14.11.2018 | Porträts und Geschichten

Bitcoin und die Folgen

Was passiert, wenn ein digitales „Privatgeld“ wie Bitcoin ganz groß ausgerollt wird? Wenn wir nicht mehr mit Bargeld bezahlen? Was für Folgen kann das für eine Gesellschaft haben – aber beispielsweise auch für die Umwelt? Das sind Fragen, die meiner Doktorarbeit in der Theoretischen Makroökonomie zugrunde liegen.

Bild: Uni Kassel
Andreas Hanl

Das Prinzip einer digitalen Währung wie Bitcoin ist es, dass wir die Banken abschaffen. Jeder wird zur Bank gemacht. Überweisungen finden über das Internet statt, „Vermögen“ wird digital gespeichert. Mit solch einer Kryptowährung funktioniert das Bezahlen einfacher als mit unserem herkömmlichen Geld: Transaktionen gehen einfacher über die Bühne, Überweisungen werden viel schneller. Zum Bezahlen würden wir dann nur noch das Smartphone verwenden. Das bringt aber auch Nachteile mit sich: Um eine Onlinewährung zu verwenden, muss man immer und überall online sein.

Funktioniert einmal das Handy nicht, funktioniert auch der Zahlungsvorgang nicht. Und dann gibt es noch Probleme, die für den Laien zunächst überraschend sind: Um die benötigten Server am Laufen zu halten, werden Unmengen von Energie benötigt. Außerdem interessieren mich die Auswirkungen auf die Banken, die in ihrer bisherigen Form in Frage gestellt werden.

Persönlich sehe ich nicht, dass sich eine Kryptowährung in den kommenden Jahren auf breiter Front durchsetzen wird. Der Trend, den wir schon im Ausland sehen: Wir werden immer mehr mit Karte oder mit dem Smartphone bezahlen. Dennoch bleiben die Fragen: Warum fangen wir plötzlich an, nach alternativem Geld zu suchen und was bringt das für Konsequenzen mit sich?