Die Bauindustrie ist der Industriesektor, der in der Wirtschaft für die höchsten Umweltbelastungen, in Form von Treibhausgas (THG)-Emissionen und der Nutzung natürlicher Ressourcen, verantwortlich ist. Die Umsetzung ambitionierter Maßnahmen im Bausektor für mehr Klimaschutz und Ressourceneffizienz ist daher ein zentrales Thema der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik, das weltweit höchste Priorität hat. Die derzeit vorhandenen Bewertungssysteme für Nachhaltigkeit im Baubereich betrachten bereits den Klimaschutzaspekt, jedoch erfolgt die Berücksichtigung der Ressourcennutzung, insbesondere von Rohstoffen und Wasser, bisher nur in Ansätzen.
Um Synergien zu nutzen und mögliche Zielkonflikte zu minimieren, müssen daher geeignete Methoden, Indikatoren und Instrumente zur Messung von THG-Emissionen und Ressourcenaufwendungen entwickelt und zur Anwendung gebracht werden.
In diesem Beitrag wird die ökobilanzielle Methodik zur Bewertung der Nutzung natürlicher Ressourcen Material, Energie und Wasser in Relation zur Klimawirkung mit verfügbaren ökobilanziellen Datenbanken für den Bausektor präsentiert.
Der methodische Ansatz wird anhand verschiedener Anwendungsbeispiele für Baumaterialien, Bauteile, Gesamtkonstruktionen, Technologien und Bauprojekte gezeigt.