19.06.2017 | Pressemitteilung

Villa Rühl geräumt

Die Villa Rühl ist heute Morgen von Einsatzkräften der Polizei geräumt worden. Damit hat die Polizei den Hausfriedensbruch beendet und weitere Sachbeschädigung verhindert.

Das baufällige Areal, das der Universität 2013 vom Land Hessen übertragen worden war und auf dem derzeit eine Bodensanierung läuft, war seit dem Pfingstwochenende besetzt. Die Universitäts-Leitung sah keinen Spielraum mehr dafür, dass sich die Situation durch einen friedlichen und freiwilligen Abzug der Besetzerinnen und Besetzer auflösen würde. Universität-Präsident Prof. Dr. Reiner Finkeldey: „In den Gesprächen mit den Besetzerinnen und Besetzern wurde schnell deutlich, dass es ihnen nicht um Belange der Universität geht, die wir im Dialog klären könnten, sondern dass ideologische Forderungen von außerhalb in die Universität hineingetragen werden. Unsere Hochschule wird da als Bühne missbraucht. Das lassen wir nicht zu.“

In den Gesprächen hatte die Universität Möglichkeiten besprochen, den illegalen Zustand friedlich zu beenden. Außerdem hatte die Hochschulleitung Kontakt zu einem Vertreter der Stadtgesellschaft hergestellt, der sich als Ansprechpartner für die Forderung der Besetzer nach günstigeren Mieten und kulturellen Zentren in der Stadt bereit erklärt hatte. Zugleich forderte die Universität die Besetzer mehrmals auf, die Aktion friedlich zu beenden. Da diese dazu nicht bereit waren, stellte die Universität bereits vor einigen Tagen in Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) Strafantrag.

Finkeldey stellte klar: „Die Universität ist die falsche Adresse für Forderungen nach niedrigeren Mieten und nach einem allgemeinen Stadtteil-Zentrum. Im Rahmen ihres Bildungsauftrags stellt sie ihren Studierenden großen Raum für kulturelle und soziale Initiativen zur Verfügung. Wir haben in dieser Hinsicht keine Defizite, im Gegenteil. So baut die Universität mit 4,5 Mio. Euro ein Studierendenhaus, in wenigen Wochen gehen die Bauarbeiten los. Hier finden die Studierenden viel Platz für eigene Initiativen. Dieses Projekt wird schon jetzt bundesweit beachtet und anerkannt.“ Auch durch die Beteiligung an der documenta 14 und mit vielen Aktivitäten ihrer Lehrenden setzt sich die Hochschule für Kultur und für den kritischen Diskurs im durch Grundgesetz und Recht gesetzten Rahmen ein.

 

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