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Projektbeschreibung

Das im Oktober 2013 begonnene interdisziplinäre Projekt zielt darauf ab, in der Zusammenarbeit von Ingenieur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlern Steuerungsinstrumente und -verfahren vor allem des privaten Rechts so zu optimieren, dass die beteiligten Akteure in der Praxis bereit und in der Lage sind, die technisch mögliche Energieeffizienzsteigerung in Gebäuden umwelt- und gesellschaftsverträglich umzusetzen. In enger Rückkoppelung mit Praxispartnern und Akteuren aus Kassel werden innovative Vorschläge entwickelt, die technisch vorausschauend, ökonomisch effizient, politisch durchsetzbar, gesellschaftlich akzeptiert und juristisch praktikabel sind.

Am Projekt arbeiten das Fachgebiet Bürgerliches Recht, Gesellschaftsrecht, Wettbewerbsrecht, Prof. Martina Deckert, das Fachgebiet Bauphysik, Prof. Anton Maas und das Fachgebiet Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts, Prof. Georg von Wangenheim, eng zusammen.

Meilenstein 1: Analyse der Defizite und vorhandener Verbesserungsvorschläge

Meilenstein 2: Lösungsvorschläge für gebäudebezogene Maßnahmen

Meilenstein 3: Lösungsmöglichkeiten für gebäudeferne Maßnahmen

 

 

  • Rückebeil, S./Dose, M., Der Anspruch des Wohnungseigentümers auf energetische Modernisierung, ZWE 2015, 395-400.
  • Rückebeil, S., Gesamtangemessenheitsgrenze für Unterkunft und Heizung: Notwendig, aber nicht um jeden Preis!, NZS 2015, 498-499.
  • Rückebeil, S., Gesamtangemessenheitsgrenze für Unterkunft und Heizung: Notwendig, aber nicht um jeden Preis!, NZS 2015, 498-499.
  • Höttges, K./Kirchhof, W./Klauß, S./Krüger, N./Maas, A., Leitfaden Fassadensanierung bei Nichtwohngebäuden. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2014.
  • Klauß, S./Maas, A./Krüger, N./Joost, M., Erfassung, Aufbereitung und Verwendung von Daten im Gebäudebestand. In: Wettbewerb Energieeffiziente Stadt. Hrsg. H.-J. Wagner und J. Görres. Berlin: LIT Verlag, 2014, S. 177-186.
  • Maas, A./Vaupel, K., Trainingshandbuch für Energieberater. 2. Auflage. Bundesanzeiger Verlag, Köln (2014).
  • Maas, A., EnEV 2014/2016 - Auswirkung der künftigen Energieeinsparverordnung auf das Bauen im Bestand. In: Aachener Bausachverständigentage 2013 – Bauen und Beurteilen im Bestand. Hrsg. R. Oswald. Wiesbaden: Springer Vieweg, 2014, S. 8-15.
  • Wagner, A./Lützkendorf, T./Voss, K./Spars, G./Maas, A./Herkel, S., Performance analysis of commercial buildings-Results and experiences from the German demonstration program ‘Energy Optimized Building (EnOB)’. Energy and Buildings, 68, pp. 634-638, 2014.
  • Maas, A./Hauser, G./Höttges, K., Kommentar zur EnEV. Recknagel . Sprenger . Schramek: Taschenbuch für Heizung + Klimatechnik Oldenbourg Verlag, 77. Auflage (2015), S. 656-690.
  • Maas, A./Radermacher, A. (2015), Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen nach DIN V 18599-2, EnEVaktuell, Heft III/2015.

Zusammen mit dem Mieterbund Nordhessen e.V. wurde eine Broschüre mit dem Titel

"Die energetische Modernisierung von vermietetem Wohnraum: Welche Rechte und Pflichten haben Sie als Mieter und was müssen Sie beachten?"

veröffentlicht. Im Zusammenhang mit der energetischen Modernisierung von Wohnraum kommt es insbesondere in Mietverhältnissen zu Spannungen. Die Broschüre soll den Mietern einen Überblick über die bestehende Rechtslage geben. Das Nebeneinander von energetsicher Modernisierung, Modernisierung nicht energetischer Art und Erhaltungsmaßnahmen wird erläutert und die verschiedenen Rechtsfolgen zugeordnet. Problematisch wird es dort, wo diese Maßnahmen in einem Bauprozess zusammentreffen. Hier bietet die Broschüre Hilfestellung und praktische Tipps.

Download: Die energetische Modernisierung von vermietetem Wohnraum

  • Kossmann, B., "Failing to Protect the Tenant", Präsentation der Ergebnisse zur Wirkung der Modernisierungsumlage auf der Jahrestagung der European Association of Law & Economics (EALE) am 17. September 2015 in Wien.
  • v. Wangenheim, G., "Failing to Protect the Tenant", Präsentation der Ergebnisse zur Wirkung der Modernisierungsumlage auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Recht und Ökonomik e.V. (GLEA) am 24. Juli 2015 in Düsseldorf.
  • Rückebeil S., Vorstellung des Projekts beim "Netzwerk Wärme" am 9. April 2014, Deutsche Umwelthilfe.
  • Maas, A., EnEV 2014 – Was erwartet die Wohnungswirtschaft?, EBZ 2014, Bochum.
  • Maas, A., Wärmeschutz und Energieeinsparung: Typische Streitpunkte und Beurteilungsprobleme zum geschuldeten Wärmeschutzstandard, 40. Aachener Bausachverständigentage 2014, Aachen.
  • Maas, A., Energieeinsparverordnung 2014, Züblin 2014, Stuttgart.
  • Maas, A., Eckpunkte der Novellierung und wesentliche Aspekte für die Anwendung, AKTEURSFORUM Energieeinsparverordnung 2014: Energieagentur Göttingen 2014, Göttingen.
  • Maas, A., Sommerlicher Wärmeschutz, DIN Tagung: EnEV Quo Vadis – Positionen, Potenziale und Perspektiven 2014, Berlin.
  • Maas, A., Energieeinsparverordnung 2014, Züblin 2014, Stuttgart.
  • Maas, A., EnEV 2014/16: Hintergründe, praktische Umsetzung und Ausblick, 10. GRE-Kongress 2014, Kassel.
  • Maas, A., Fenstertausch als Einzelmaßnahme - Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur schimmelpilzfreien Teilmodernisierung von Fenstern, VFF Fachtagung Normung und Technik  2014, Frankfurt.
  • Maas, A., Rollladen + Sonnenschutz – Bedeutung für den Wärmeschutz von Gebäuden, Haupttagung des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz e.V. 2014, Palma de Mallorca.

Cluster-Workshop "Gebäude und Siedlungen"

Am 17.7.2014 fand an der Universität Kassel der Cluster-Workshop "Gebäude und Siedlungen" statt. Hier trafen alle vom BMBF in der Reihe „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ geförderten Projekte zusammen, die sich mit den energetischen Verbesserungen von Gebäuden und Siedlungen beschäftigten. Mit Unterstützung der Wissenschaftlichen Koordination der BMBF-Fördermaßnahme - WiKo SÖF Energie – hat ein Austausch über Schwerpunkte, Daten und Methoden stattgefunden, um eine gezielte Zusammenarbeit zu fördern.

 

Kick-off-Workshop

Am 1. April 2014 fand an der Universität Kassel ein Kick-off-Workshop statt. Zahlreiche Praxisakteure und Wissenschaftler diskutierten Probleme und erste Lösungsmöglichkeiten rund um das Thema Gebäudesanierung. Durch viele Erfahrungsberichte und eine rege Diskussion der Workshop-TeilnehmerInnen konnten folgende Problemschwerpunkte zusammengetragen werden:

1. Unsicherheit über Kosten und Nutzen sehr groß

Es besteht eine sehr hohe Unsicherheit über Kosten und Nutzen der möglichen Maßnahmen der energetischen Wohnraumsanierung. Auf der einen Seite ist unklar, welche Maßnahmen effizient bzw. sinnvoll sind. Auf der anderen Seite werden die Finanzierungsmöglichkeiten einer Sanierung als kompliziert erachtet. Als ähnlich kompliziert werden die EnEV-Vorschriften empfunden und auch technischen Innovationen wie dem „smart meter“ steht man eher skeptisch gegenüber.

2. Konfliktpotentiale bei der Durchführung

Bei der Durchführung einer Modernisierungsmaßnahme werden verschiedene Problempunkte deutlich. Die Handwerkersuche gestaltet sich als äußerst schwierig. Außerdem ist die Belastung für die Bewohner teilweise sehr groß. Im Anschluss an eine Baumaßnahme können Mängel auftreten, die insbesondere zu Beweisschwierigkeiten führen und die zusätzlich Unsicherheitsfaktoren sind. Im Rahmen eines bestehenden Mietverhältnisses ist hier insbesondere die Umlagefähigkeit der Kosten von besonderem Belang. Speziell die Aufteilung in nicht umlagefähige Sanierungs- und umlagefähige Modernisierungskosten bietet ein hohes Konfliktpotential. Die Nutzer insgesamt sind oftmals mit der Benutzung der neuen Anlagen und dem energieeffizienten Verhalten in einer modernisierten Wohnung nicht vertraut. Hier ist eventuell eine Benutzungsanleitung für Wohnung/Anlagen notwendig und verpflichtend einzuführen.

3. Quartiersbetrachtung entscheidend

Zur Durchsetzung energetischer Sanierung in Wohngebäuden ist die Betrachtung des gesamten Quartiers entscheidend. Die energetische Komponente ist meist nicht der primäre Grund einer Sanierung, sondern es muss über andere Bereiche des sozialen Zusammenlebens eine Motivation aufgebaut werden. Insbesondere der persönliche Kontakt zu den Eigentümern ist wichtig, um Hemmnisse und Unsicherheiten abzubauen. Dies ist durch die Zusammenfassung von sozial miteinander verbundenen Wohnbereichen besonders gut möglich. Im nachbarschaftlichen Bereich ist auch der Dominoeffekt am Effizientesten nutzbar. Insgesamt stellt sich die Frage, für welchen Akteur welche Anreize gesetzt werden müssen und ob in manchen Konstellationen auch Zwang eine Möglichkeit der Durchsetzung darstellt. Information und Beratung ist jedoch für alle Beteiligten absolut notwendig. 

Eine ausführliche Darstellung des Verlaufs der Diskussion kann im Tagungsbericht nachgelesen werden.