Auburg

Auburg

2° Ms. Hass. 107 [32]

Wilhelm Dilich, Entwurf für eine Amtskarte

Im Februar 1609 beauftragte Landgraf Moritz seinen Landvermesser Wilhelm Dilich, das Amt Auburg, eine hessische Exklave – heute im Landkreis Diepholz gelegen, zu vermessen, da es Auseinandersetzungen mit seinem dort ansässigen Halbbruder Philipp Wilhelm von Cornberg über die Landeshoheit gab. Nach Abschluß der Arbeiten wurde Dilich auf der Rückreise von Lüneburger Soldaten wegen des Verdachts der Spionage festgenommen.[398]

Die Zeichnung, ein Entwurf zu einer Landtafel des betreffenden Gebiets, entstand  vermutlich in direktem Zusammenhang mit diesem Auftrag, wie das datierbare Wasserzeichen nahelegt. Sehr sorgfältig gibt Dilich das Gelände mit der Burg Auburg und der zugehörigen Dorfschaft Wagenfeld wieder, wobei er in der ihm eigenen Art minutiös jedes Haus einzeichnet. Geritzte Hilfslinien und Einstichpunkte lassen auf den Einsatz von Vermessungsinstrumenten schließen.

 


[398] vgl. Stengel 1927, S. 11, Nieder 2002, S. 64