KULADIG
Kulturlandschaft digital
Objekte in der Nordstadt Kassel

Universität Kassel – Wintersemester 2005 / 2006

Geschichte


Die Ahna selbst ist heute ein kleines Gewässer. Sie hieß ursprünglich „Ahne“

( keltische Bezeichnung für „kleiner Fluß“).

Die Ahna war früher eine der wasserreichsten Fuldazuflüsse.

Der natürliche Lauf und der Charakter des Gewässerbettes hatte sich seit dem Hochmittelalter an mehreren Stellen völlig verwandelt. Vom späten 14. bis zum späten 17. Jahrhunderts immer wieder vorgenommenen Veränderungen und Verlegungen am Verlauf der Ahna kamen hauptsächlich zwischen dem Möncheberg und der Einmündung in die Fulda vor.

Landgraf Hermann leitete bereits 1385 die Hauptwassermasse vor ihren Eintritt in den mittelalterlichen Wehrbering nördlich von der Stadt her zur Fulda ab. Innerhalb der Stadt floß daher nur noch ein mäßiger Bach, der bei heißen Sommern zu einem Rinnsal wurde bzw. ganz austrocknete. An der SW – Ecke des Ahnaberges (vor dem späteren Zeughaus) gab es eine Klostermühle, die sich des Wassers der hier fließenden Ahna bediente. Landgraf Wilhelm IV. errichtete 200 Jahre später auf dem bisherigen Bachbett der Ahna das Zeughaus, weswegen der Werksgraben von der Westseite des Ahnaberges in ein neues Bett vor dem Osthang des Talgrundes hinüberwechselte. Landbesitzer mußten für die Verlegung der Ahna ihr Land verkaufen (entlang dem Töpfermarkt). Der Lauf der Ahna wechselte noch in späterer Zeit öfter den Lauf, bevor er im 19. Jh. kanalisiert wurde. Der Unterlauf des Baches wurde der Fulda zugeleitet. Ende des 18. Jh. ist das Wasser hier kanalisiert worden.

Die Ahna richtete im letzten Viertel des 16. Jh. alljährlich durch Hochwasser große Schäden durch Überflutung an.

Aus diesem Grunde war man bestrebt, die Ahna am Fuße des Möncheberges herzuleiten. Weitere Korrekturen dienten der Verstärkung der Festung Kassels. Die Ahna erhielt hier sein Bachbett, dessen Zickzacklauf die Umrisse der längst verschwundenen Festungswerke nachzeichnet. Heute ist dieses aber kaum noch, soweit an der Oberfläche vorhanden, wiederzuerkennen. Die Kleine Ahnaberger Mühle wurde an der Grenze des Außenwerkes erbaut.

Die Bezeichnung „castella-cassela-casle“ ist bezeichnend für ein Kastell, das auf dem Ahnaberge lag und Anlass der Namensgründung für die Stadt Kassel gewesen ist, obgleich der Ahnaberg selbst seinen Namen erhielt.

Die Ahna war vor den zahlreichen Umbauten und Verlegungen insbesondere zu Beginn des 20. Jh. und vor den Begradigungen, die 1913 in einer Karte dargestellt sind, ein Fischreiches Gewässer.



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