12.04.2019 | Berichte aus den Bereichen

Industriepartner für Forschungsvorhaben zu Traceability gesucht

In Großunternehmen werden zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit von Produkten entlang ihres Wertschöpfungsprozesses Traceability-Systeme eingesetzt, die es ermöglichen, Fehler unter Zuhilfenahme verschiedener technischer Lösungen unmittelbar und eindeutig den fehlerverursachenden Herstell- und/oder Bearbeitungsvorgängen zuzuordnen. In kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) ist der Verbreitungsgrad von Traceability-Systemen dagegen noch gering. Nun werden für ein Forschungsvorhaben in diesem Bereich Kooperationspartner aus der Industrie gesucht.

Um ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Traceability-Lösungen zur Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen, verfolgen die Fachgebiete Qualitäts- und Prozessmanagement (Prof. Robert Refflinghaus) sowie Produktionsorganisation und Fabrikplanung (Prof. Sigrid Wenzel) an der Universität Kassel in ihrem Forschungsvorhaben das Ziel, insbesondere KMU die Vorteile von Traceability-Lösungen fallbezogen aufzuzeigen. Durch eine speziell auf KMU abgestimmte Methodik und unter Berücksichtigung KMU-spezifischer Restriktionen wollen sie bei der Auswahl und Beschaffung eines für das jeweilige Unternehmen geeigneten Traceability-Systems unterstützen.

Das innovative Kernelement dieses von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungs-vereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) bereits bewilligten zweijährigen Forschungsvorhabens stellt die Erarbeitung allgemeingültiger Kriterienkataloge und Bewertungsmatrizen dar, die es erlauben, verschiedene am Markt verfügbare Traceability-Konzepte aufwandsarm hinsichtlich ihrer Eignung für das eigene Unternehmen zu bewerten. Die Analyseergebnisse werden anschließend in einem intuitiv zu bedienenden Excel-basierten Softwaredemonstrator prototypisch umgesetzt und evaluiert. Durch die Nutzung des Demonstrators werden KMU, die häufig nur über geringe personelle und finanzielle Ressourcen verfügen, erstmalig in die Lage versetzt, in einem Arbeitsschritt konzeptübergreifend, aufwandsarm und ohne methodisches Detailwissen eine bedarfsgerechte, unternehmensspezifische Auslegung aller wesentlichen Bestandteile eines Traceability-Systems vorzunehmen und das System im eigenen Unternehmen zu implementieren.

Sie interessieren sich für die angesprochene Thematik und möchten sich im Rahmen des Projektes mit anderen Unternehmen austauschen oder als Anwendungspartner mitwirken? Die Projektmitarbeiter Tim Trostmann und Christian Kern freuen sich auf Ihre Kontaktaufnahme und erläutern Ihnen gerne die Beteiligungsmöglichkeiten.

Kontakt: Telefon: 0561 804 4657; E-Mail: trostmann[at]uni-kassel[dot]de, kern[at]uni-kassel[dot]de