Die Schlag-/Ölmühle  in Oberkaufungen

 

Die Schlag- und Ölmühle hat ihren Standort beim Mühlenweg 6 in Oberkaufungen.

 

Die in 1574 von H. Kremer erbaute Mühle wurde bis 1580 genutzt, bis 1582 stand sie leer.

(vgl. Fritz Meyer (1962): Oberkaufunger – Im Wandel der Zeiten, Hg. Gemeinde

Oberkaufungen, Seite 193)

 

1604 verkaufte Andreas Hocke die Ölmühle an seinen Gevatter Curt Hoffmeister. Um 1680 wird ein Hans George Barchfeld als Schlagmüller erwähnt.

Im Jahr 1694 ist die Schlagmühle im Besitz von Anthonius Landsiedel, der sie 1702 an Conrad Stein (Schlagmüller) weitergab. 1733 kam der Schlag- und Ölmüller Martin Hering dazu und 1738 kam ein weiterer Besitzer hinzu, der Schlagmüller Hans Jost Stein.

Um 1777 ist Martin Hering alleiniger Besitzer der Schlag- und Ölmühle und im Herbst konnten die Einwohner ihr Ölgesäme, als Bucheckern, Leinsamen u. a. schlagen lassen. Da der Umsatz jedoch zu Wünschen übrig ließ, erweiterte er sein Angebot um das Schälen von Gerste und Hirse.

1850 ging die Schlagmühle in den Besitz von Joh. Christoph Hering über.

Um 1890 hieß der Eigentümer Ludwig Friedrich Eggert, der die Schlagmühle in eine Mahlmühle umbaute.

Seit 1910 gehört die Mühle Familie Waurich.

(vgl. Fritz Meyer (1962): Oberkaufunger – Im Wandel der Zeiten, Hg. Gemeinde

Oberkaufungen, Seite 196)

 

Die Mahlmühle wurde bis Mitte der 1980er Jahre genutzt, bis sie in ein Wohnhaus umgebaut wurde. In einem Anbau befindet sich eine Wäscherei und Chemische Reinigung „Waurich Heinrich Mühle Wäscherei“.

 

 

 

(Text von Nicole Neubauer 15.01.2008)

 

 

 

 

Scholz, Th. Hans-Dieter,

“Wasser- und Windmühlen im Landkreis Kassel - Eine Bestandsaufnahme",

herausgegeben vom Regierungspräsidium Kassel,

Kassel 1996

 

Die Schlagmühle in Oberkaufungen ist das Haus Mühlenweg 6. Das zum Betrieb erforderliche Wasser wurde der Losse entnommen. Der Antrieb des Werkes erfolgte durch ein mittelunterschlächtiges Wasserrad von 4,50 m Durchmesser. Der Höhenunterschied hat 0,90 m und die nutzbare Kraft ungefähr 3 - 4 PS = 3 kW betragen. Betrieben wurde ein Walzenstuhl, ein Mahlgang, ein Schrotgang, eine Putzerei und eine Kreissäge. Das Niederschlagsgebiet beträgt für die Anlage 123,9 km².

 

Das Eichpfahlprotokoll wurde am 31. Okt. 1844 gefertigt. Danach wurde die Wasserkraft durch ein unterschlächtiges Wasserrad genutzt. Es hatte einen Durchmesser von 4,02 m und war 0,70 m breit.

 

Die Schlagmühle wird nicht mehr betrieben. Das Wasserrecht ist Kraft Gesetz erloschen, erloschen, weil der Berechtigte 1980 auf es verzichtet hat.

 

Quelle:

Wasserbuchakte des Reg.-Präs. Kassel - 42.2 WNr. Fulda A1c/150 - 154; Erhebung 1956

Eigentümer: Heinrich Waurich, Mühlenweg 6, 34260 Kaufungen, Hess

davor: Joh. Waurich, Christoph Hering (1844)

TK 25 4723 Oberkaufungen