Aktuelles

"Die Bahn als Treiber der Siedlungsentwicklung?" ist der zweite Titel der Diskussionspapierreihe "Neue Suburbanität".

Im schienengebundenen Nahverkehr sind Doppelstockzüge als schnelle Regionalexpresslinien erfolgreich in der Bewältigung des Stadt-Umland-Verkehrs sind – so erfolgreich, dass auch sie an ihre Kapazitätsgrenzen geraten. Die Pendlerströme richten sich an ihnen aus, sodass die Lagegunst einer Kommune an dieser Strecke hoch ist. In Brandenburg hat das dazu geführt, dass neben den ‚klassischen‘ Umlandgemeinden auch Städte der sogenannten Zweiten Reihe von Zuzügen aus Berlin profitieren – aber nur, wenn sie am RE liegen. Der Artikel geht der Frage nach, inwieweit diese Entwicklung auf ein Zusammenspiel von Raumordnung und Bahnverkehrsplanung zurückgeht oder ob – so die These des Artikels – sich im Grunde genommen raumordnerisch die Bahnplanung nur nachvollziehen lässt.

Call for Papers zur Tagung "Stadterweiterung in Zeiten der Reurbanisierung - neue Suburbanität?"

Nach fast zwei Jahrzehnten der überwiegenden Reurbanisierung mit all ihren positiven wie negativen Aspekten verändern sich sowohl die fachlichen Debatten als auch die Stadtentwicklungspraxis wieder hin zu einer verstärkten Bautätigkeit am Stadtrand. In mehreren deutschen Großstädten entstehen neue Stadtteile für bis zu Zehntausend zukünftige Bewohner:innen. Dabei ist davon auszugehen, dass veränderte Lebensstile, Haushaltsstrukturen und Arbeitsmärkte, die Ausdifferenzierung von Wohn- und Wohnungstypen, von Trägerformen sowie die Infragestellung klassischer „Schlafstädte“ neue Formen von Suburbanität hervorbringen. Die sich hierbei herausbildenden Milieus, stadt- und freiraumplanerischen Leitbilder, Quartierstypen, Governancearrangements und Umsetzungsstrategien sind bislang im Hinblick auf ihre Wirkungen für die Stadtproduktion noch wenig erforscht.

Fragen, die sich in Bezug auf die neuen Quartiere stellen, sind z. B.:

  • Wer lebt eigentlich heute im suburbanen Raum, und unterscheidet sich dieses Leben von dem in älteren Siedlungen? Findet eine Ausdifferenzierung in verschiedene Suburbanitäten statt? Welche Zielgruppen sprechen die neuen Quartiere wodurch an? Wie organisieren die Bewohner:innen ihren Alltag? Welche (sozial-) räumlichen Strukturen unterstützen sie dabei?
  • Wie entsteht suburbanes Leben durch Planung und Aneignung von Gebäuden und ihrem Umfeld? Unterscheiden sich die Arten der Vergemeinschaftung in den neuen Quartieren von denen in gewachsenen (innerstädtischen) Umfeldern?
  • Welche Immobilienangebote werden von welchen Akteuren geschaffen? Welche (neuen) Akteure übernehmen welche Aufgaben und haben welche Kompetenzen? Wie werden Nutzungsinteressen in die Planungsvorhaben einbezogen? Wie entsteht soziale und nutzungsbezogene Mischung?
  • Wie sind suburbane Siedlungen heute strukturiert? Wie gestaltet sich der Bezug zur Landschaft, welche freiraumplanerischen Leitbilder lassen sich erkennen? Welche Freiraumbedingungen werden erzeugt?
  • Wo am Stadtrand werden suburbane Quartiere überhaupt entwickelt? Was sind die Suchkriterien, und welchen planerischen Leitbildern folgen die Planer*innen der suburbanen Siedlungen derzeit?

Die Tagung wird vom Forschungsverbund „Neue Suburbanität“ am Fachbereich Architektur Stadtplanung Landschaftspanung der Universität Kassel veranstaltet und findet online als Videokonferenz am 25. und 26. Oktober statt.

Wir freuen uns über Vorschläge für Beiträge zu den oben genannten oder ergänzenden Fragestellungen aus den Disziplinen der Stadt- und Landschaftsplanung, Architektur, Geographie, Soziologie, Politik-, Kulturwissenschaften und darüber hinaus. Es sind Beiträge von Nachwuchs- oder etablierteren Wissenschaftler:innen sowie aus der Praxis willkommen.

Abstracts von maximal 400 Wörtern senden Sie bitte bis zum 22. Juli 2021 an Henriette Bertram (henriette.bertram[at]asl.uni-kassel[dot]de) und Arvid Krüger (arvid.krueger[at]asl.uni-kassel[dot]de). 

Neue Diskussionspapierreihe gestartet

Im Juni 2021 ist der erste Titel der Diskussionspapierreihe "Neue Suburbanität" erschienen. Der Beitrag "Genderverhältnisse und (suburbaner) Raum – Wechselwirkungen, Wandel und Rolle der Planung" von Henriette Bertram befasst sich mit der gendersensiblen und feministischen Planungskritik an suburbanen Räumen, die in den 1970er Jahren im Zuge der zweiten Frauenbewegung aufkam. Er diskutiert bisherige und aktuelle planerische Reaktionen darauf und präsentiert Handlungsfelder und Maßnahmen des gendersensiblen Planens und Bauens, die zur weiteren Analyse von aktuell entstehenden Großstadtquartieren genutzt werden soll.

Raumplanung "Neue Suburbanität" im November 2019 erschienen

Die Fachzeitschrift RaumPlanung hat der Neuen Suburbanität in Deutschland eine ganze Ausgabe gewidmet. Mehrere Wissenschaftler*innen aus dem Forschungsverbund haben Beiträge für die Ausgabe verfasst. Hier können das Inhaltsverzeichnis sowie eine Vorschau der Ausgabe eingesehen werden.

Wir wünschen eine interessante Lektüre!

Hochschultag Neue Suburbanität in Kassel

Angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums in den prosperierenden Metropolregionen steigt die Nachfrage nach Wohnraum nicht mehr nur in den Kernstädten, sondern oft auch im suburbanen Raum. Die Peripherie der Stadtregionen, die im letzten Jahrzehnt angesichts der Reurbanisierungstendenzen eher aus dem Blickfeld der Planung geraten war, rückt daher wieder stärker in die Aufmerksamkeit.

Beim Hochschultag vor Ort in Kassel, der am 27./28. Mai 2019 stattgefunden hat, wurde daher unter dem Titel „Neue Suburbanität“ die aktuellen Herausforderungen am Rand der Städte diskutiert.

Nähere Informationen dazu sind hier zu finden.