Projekt Sentiment | 08.10.2025 | 13:00-14:30

Workshop am 08.10.2025 / 13:00 -14:30 Uhr

Interaktive Hands-On-Session: In dieser interaktiven Hands-On-Session erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in Kleingruppen verschiedene Chat- und Voicebots praktisch zu erproben. Ziel ist es, die Potenziale, Grenzen und Eigenheiten KI-gestützter Kommunikation am eigenen Leib zu erfahren, insbesondere in Bezug auf intime Gesprächsinhalte. Wie responsiv, empathisch oder vertrauenswürdig wirken die Systeme? Welche Informationen geben wir preis, und wie fühlt sich das an?

Input: Im anschließenden Input werden Einblicke in das interdisziplinäre Forschungsprojekt SENTIMENT gegeben. Das Projekt untersucht, wie Menschen in sprach- und textbasierten Dialogen mit KI-Systemen persönliche Informationen teilen – und wie dabei Privatheit gestaltet werden kann. Die Inhalte werden dabei aus psychologischer, informatischer, rechtlicher und künstlerischer Perspektive beleuchtet: Wie verändert KI unser Kommunikationsverhalten? Welche technischen Schutzmechanismen sind notwendig? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden? Und wie kann künstlerische Forschung dazu beitragen, neue Sichtweisen auf intime Mensch-Maschine-Interaktion zu eröffnen?
 

Projektbeschreibung „Sentiment“
> Projektwebsite

Moderne Chatbots basieren auf großen Sprachmodellen und können zunehmend menschenähnliche Gespräche führen. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen KI und realem Kommunikationspartner – vor allem in Anwendungen, die intime Beziehungen simulieren und zur Selbstoffenbarung anregen. Trotz wachsender Verbreitung ist der Schutz persönlicher Informationen in solchen Szenarien bisher kaum erforscht. SENTIMENT, untersucht, wie intime Kommunikation mit Chatbots abläuft und welche Risiken dabei für Datenschutz und Selbstbestimmung entstehen. Forschende aus Psychologie, Informatik, Rechtswissenschaft und Kunst analysieren Selbstoffenbarungsprozesse, entwickeln technische Schutzmechanismen (Privacy by Design) und bewerten deren Wirksamkeit empirisch. Ein zentrales Element ist der Dialog mit der Öffentlichkeit – etwa über eine begleitende Kunstausstellung, die Forschungsergebnisse erfahrbar macht. So schafft SENTIMENT neue Perspektiven für digitale Schutzräume und stärkt die Souveränität von Nutzer*innen im Umgang mit KI-gestützter Kommunikation.
 

 


Projekt DiversPrivat | 08.10.2025 | 15:00-16:30

Workshop am 08.10.2025 / 15:00 -16:30 Uhr

Input: Der Workshop startet mit einem Input, der die ethischen und rechtlichen Probleme bestehender Konzepte von informationeller Selbstbestimmung für vulnerable Gruppen herausarbeitet. Darüber hinaus werden Strategien der Kommunikation von Wissen über Privatheit an  vulnerable Gruppen vorgestellt.

World Café: In einem interaktiven World Café können im Anschluss die einzelnen rechtlichen, ethischen, psychologischen und kommunikationswissenschaftlichen Aspekte des Projekts ‚DiversPrivat‘ vertieft werden.

 

Projektbeschreibung „DiversPrivat“
> Projektwebsite: privacy4all.de

Im digitalen Zeitalter sind Schutzmechanismen für Privatheit besonders wichtig, doch bestehende Datenschutzregelungen zum Teil unzureichend. Menschen erscheinen unterschiedlich vulnerabel, wenn es um Eingriffe in ihre Privatsphäre geht. Dies hat nicht nur strukturelle Ursachen, sondern ist auch durch individuelle Faktoren bedingt. Das Konzept der Einwilligung und der damit verbundenen informationellen Selbstbestimmung ist ein zentraler Aspekt des Datenschutzes. Allerdings sind Ansätze, die sich auf ‚Privacy Literacy‘ und die Fähigkeiten von Durchschnittsnutzerinnen und -nutzer beziehen, für vulnerable Personen ungenügend. Weder schützt ‚Privacy Literacy‘ stets ausreichend, noch ist diese für vulnerable Personen immer erreichbar. Um ein angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten, ist es notwendig, die Vulnerabilität verschiedener Gruppen diversitätsgerecht zu berücksichtigen. Ein neuer Ansatz, der im Rahmen des BMBF-Projekts ‚DiversPrivat‘ untersucht wird, ist der Einsatz viszeraler Reize, die eher auf emotionale statt kognitive Mechanismen setzen, um das Bewusstsein für Privatheitsrisiken zu schärfen.