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11.02.2016 | ITeG

Erfolgreicher Abschluss des BMBF-Projektes Robot}air{

Das ITeG-Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik (Prof. Dr. Ludger Schmidt), das Fachgebiet Mess- und Regelungstechnik der Universität Kassel und Volkswagen Kassel haben ein teilautonomes Robotersystem entwickelt, das Lecks in der Industrieproduktion aufspüren kann. Bestandteil ist ein fliegender Roboter. Das System namens Robot}air{ wurde nun abschließend vorgestellt.

Bei dieser Demonstration zeigte Robot}air{ in einer Produktionshalle der Volkswagen AG, Werk Kassel, wie industrielle Werkhallen auf Druckluftleckagen, Arbeitsumgebungsfaktoren und Wärmeemissionen der Produktionseinrichtungen inspiziert werden können. Das kostengünstige, prototypisch realisierte Robotersystem ist von einem Projektkonsortium unter Beteiligung der Universität Kassel entwickelt und in Labor- und Feldstudien getestet worden.

Das Serviceroboter-System besteht aus einem teleoperiert fliegenden und einem teilautonom fahrenden Roboter, die beide mit multi-modaler Sensorik ausgestattet sind, sowie einem mobilen Leitstand mit einer Datenbrille. Die robotergestützte Inspektion dient zum einen der Detektion und Ortung von Druckluftleckagen und Isolationsschäden an Prozessöfen, um Energie nachhaltiger und wirtschaftlicher zu nutzen. Zum anderen werden Arbeitsumgebungsfaktoren über gesetzliche Vorgaben hinaus erfasst, um gesunde Arbeitsbedingungen sicherzustellen und damit die Produktivität zu steigern.

Durch die regelmäßige Inspektion von Druckluftanlagen werden Lecks frühzeitig entdeckt, dadurch Verluste und der Primärenergieeinsatz verringert, was sich wiederum positiv auf den CO2-Ausstoß und das Klima auswirkt. Durch roboterbasierte Kartierung der lokalen klimatischen Situation können ungünstige Arbeitsumgebungsbedingungen erkannt und vermieden sowie Energieeinsparmöglichkeiten identifiziert werden. Da die Versorgungsleitungen in den Produktionshallen häufig schlecht erreichbar sind und die Produktion nicht unmittelbar betroffen ist, wird dies bisher oft vernachlässigt. Studien haben jedoch gezeigt, dass es sich wirtschaftlich lohnt, signifikante Lecks abzudichten.

Das Projekt war 2013 gestartet; das Bundesforschungsministerium hat es im Rahmen des Programms „IKT 2020 - Forschung für Innovationen“ mit rund 2,2 Mio. Euro gefördert. Es wurde vom Volkswagen Werk Kassel koordiniert, während die wissenschaftliche Leitung vom ITeG-Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik (Prof. Dr. Ludger Schmidt) und dem Fachgebiet Mess- und Regelungstechnik der Universität Kassel übernommen wurde. Weitere Konsortialpartner sind das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie sowie die Firmen Aibotix, Postberg+Co. Druckluftcontrolling, S-Elektronik und Sonotec Ultraschallsensorik Halle. Die Industriepartner werden die wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse weiterverfolgen. Der Abschlussbericht soll demnächst veröffentlich werden.

Weitere Informationen: www.robotair.de