifische Informationen, wie die Aktivität und der Standort der Büroangestellten werden mithilfe von drahtlosen Sensornetzwerken und Mobiltelefonen erfasst, um elektrische Geräte und Energieverbraucher automatisch zu schalten. Das pinta-System wird zunächst in einer Laborumgebung des Fachgebiets ComTec an der Universität Kassel sowie bei Siemens in München
entwickelt und getestet. Anschließend wird es in einem Verwaltungsgebäude einer hessischen Kommune im Netzgebiet der E.ON Mitte implementiert und erprobt.
Das Teilprojekt „Rechtsfragen“ befasst sich mit Fragen, die einerseits den Forschungsprozess und insbesondere die Feldstudien betreffen sowie andererseits für die Nutzung von Pervasive Computing in Büroräumen hinsichtlich der informationellen Selbstbestimmung der Nutzer relevant sind.
Projektpartner:
Siemens AG,
E.ON Mitte AG,
Fraunhofer Institut für Windenergie und Systemtechnik,
Institut dezentrale Energietechnologien gGmbH
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr.-Ing. Klaus David, Dr. Sian Lun Lau |
Ansprechperson: | Dipl.-Wirt.-Inf. Andreas Jahn |
Laufzeit: | 10/2011 - 10/2014 |
Fördernde Einrichtung: | EU |
Projektwebseite: | Homepage Seam4us |
Kurzbeschreibung:
Untergrundbahn (U-Bahn) Systeme sind große Energieverbraucher (z.B. 63,1 Millionen kWh / Jahr). Solche Beförderungssysteme haben erhebliche Auswirkungen auf den Energieverbrauch auf regionaler Ebene. Ein Drittel der benötigten Energie wird für den den Betrieb von Teilsystemen der U-Bahn-Stationen aufgewendet. Diese Teilsysteme sind z.B. Lüftungssysteme, Fahrstühle und Beleuchtungen. Von der benötigten Energie kann zurzeit nur ein kleiner Teil gespeichert werden. Das Ziel des SEAM4US Projektes ist es, fortgeschrittene Technologien für die optimale Energieeinsparung in U-Bahn
Systemen zu entwickeln. Die Technologien würden eine Einsparung an Strom von ca. 5% im Jahr bewirken. Das entspricht einem Stromverbrauch von ca. 700 Haushalten. Das Hauptziel des Projektes ist die Gestaltung von Systemen für ein optimiertes und integriertes Energie-Management und die Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungssystems, um mittelfristige Investitionen voranzutreiben.
Das Projekt wird von der EU im Rahmen des 7th Framework Program (FP7) gefördert. Laufzeit: 03.10.2011 – 02.10.2014.
Projektpartner:
Cofely Italia SpA (Italien) – Koordinator;
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung e.V (FIT) (Deutschland);
Universität Kassel (ComTec) (Deutschland);
Teknologian tutkimuskeskus VTT (Finnland);
Università Politecnica delle Marche (Dipartimento di Architettura Construzione e Strutture) (Italien);
Almende B.V. (Niederlande);
CNET Svenska AB (Schweden);
Ferrocarril Metropolita de Barcelona SA (TMB) (Spanien);
Universitat Politecnica de Catalunya (Spanien)
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Alexander Roßnagel |
Ansprechperson: | Christian Geminn |
Laufzeit: | 02/2011 - 01/2014 |
Fördernde Einrichtung: | Euopean Commission / Europäische Kommission |
Projektwebseite: | Homepage SIAM |
Kurzbeschreibung:
Das SIAM-System zur Entscheidungshilfe soll die mit der Bewertung von Sicherheitsmaßnahmen und -technologien verbundene Komplexität vermindern. Wo heute Entscheidungsträger von den vielen betroffenen Wissenschaftsbereichen bis hin zu nationalen und kulturellen Interessenslagen eine große Bandbreite von relevanten Faktoren überschauen müssen, will SIAM die benötigten Informationen dem Entscheidungsträger in einer strukturierten Weise vermitteln. Es verbindet die betroffenen Aspekte und reduziert ihre Komplexität, indem es eine Reihe von Richtlinien und eine Datenbank zur Entscheidungshilfe bereitstellt.
Eines der Hauptziele des Projekts ist die Verkleinerung der Kluft zwischen der Bekämpfung krimineller Bedrohungen einerseits und potentieller Verletzungen von Freiheitsrechten andererseits, die mit vielen Sicherheitsmaßnahmen und -technologien verknüpft sind.
Des Weiteren integriert SIAM über die Durchführung von vier Fallstudien, die ein signifikantes Level von Sicherheitsmaßnahmen und –technologien beinhalten, praktische Erfahrungen mit ebensolchen Technologien in das System zur Entscheidungshilfe. Da sie durch extensive Literaturrecherche und das Einholen der Erfahrungen von Europas führenden Experten in den Bereichen Sicherheit und Bürgerrechte flankiert wird, wird die Seite der praktischen Anwendung somit durch aktuellstes Wissen erweitert.
Darüber hinaus errichtet SIAM ein Netzwerk von Akteuren, um die für eine anhaltende Kooperation und zukünftige, fruchtbare Interaktion im Sicherheitsbereich notwendigen Beziehungen zu schaffen. Partizipative Elemente wie "stakeholder conferences" sollen die Materie einem größeren Publikum zugänglich machen und so die Zahl der teilnehmenden Akteure weiter erhöhen.
Projektpartner:
- Kingston University, Digital Image Research Centre, London
- Technische Universität Berlin, Zentrum für Technik und Gesellschaft, Berlin
- University of Newcastle, Global Urban Research Unit, Newcastle
- Istituto Superiore sui Sistemi Territoriali per l’Innovazione, Turin
- Tel Aviv University, The Interdisciplinary Center for Technology Analysis and Forecasting, Tel Aviv
- Vrije Universiteit Brussels, Center for Law, Science, Technology and Society Studies, Brüssel
- University of Edinburgh - School of Social and Political Studies, Edinburgh
- Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Berlin
- Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, Berlin
- Flughafen Berlin Schönefeld GmbH, Berlin
- London Underground Limited, London
- Gruppo Torinese Trasporti, Turin
- Ben Gurion International Airport, Tel Aviv
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Alexander Roßnagel |
Ansprechperson: | Dr. Silke Jandt |
Laufzeit: | 06/2013 - 02/2014 |
Fördernde Einrichtung: | DATEV eG, Nürnberg |
Projektwebseite: | Homepage Simulationsstudie Ersetzendes Scannen |
Kurzbeschreibung:
Laut Statistischem Bundesamt sind in Deutschland jährlich 35 Milliarden Rechnungen zu archivieren. Aufgrund zunehmender Digitalisierung konnte der jährliche Kostenaufwand hierfür bereits von 6,2 auf 3,2 Milliarden Euro gesenkt werden. Bestandteil dieser Digitalisierung ist auch das ersetzende Scannen vorhandener Papierdokumente. Was für Unternehmen jedoch von Vorteil ist, ist aus Sicht des Rechts hochproblematisch. Kann im Streitfall nicht auf die Originalurkunde zurückgegriffen werden, ergibt sich ein Beweisproblem, weil ein Urkundsbeweis nicht mehr möglich ist. Dieser ist mit im Beweisrecht geregelten Vermutungen zur Echtheit der Urkunde, zu deren Inhalt und zu deren Zurechnung zum Aussteller verbunden. Diese beweisrechtlich privilegierenden Vermutungen können für das gescannte elektronische Dokument nicht in Anspruch genommen werden.
In der Simulationsstudie werden ersetzend gescannte Rechnungen und Belege dem Praxistest unterzogen. Reale Richter, Rechtsanwälte und Sachverständige testen in simulierten Gerichtsverhandlungen den Beweiswert ersetzend gescannter Dokumente. In sieben Fällen vor dem Zivilgericht und in sieben Fällen vor dem Finanzgericht wird über den Beweiswert von vielfältigen Dokumenten gestritten werden, die von verschiedenen Akteuren mit unterschiedlichen Scan-Verfahren und differierenden Sicherungen erstellt werden.
Die Simulationsstudie ist eine wissenschaftliche Methode zur Technikbewertung und -gestaltung, die durch die Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) der Universität Kassel bereits mehrfach erfolgreich angewandt wurde. Mit ihrer Hilfe kann in einer simulierten Umgebung Erfahrung im Umgang mit moderner Technik gesammelt und Vorschläge zur Gestaltung dieser Technik und ihrer rechtlichen Rahmenbedingungen erprobt werden. Das Scannen als solches ist zwar keine neue Technik mehr. Allerdings ist der Umgang mit gescannten Dokumenten vor Gericht nach wie vor mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.
Weitere Informationen finden Sie in einem zusammenfassenden Abschlussbericht des Projekts.
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Jan Marco Leimeister |
Ansprechperson: | Matthias Söllner |
Laufzeit: | 12/2011 - 11/2014 |
Fördernde Einrichtung: | Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) |
Projektwebseite: | Homepage Value4Cloud |
Kurzbeschreibung:
Ziel des geförderten Projektes Value4Cloud ist die Erforschung und Entwicklung Markt unterstützender Mehrwertdienste rund um das Cloud Computing. Die Einbindung dieser Mehrwertdienste in bereits bestehende Marktplätze und Informationsportale (wie BITKOM cloud-practice.de) richtet sich an Anwender und Anbieter aus dem deutschen Mittelstand. Dies erfolgt beispielsweise durch die Strukturierung der bereitgestellten Informationen, die Kategorisierung von Cloud Services, durch Dienste zur Qualitätsbewertung von Cloud Services, Dienste zum Benchmarking von Cloud Services und zur Vertrauensunterstützung. Anbieter werden beispielsweise durch Gestaltungsvorschläge für die Entwicklung rechtsverträglicher Cloud-Service-Angebote sowie Open-Service-Innovation unterstützt. Neben der Implementierung und Pilotierung der Mehrwertdienste werden Geschäfts-, Service- und Betreibermodelle entwickelt.
Projektbeteiligte:
- Fortiss GmbH , An-Institut der TU München, Prof. Dr. Helmut Krcmar
- Universität Kassel, Prof. Dr. Alexander Roßnagel
- Universität Kassel, Prof. Dr. Jan Marco Leimeister
- Universität zu Köln, Prof. Dr. Ali Sunyaev
- gate (Garchinger Technologie- und Gründerzentrum GmbH)
- SpaceNet AG
- weitere Transferpartner im Projektkonsortium
Projektverantwortlich im ITeG: | Prof. Dr. Alexander Roßnagel |
Ansprechperson: | Dr. Philipp Richter |
Laufzeit: | 01/2011 - 07/2014 |
Fördernde Einrichtung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Projektwebseite: | Homepage VASA |
Kurzbeschreibung:
Kritische Infrastrukturen, wie Logistik, Transport, Lebensmittelwarenketten, digitale Netzwerke und Energieversorgung sowie Daten und Kommunikations-netzwerke sind in vielfältiger Weise miteinander verflochten. Die wechsel-seitigen Abhängigkeiten können dazu führen, dass Störungen in einem Bereich negative Folgen in einem anderen Bereich hervorrufen – bis hin zu Kaskaden mit weitflächigen Ausfällen. Dies gilt vor allem für das Stromnetz als primäres Energieversorgungsnetz der lokalen Infrastrukturen und für vernetzte Informations- und Kommunikationssysteme, die heute in praktisch allen Infrastrukturen entscheidend zu deren Funktion beitragen. Um dieses komplexe System von abhängigen Infrastrukturen, insbesondere in kritischen Situationen wie etwa dem Ausfall des Stromnetzes aufgrund technischer Störung oder einer Naturkatastrophe, zu beherrschen, müssen große Mengen an Informa- tionen aus verschiedensten Quellen in kurzer Zeit durch den Menschen als Entscheidungsträger erfasst und verarbeitet werden.
"Visual Analytics" setzt dort an und verbindet die automatische Datenanalyse mit neuartigen Techniken zur Visualisierung. So lassen sich die unterschiedlichen Fähigkeiten von Computer und Mensch optimal nutzen: Der Rechner ist zuständig für die Abarbeitung großer Datenmengen und deren Verwandlung in eine für den Menschen erfassbare optische Darstellung. Der Nutzer kann sich darauf konzentrieren, Muster zu erkennen sowie die betrachteten Daten zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu veranlassen. So soll präventiv das Ausfallrisiko wichtiger kritischer Infrastrukturen vermindert werden und reaktiv ein Schaden so gering wie möglich gehalten werden.
Ziel des Projekts war es, Visual Analytics zum Schutz von kritischen Infra-strukturen, wie Logistik, Transport, Lebensmittelwarenketten, digitale Netz- werke und Energieversorgung, nutzbar zu machen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Verflechtung von Energie- und Informationsinfrastrukturen. Neben der Betrachtung von Betriebsparametern sollen auch moderne Methoden der Informationsgewinnung berücksichtigt werden, wie etwa aus Internet-Nachrichten oder user generated content des Web 2.0. Ergebnis des Projekts ist unter anderem ein Demonstrator.
Das Projekt stand unter Federführung der Universität Konstanz. Es forschen insgesamt sieben Partner unter Beteiligung von Industrie, Katastrophenschutz und Stromnetzbetreibern. Die Projektgruppe provet – im interdisziplinären Forschungszentrum für Informationstechnikgestaltung (ITeG) der Universität Kassel – begleitete das Konsortium mit rechtlicher und ethischer Expertise in der Entwicklung der IT-Lösungen. In einem ersten Schritt wurden die komplexen rechtlichen und ethischen Rahmenbedingen analysiert. Ausgehend von diesem Rahmen wurden im Laufe des Projekts, in enger Zusammenarbeit mit den technischen Partnern, technische Anforderungen und konkrete Gestal-tungsvorschläge entwickelt. Diese flossen bereits in die Entwicklung des Demonstrators mit ein. Insbesondere wurden Fragestellungen zur Nutzbar-machung von Informationen aus öffentlichen Quellen, wie zum Beispiel dem Internet, betrachtet. Hierbei wurden unter anderem die spezifischen Anforderungen an Datenerhebung, Speicherung und Anonymisierung sowie die Regelung von Zugriffs- und Nutzungsbefugnissen untersucht.