Kassel im 19. und 20. Jahrhundert

Machbarkeitsstudien

[1] Bürger jüdischen Glaubens, die am 30.Januar 1933 in Kassel wohnten

1. Datenquelle

   Namen und Schicksale der Juden Kassels
   1933 - 1945
   Bearbeitet von Beate Kleinert und Wolfgang Prinz
   Hrsg. Magistrat der Stadt Kassel, Kassel 1986

   Tabelle :
   Namen, Berufe und Wohnorte der Bürger jüdischen Glaubens, die am 30. Januar 1933 in Kassel wohnten.
   Die Tabelle enthät 2526 Namen; pro Namen wird angegeben : Familienname, Vorname, Beruf (nur bei 997 Namen), Adresse

   vollständige Tabelle (555 KB) (Sortiert nach [1] Familienname [2] Adresse [3] Vorname)
    

2. Statistik des Tabelleninhaltes
   
   • Familienname

     die Tabelle enthät 614 verschiedene Familiennamen; der Name Katz ist mit 87 Personen am häufigsten vertreten.
     Tabelle (115 KB)
      

   • Beruf
     bei 997 Personen wird der Beruf genannt, 1529 sind ohne; Mit 431 Nennungen wird Kaufmann bei weitem als häufigster Beruf genannt.
     Tabelle (38 KB)
      
   • Adresse
     Es werden 700 verschiedene Adressen genannt. Zur Adresse "Gießbergstraße 7" werden 32 Personen genannt, zu "Mombachstraße 17" 26 Personen.
     Tabelle (135 KB)
      
3. Aufbau des Raumbezugs
   • Datenquelle für die Adressen :
     Koordinaten zu den Adressen, die im Adressbuch von 1932 auftreten.
     Peter Jüngst, Universität Kassel - Fachgruppe Geographie
     SRIS-CASSEL Sozial-räumliches Informationssystem
      
   • Schritt 1 :
     Korrektur offensichtlicher Schreibfehler der Straßennamen in der Tabelle von Kleinert / Prinz (z.B. Schillergasse -> Schillerstraße). Auf diese Weise verbleiben 696 unterschiedliche Adressen.
      
   • Schritt 2 :
     5 Adressen (mit 13 Personen) liegen außerhalb des Stadtgebietes zum Zustand von 1932. Zu 17 (mit 49 Personen) Adressen ist die Hausnummer nicht im SRIS-Verzeichnis enthalten und kann auch nicht im Stadtplan von 1943 erkannt werden. Offensichtlich liegen hier Schreibfehler in der Tabelle von Kleinert / Prinz vor.
      
   • Schritt 3 :
     Die verbleibenden 674 Adressen (zu 2464 Personen) erlauben eine Verknüpfung mit den SRIS-Adressen-Daten und ermöglichen den Raumbezug
      
4. Visualisierung mithilfe von Karten

   Mit den Karten soll die These "Die Bürger jüdischen Glaubens verteilten sich nicht gleichmäßig über die Stadt" bestätigt oder verworfen werden.

   Mit dem vorliegenden Raumbezug sind folgende Karten möglich :
   

   • [A] jede Adresse (Haus) wird als Punkt gezeichnet
   • [B] jede Adresse (Haus) wird als Punkt gezeichnet; die Signatur des Punktes entspricht der Anzahl Personen, die in dem Haus wohnen
   • [C] die Häuser liegen in Blöcken; es werden die Personen aller Häuser eines Blockes addiert, so dass sich als neues Merkmal "Anzahl Personen pro Block" ergibt. Da die Blöcke unterschiedlich groß sind, kann nur der Dichtewert kartiert werden : Anzahl Personen / Fläche des Blockes.
   Leider ist eine Visualisierung des jüdischen Bevökerungsanteiles (z.B. pro Block : wie hoch ist der Prozentanteil der jüdischen Bevölkerung ) nicht möglich, da der SRIS-Datenbestand nicht die Gesamtbevölkerung ausweist, sondern nur die entsprechenden Einträge im Adressbuch (in der Regel nur das Familienoberhaupt).

   Karte	Typ	Bereich	Laden
   1	A	Stadt 1932 1:60000	pdf (173 KB)
   2	A	Innenstadt 1:20000	pdf (124 KB)
   3	B	Innenstadt 1:20000	pdf (429 KB)
   4	B	Zentrum 1:10000	pdf (312 KB)
   5	C	Innenstadt 1:20000	pdf (151 KB)