Zurück

Dr. Marilia Horn

Berufsstationen

Ich wurde in Novo Hamburgo (Brasilien) geboren und habe mein Chemiestudium an der Universität von Sao Paulo absolviert. Im Zeitraum von 2012/2013 habe ich einen Postdoc in Frankreich gemacht. Zurück in Brasilien arbeitete ich ein Jahr lang als Juniorprofessorin und als Forscherin an derselben Universität, an der ich mein Studium absolvierte. Seit 2018 bin ich in Kassel.

Mein Fachgebiet

Ich bin eine Postdoc-Forscherin in der Arbeitsgruppe "Makromolekulare Chemie und makromolekulare Materialien" im Fachbereich 10: Naturwissenschaften und Mathematik an der Fakultät für Chemie. Mein Forschungsgebiet ist die Polymerwissenschaft.

Worüber forsche ich?

Momentan umfasst meine Forschung zwei Hauptthemen: Das erste ist die Vorbereitung von Polyelektrolytkomplexen, die in einem biomedizinischen Bereich wie Drug- Delivery-Systemen und Materialien für die Knochengewebsregeneration eingesetzt werden sollen. Das zweite ist die chemische oder physikalische Funktionalisierung von Biopolymeren mit natürlichen Farbstoffmolekülen und die weitere Charakterisierung der gebrauchsfertigen Materialien hinsichtlich der physikalisch-chemischen, thermischen und mechanischen Eigenschaften sowie der Lichtstabilität.

Meine Forschung kurz erklärt

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das eine globale Anstrengung erfordert. Im Wesentlichen konzentriert sich mein Projekt auf die Nutzung chemischer Verbindungen, die aus Biomasse wie dem Abfall der industriellen Verarbeitung von Meeresfrüchten oder Grünlandabfällen gewonnen werden, um sie in wertvolle Materialien umzuwandeln. Dadurch wird die Umweltverschmutzung verringert und gleichzeitig sind diese Materialien nützlich für Anwendungen wie Pharma/Medizin, Brennstoffe und Ersatzstoffe für Kunststoffe.

Dadurch wurde mein Interesse an meinem Beruf und an der Wissenschaft geweckt

Seit ich klein war, war ich oft von Chemie umgeben, da mein Vater von Beruf Chemiker ist. Seine Funktion als frühes Vorbild für mich und seine Hingabe an die Wissenschaften führten dazu, dass ich sehr oft mit den Naturwissenschaften in Kontakt kam. Daher wurde ich schnell inspiriert und wollte in seine Fußstapfen treten und in dasselbe Gebiet einsteigen. Zudem war ich immer neugierig und wollte "das Warum" der Dinge verstehen. Diese Neugier, gepaart mit dem Einfluss meines Vaters, führte dazu, dass ich auf dem Gebiet der Chemie den Abschluss machte und promovierte.

Was macht meine Arbeit so interessant für mich?

Meine Arbeit besteht zum Teil aus Forschung und zum Teil aus Lehre, und mir machen beide Seiten wirklich Spaß. Im Labor arbeite ich mit Kolleg*innen und mit Studierenden zusammen und selbst nach jahrelanger Erfahrung lerne ich jeden Tag etwas Neues, das mich mehr anspornt. Meine tägliche Arbeit besteht darin, Bücher/ Papers zu lesen, über neue Reaktionen/Experimente nachzudenken und diese selbst durchzuführen oder Doktorand*innen und Masterstudierenden dabei zu helfen. Auch der Lehrteil ist für mich spannend. Ich lerne viele verschiedene Studierende aus verschiedenen Teilen der Welt mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten kennen und habe die Chance, mein Wissen und meine Erfahrung mit denen zu teilen, die in der Zukunft große Wissenschaftler*innen oder Fachleute werden können.

Warum sollten Schülerinnen diesen Berufsweg einschlagen?

Kritisches Denken ist vielleicht einer der wichtigsten Aspekte des Lebens in einer Gesellschaft. Besonders in der modernen Welt, in der Informationen über das Internet leicht zugänglich und verbreitbar sind, brauchen wir die Fähigkeit, zwischen richtigen und falschen Informationen zu unterscheiden. Dies geschieht durch kritisches Denken. Es erlaubt uns zu entscheiden, ob wir Informationen vertrauen oder nicht. Ein Studium auf dem Gebiet der Naturwissenschaften ist ein Studium, bei dem wir kritisches Denken jeden Tag anwenden müssen. Wir wollen wissen, wie die Dinge funktionieren, sei es in der Physik oder in der Biologie, und ein*e gute*r Wissenschaftler*in will immer die Wahrheit wissen und denkt deshalb kritisch über alles nach, was er*sie lernt. Wenn du das Interesse und die Motivation hast, zu verstehen, wie die Welt funktioniert, und wenn du wissen willst, wie die Menschheit die Fortschritte in der Technologie erreicht hat und wie sich das auf uns in der Welt auswirkt, dann können Chemie, Physik, Biologie und Mathematik dir das liefern. Natürlich kann man nicht alles lernen, es gibt zu viel Wissen in der Welt. Aber du kannst dich auf verschiedene Bereiche der Tätigkeit wie Forschung, Lehre und in der Industrie konzentrieren, folge einfach deiner Motivation und deinen Interessen.

Diese Eigenschaft hat mir auf meinem Weg besonders geholfen

Motivation ist der größte und wichtigste Teil der Verwirklichung der eigenen Lebensziele. Meine Neugier motiviert mich immer dazu, Wissenschaft zu lernen. Das ist meine Motivation, die mich jeden Tag zur Arbeit gehen lässt. Ich möchte immer wissen, wie die Dinge funktionieren und ich akzeptiere nie eine einfache Erklärung für meine Fragen, ohne alle Punkte davon zu kennen. Das Studium und die Arbeit auf dem Gebiet der Naturwissenschaften haben mir auf meinem Weg und in meiner persönlichen Entwicklung geholfen. Zum Beispiel ist die Fähigkeit, kritisch und rational über ein Problem nachzudenken und zu versuchen, eine Lösung zu finden, anstatt aufzugeben, ein Schlüsselfaktor, den das Studium und die Arbeit meiner Persönlichkeit verliehen haben.

Was ich noch sagen möchte

Schaffe dir eine Motivation, deine Ziele zu erreichen und akzeptiere nicht, dass du nicht in der Lage oder fähig bist, etwas zu tun.

Zurück